Die Zeckensaison hat begonnen - Saisonale Verbraucherinformation der DKV
08.04.2020
Medizin, Gesundheit & Wellness
2020 kann ein Rekordjahr für Zecken werden - so die Aussage einiger Experten. Der milde Winter hat das Überleben der Parasiten begünstigt und die Zeckensaison verlängert. Zudem hat das Robert-Koch-Institut die Anzahl der Risikogebiete für FSME erweitert. Umso wichtiger ist es, sich vor Zeckenstichen zu schützen und so neben FSME auch Lyme-Borreliose zu vermeiden. Wie das am besten geht, weiß Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte bei der DKV Deutsche Krankenversicherung.
Wo gibt es Zecken?
Zecken sind fast überall zu finden, wo es Pflanzen gibt, also in Gärten, Parks und Grünanlagen, aber auch auf Wiesen oder im Wald. Die Parasiten sind vor allem in einer Höhe von weniger als einem Meter aktiv und warten beispielsweise auf einem Grashalm, bis ein Mensch oder ein Tier vorbeikommt und den Halm streift.
Wo stechen Zecken?
Zecken ernähren sich vom Blut ihres Wirts, also Menschen oder Tieren. Das Blutsaugen dauert meist mehrere Tage. Daher suchen sich die Parasiten eine geschützte Stelle, an der sie nicht so schnell gefunden werden, etwa am Hals, in den Achseln, der Ellenbeuge, dem Bauchnabel oder der Kniekehle. "Bevor sie zustechen, wandern Zecken auf der Suche nach einer guten Einstichstelle auf der Haut umher", erklärt Reuter. Daher sind sie manchmal auch am Kopf zu finden.
Welche Krankheiten übertragen Zecken?
Die in Deutschland heimischen Zecken können die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Die Ansteckungsgefahr für Borreliose ist in der ganzen Bundesrepublik gleich hoch. Im Gegensatz zur Borreliose gibt es für das FSME-Virus besondere Risikogebiete in Deutschland. Deren Zahl nimmt zu: Für 2020 hat das Robert-Koch-Institut (RKI) zwei Regionen in Sachsen und eine in Thüringen ergänzt. Einen Überblick bietet das RKI auf seiner Internetseite (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/F/FSME/Karte_FSME.pdf?__blob=publicationFile). Es empfiehlt außerdem Menschen aus Risikogebieten oder Urlaubern in diesen Gegenden eine Schutzimpfung gegen FSME.
Anzeichen für eine Erkrankung
Ein erstes Anzeichen für die Lyme-Borreliose ist eine Hautrötung, die sogenannte Wanderröte. "Meist ist sie ringförmig mit einem blasseren Farbton in der Mitte. Zusätzlich ist die Haut dort wärmer", so der DKV Experte. Die Rötung kann bis zu mehreren Wochen nach einem Stich auftreten. Weitere mögliche Symptome sind Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Müdigkeit. Die Borreliose wird mit Antibiotika behandelt. In sehr seltenen Fällen kann es zu einer Infektion des ganzen Körpers kommen, die Schäden an Nerven, Gelenken und Herz verursacht. FSME ist eine Viruserkrankung, die das Nervensystem angreift. Die ersten Symptome sind ähnlich wie bei einer Grippe: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. In besonders schweren Fällen kann die Krankheit zu Nerven- und Hirnhautentzündungen führen. Die Behandlung beschränkt sich auf die Linderung der Symptome, vor allem durch fiebersenkende und schmerzstillende Mittel, da es bisher kein Medikament gegen das Virus gibt.
Schutz vor Zeckenstichen
Folgenden Maßnahmen helfen, um sich vor einem Zeckenstich zu schützen:
- Lange Hosen und Oberteile, geschlossene Schuhe und Hose in die Socken stecken.
- Mückenschutzsprays, beispielsweise mit den Wirkstoffen Icaridin oder DEET, auf Haut und Kleidung auftragen.
- Beim Wandern oder Spazierengehen auf festen Wegen bleiben, Unterholz und hohes Gras meiden.
- Nach einem Ausflug in die Natur, Gartenarbeit oder dem Herumtollen mit Kindern: Den Körper sorgfältig nach Zecken absuchen, um so die
noch herumkrabbelnden Parasiten frühzeitig zu entfernen.
Zecken richtig entfernen
Wer eine bereits festsitzende Zecke bei sich entdeckt, sollte sie sofort entfernen. Der DKV Experte rät, folgendes zu beachten:
- Die Zecke mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange so nah wie möglich an der Haut greifen und mit einem vorsichtigen und
gleichmäßigen Zug senkrecht hinausziehen.
- Nicht Herausdrehen, denn dabei können sehr leicht Teile des Parasiten abreißen.
- Wichtig: Den Parasiten nicht zerquetschen, um Entzündungen oder Infektionen zu vermeiden.
- Anschließend die Wunde gründlich säubern und desinfizieren.
- In den darauffolgenden Tagen und Wochen auf mögliche Krankheitssymptome achten. Falls sich Symptome zeigen: Zum Arzt gehen.
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