Auffällige Befunde in Gebärmutterhalskrebsvorsorge können Anzeichen Posttraumatischer Belastungsstörungen auslösen
29.09.2020
Medizin, Gesundheit & Wellness
Der Welttag der seelischen Gesundheit findet alljährlich am 10. Oktober statt, um für psychologische Erkrankungen zu sensibilisieren und aufzuklären. Im Sinne dieses Tages sieht auch die oncgnostics GmbH (https://www.oncgnostics.com/) ihre Mission: Das auf die Diagnostik von Krebsarten spezialisierte Unternehmen möchte die Gebärmutterhalskrebsvorsorge verbessern. So sollen u.a. unnötig hohe psychische Belastungen von Frauen mit auffälligen Befunden vermindert werden.
Eine aktuelle Studie[1] zeigt, dass Anzeichen von Posttraumatischen Belastungsstörungen in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge keine Seltenheit sind. 3.753 Frauen wurden in der bisher größten Online-Umfrage zu diesem Thema befragt. Mindestens ein auffälliger Befund wurde etwa der Hälfte der Frauen ausgestellt. Rund ein Viertel der Frauen gab an, länger als ein Jahr auffällige Befunde erhalten zu haben. 28 Prozent der Frauen zeigten zum Befragungszeitpunkt Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Dazu zählen neben Vermeidungsverhalten das häufige und unkontrollierbare Beschäftigen mit ungeklärten, quälenden Fragen und Gedanken, die durch tiefe seelische Erschütterungen aufgeworfen wurden (sog. Intrusion). Weiterhin können Anzeichen einer Überregung des Nervensystems auftreten (sog. Hyperarousal). Dies führt u.a. zu Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit oder erhöhter Reizbarkeit.
Was bedeutet ein auffälliger Befund in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge?
Im Rahmen der jährlichen Krebsvorsorge nimmt der behandelnde Gynäkologe einen Abstrich aus dem Gebärmutterhals und vom Muttermund. Dieser wird auf Zellveränderungen hin analysiert. Liegen Auffälligkeiten vor, wird die Patientin informiert und durchläuft von da an das sog. "kontrollierte Zuwarten". Da die meisten Veränderungen von allein ausheilen, ohne dass eine Krebserkrankung entsteht, werden die benötigten Pap- und HPV-Tests in regelmäßigen Abständen wiederholt. Gebärmutterhalskrebs entsteht über Vorstufen und entwickelt sich oft sehr langsam. Es kann Jahre dauern, bis eine betroffene Frau die Gewissheit hat, ob sie an Krebs erkrankt ist. Selbst körperlich gesunde Frauen sind durch diese von Ungewissheit geprägte Vorgehensweise gefährdet, psychisch zu erkranken. Angst vor einer Krebserkrankung oder Auswirkungen auf die Familienplanung sind mögliche Folgen.
"Es bedarf viel mehr Aufklärung dazu, was auffällige Befunde bzw. ein positiver HPV-Test wirklich bedeuten. Zudem brauchen wir eine wesentlich genauere Diagnostik, um die psychische Belastung durch unklare Befunde erst gar nicht entstehen zu lassen", schlussfolgert Dr. Martina Schmitz, Geschäftsführerin der oncgnostics GmbH und Co-Autorin der Studie.
Welttag der seelischen Gesundheit
Der internationale Thementag wurde 1992 von der World Federation for Mental Health (WFMH) ins Leben gerufen, um über Anliegen der psychischen Gesundheit aufzuklären und für die Bedürfnisse psychisch erkrankter Menschen zu sensibilisieren. Körperliche und seelische Gesundheit gehen miteinander einher. Dennoch haftet psychischen Erkrankungen häufig das Stigma an selbst verschuldet zu sein, während bei physischen Leiden externe Ursachen gesucht werden.
[1] M. Jentschke, R. Lehmann, N. Drews, A. Hansel, M. Schmitz, P. Hillemanns (2020): Psychological distress in cervical cancer screening: results from a German online survey. In: Archives of Gynecology and Obstetrics. 3/2020:699-705
Grafiken und Informationen zur durchgeführten Studie: http://www.oncgnostics.com/downloads (https://www.oncgnostics.com/downloads/)
Bildquelle: oncgnostics GmbH
Gebärmutterhalskrebs Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge Posttraumatische Belastungsstörung oncgnostics GmbH Studie Welttag der seelischen Gesundheit
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