Pressemitteilung von Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V.

Wir brauchen endlich einen Gesundheitsminister statt einen Krankenhausminister


Medizin, Gesundheit & Wellness

Wir brauchen endlich einen Gesundheitsminister statt einen KrankenhausministerDie Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) diskutierte im Mai auf ihrem Symposium "Expertenforum praxisklinische Operieren" in Köln mit Politik und Gesundheitsexperten Wege aus der Dauerkrise im Gesundheitswesen. Dabei wurde einmal mehr deutlich: Noch immer wird der Nutzen von Praxiskliniken für Patienten und eine moderne intersektorale Versorgungsstruktur politisch unterschätzt. Doch das könnte sich nun endlich ändern.

Mit dem Amtsantritt von Gesundheitsminister Karl Lauterbach waren viele Hoffnungen verbunden. Würde nun endlich Bewegung in den seit Jahren verschleppten Strukturwandel im deutschen Gesundheitssystem kommen? Würde nun endlich der Aufbau eines Versorgungssystems beginnen, von dem am Ende Patienten, Pflegekräfte und Ärzte gleichermaßen profitieren? Anderthalb Jahre später hat sich die Hoffnung in Enttäuschung gewandelt, denn, statt die notwendigen Reformen anzustoßen, verzettelt sich auch Karl Lauterbach immer mehr in einem einseitigen krankenhausfixierten Strukturdenken.

"Wir brauchen endlich einen Gesundheitsminister statt einen Krankenhausminister!", sagte daher Dr. Rüdiger Söder, Präsident der Deutschen Praxisklinikgesellschaft (PKG) am Rande des von der PKG ausgerichteten Symposiums "Expertenforum praxisklinische Operieren" in Köln. "Karl Lauterbach ignoriert nicht nur geltendes Recht, sondern verharrt mit seinen angedachten Reformplänen in einer medizinischen Welt, die es seit 20 Jahren nicht mehr gibt." Noch immer trennt das deutsche Gesundheitswesen den ambulanten (Praxis) und stationären (Krankenhaus/Klinik) Versorgungssektor und ignoriert dabei vollkommen das enorme Potenzial der zwischen den beiden Sektoren agierenden Praxiskliniken.

"Seit mehr als 20 Jahren beweisen Praxiskliniken, dass eine operative Versorgung von Patientinnen und Patienten auf höchstem medizinischem Niveau und ohne Pflegenotstand möglich ist", so Söder. "Nicht umsonst hat der Gesetzgeber Praxiskliniken daher als wichtigen Versorger in Paragraf 122 des SGB V festgeschrieben." Das sieht auch Simone Borchardt so. Die Bundestagsabgeordnete (CDU) ist unter anderem Mitglied im Gesundheitsausschuss. Sie nutzte das Forum in Köln für den Dialog mit den Vertretern der Praxiskliniken und Gesundheitsexperten wie Martin Degenhardt, Vorsitzender der Freien Allianz der Länder KVen (FALK), oder Gesundheitsrechtler Prof. Dr. Thomas Schlegel. Borchardt lobte hinterher ausdrücklich das "innovative Forum" und räumte zudem ein Informationsdefizit in Sachen Praxiskliniken auf politischer Ebene ein. Simone Borchardt kündigte an, sich für eine stärkere Sichtbarkeit der Praxiskliniken auf Bundesebene und im Gesundheitsausschuss des Bundestages einzusetzen.

"Wir lösen die Probleme in unserem Gesundheitssektor nicht, in dem wir immer nur die Symptome bekämpfen. Eine echte Reform kann nur dann erfolgreich sein, wenn wir endlich die Möglichkeiten ausnutzen, die uns der medizinische Fortschritt bietet.", führte Stefan Elmshäuser, Geschäftsführer der PKG weiter aus. "Die Entwicklung neuer OP-Standards in den letzten Jahrzehnten hat gezeigt, dass die starre Trennung von ambulantem und stationärem Sektor überholt ist und Praxiskliniken das entscheidende Bindeglied zwischen Praxen und Kliniken sind, um endlich eine nachhaltige Neustrukturierung im Gesundheitssektor zum Vorteil von Patienten und Pflegekräften umzusetzen. Wir freuen uns daher auf den Ausstauch mit der Politik in Berlin." Und wer weiß, vielleicht wird ja aus dem aktuellen Krankenhausminister dann doch noch ein echter Gesundheitsminister.

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft e.V.
Die Praxisklinikgesellschaft setzt sich seit Jahren dafür ein, das deutsche Gesundheitssystem nachhaltig zu modernisieren. Eines der wichtigsten Ziele ist der Aufbau einer verbindlich geregelten sektorenübergreifenden Patientenversorgung, die Planungssicherheit für Patienten und Gesundheitseinrichtungen schafft. Gleiche Rechte und Pflichten, gleiche und hohe Qualitätsanforderungen und ein gemeinsames Vergütungssystem sind die hierzu nötigen Schritte.

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