Osteopathen fordern Unterstützung in der Krise / Patienten schützen wirtschaftliche Folgen abfedern
19.03.2020
Medizin, Gesundheit & Wellness
(Mynewsdesk) Bundesweit sind rund 10.000 Osteopathen mit ihren Praxen wichtiger Teil der Gesundheitsversorgung. Etwa 7 Millionen Behandlungen gibt es jährlich. Osteopathie entlastet das Gesundheitssystem. Angesichts der Corona-/ Covid-19-Krise stehen Osteopathen jedoch wie andere selbständige Gesundheitsberufe vor enormen Herausforderungen: Zum einen leisten sie auch gerade jetzt einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und sind wie andere Gesundheitsberufe von den behördlichen Öffnungsverboten weitestgehend ausgenommen. Zum anderen sagen aber mitunter zahlreiche Patienten ab – den Aufforderungen der Politik zur Minimierung sozialer Kontakte folgend.
Man hat es derzeit mit einem regelrechten Spagat zu tun. Einerseits halten viele Osteopathen ihre Praxen für ihre Patienten offen, unter gesteigerten präventiven und hygienischen Maßnahmen, auch wenn die Versorgung mit Desinfektionsmitteln, Sicherheitszubehör und Hygieneartikeln mitunter schwierig ist, was den Betrieb zusätzlich erschwert. Dennoch nehmen viele ihren Behandlungsauftrag ernst, auch um Ärzte und Krankenhäuser zu entlasten.
Andererseits gibt es in zunehmendem Maße durch Patientenabsagen Rückgänge an Behandlungen, die für Praxisinhaber massive wirtschaftliche Probleme mit sich bringen können. Viele Osteopathen stehen zudem vor der Entscheidung, ob sie ihre Praxen vorübergehend schließen sollten. Mangels behördlicher Anordnungen stehen in diesem Falle aber keine Mittel zur Kompensation der Verdienstausfälle zur Verfügung. Diese, beispielsweise nach Paragraf 56 Infektionsschutzgesetz, werden nur bei entsprechenden behördlichen Anordnungen geleistet. Da Freiberufler im Gesundheitswesen selten über eine üppige Kapitaldecke verfügen, können Einnahmeausfälle von mehreren Wochen, bei gleichzeitig beispielsweise zu leistenden Einkommenssteuervoraus-, Miet- und Gehaltszahlungen für Mitarbeiter existenzbedrohend werden.
Osteopathen fordern staatliche Unterstützung auch für die selbständigen Gesundheitsberufe
„Da bereits wirtschaftliche Hilfen für andere Branchen diskutiert werden und beispielsweise Bayern und Hessen eigene Maßnahmen ergreifen, haben wir uns zwischenzeitlich an die Bundesregierung gewandt. Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass die Corona-Krise, die für uns alle medizinisch eine Herausforderung darstellt, für Osteopathinnen und Osteopathen nicht auch wirtschaftlich zu einer existenzbedrohenden Krise wird“, unterstreicht Prof. Marina Fuhrmann, Vorsitzende des Verbandes der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD). „Der nachvollziehbaren Aufforderung an die Bevölkerung möglichst zu Hause zu bleiben, muss deshalb eine unbürokratische Soforthilfe für diejenigen folgen, die dies unmittelbar wirtschaftlich trifft“, so Marina Fuhrmann.
Gesundheitsberufe müssen erhalten bleiben – auch als Vorsorge für die Zeit nach der Krise
In Deutschland haben schon 12 Millionen Bundesbürger osteopathische Behandlungen in Anspruch genommen, viele davon regelmäßig – Tendenz steigend. Eine Unterstützung dieser Berufsgruppe neben den übrigen Gesundheitsberufen stellt auch die dringend gebotene Versorgung der Patienten nach der Krise sicher. „Wir wissen, dass die Bundesregierung derzeit engagiert gegen das Virus und seine Folgen kämpft. Hierbei unterstützen wir sie ausdrücklich. Gleichzeitig benötigen wir als freier Gesundheitsberuf unsererseits schnelle und unbürokratische Unterstützung. Diese Unterstützung jetzt ist auch Vorsorge für die Zeit nach der Krise“, unterstreicht Prof. Marina Fuhrmann die Forderung des VOD.
Über den Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD):
Der Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD) ist Deutschlands erster und größter Osteopathieverband und vertritt derzeit 5000 Mitgliedern, die in Deutschland als Osteopathen einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung leisten. Weitere Informationen unter http://www.osteopathie.de (http://www.osteopathie.de/).
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