Psychotherapeuten reagieren auf Unwahrheiten des GKV-Spitzenverbandes
08.09.2025 / ID: 432799
Medizin, Gesundheit & Wellness

Fehlerhafte Zahlen und irreführende Darstellung
Im Artikel wird behauptet, in der ambulanten Versorgung seien 40.000 Psychotherapeutinnen und -therapeuten tätig. Tatsächlich sind es laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) exakt 34.921 Psychologische Psychotherapeuten zum Stichtag 31. Dezember 2024 - eine Diskrepanz, die nicht ignoriert werden darf [Quelle 1].
Verdoppelung der Patientenzahlen - auch stationär
Zwar ist es korrekt, dass sich die Patientenzahlen in der ambulanten Psychotherapie seit 2013 mehr als verdoppelt haben, doch trifft diese Entwicklung auch für den stationären Bereich zu - der GKV-Spitzenverband lässt diese Parallele unerwähnt und erweckt den falschen Eindruck, die Steigerung gäbe es nur im ambulanten Bereich.
Steigende Kosten stationär - keine Kostenexplosion ambulant
Zwischen 2020 und 2023 entwickelten sich die Ausgaben im stationären Bereich stark: In einer Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums heißt es, die Aufwendungen für stationäre psychiatrische Behandlungen stiegen um 13,5 Prozent - ein Zuwachs von 1,1 Milliarden Euro allein in diesem Segment [Quelle 2]. Die stationären Krankenhausausgaben insgesamt lagen 2023 bei rund 94 Milliarden Euro und 2024 sogar bei ungefähr 102 Milliarden Euro [Quelle 3].
Im Vergleich dazu sind die Kosten der ambulanten Psychotherapie seit Jahren stabil, laut Schätzungen auf etwa 1,1 Prozent der Gesamtausgaben der GKV - ein Wert, der keinen Grund zur Panik bietet [Quelle 4]
Voller Einsatz in Praxis - keine "Härtefälle"-Vermeidung
Eine weitere Behauptung lautet, Psychotherapeutinnen und -therapeuten würden freie Plätze nicht nutzen oder nur leichte Fälle behandeln. Doch die Praxis zeigt, dass nach unseren Berechnungen das Gegenteil gilt: Voller Sitz: im Schnitt 29 Therapiesitzungen pro Woche; halber Sitz: 14,5 Sitzungen - mehr als vorgeschrieben. Das lässt kein Argument für Arbeitsverweigerung zu.
Gefährlicher Vertrauensverlust durch Verbreitung von Unwahrheiten
Indem der General-Anzeiger die Zahlen der GKV unkritisch übernimmt, werden Psychotherapeutinnen und -therapeuten zu Unrecht an den Pranger gestellt: Ihnen wird unterstellt, ihren Versorgungsauftrag zu vernachlässigen und damit für die langen Wartezeiten verantwortlich zu sein. Solche falschen Anschuldigungen richten doppelten Schaden an - sie diffamieren eine ganze Berufsgruppe und lassen gleichzeitig die Menschen im Stich, die dringend auf Hilfe angewiesen sind. Statt die wahren Ursachen zu benennen, wird mit dem Finger auf Psychotherapeuten gezeigt, um von gravierenden Versäumnissen im Versorgungssystem abzulenken. Für die vielen psychisch Erkrankten, die monatelang auf einen Therapieplatz warten, bedeutet das nur eines: Sie bleiben weiter im Regen stehen. Im Bereich der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutinnen und -therapeuten betragen die Wartezeiten sogar bis zu einem Jahr.
Dieter Adler warnt: "Gegen die Verbreitung von Unwahrheiten über unseren Berufstand müssen wir uns wehren. Es wird suggeriert, es sind genug Therapieplätze da - die Therapeuten sind nur bequem und elitär. Das ist falsch und wir können so etwas nicht unwidersprochen stehen lassen - und das dringend im Sinne der hilfesuchenden Patientinnen und Patienten", schließt Dieter Adler. Die hier erwähnten GKV-Unwahrheiten lassen sich leicht widerlegen.
Quellen
[1] "Vertragsärztinnen und -ärzte: Fachgruppe und Schwerpunkt - KBV": https://www.kbv.de/infothek/zahlen-und-fakten/gesundheitsdaten/fachgruppe-und-schwerpunkt
[2] "Vorläufige Finanzergebnisse der GKV für das Jahr 2023 | BMG": https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/vorlaeufige-gkv-finanzergebnisse-2023.html
[3] "GKV-Kennzahlen - GKV-Spitzenverband": https://www.gkv-spitzenverband.de/gkv_spitzenverband/presse/zahlen_und_grafiken/gkv_kennzahlen/gkv_kennzahlen.jsp
[4] "Kosten der ambulanten Psychotherapie": https://www.dptv.de/fileadmin/Redaktion/Bilder_und_Dokumente/Wissensdatenbank_oeffentlich/Report_Psychotherapie/DPtV_Report_Psychotherapie_2021.pdf ).
[5]: https://www.vdek.com/presse/daten/d_versorgung_leistungsausgaben.html
"Daten zum Gesundheitswesen: Ausgaben - VDEK"
[6]: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/krankenhausfinanzierung.html "Krankenhausfinanzierung | BMG - Bundesministerium für Gesundheit"
Über den Verband
Das "Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk" (DPNW) wurde am 02.05.2019 in Bonn gegründet. Es hat über 2.700 Mitglieder und 13.500 Abonnenten seines Freitags-Newsletters. Damit ist der DPNW drittgrößter Berufsverband im Bereich Psychotherapie. Der Vorstand besteht aus: 1. Vorsitzender: Dipl.-Psych. Dieter Adler, 2. Vorsitzende: Dipl.-Psych. Claudia Reimer, Dipl.-Päd. Sevgi Meddur-Gleissner. Mehr unter: http://www.dpnw.de
Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk - DPNW
Herr Dieter Adler
Karmeliterstraße 1c
53229 Bonn
Deutschland
fon ..: 0228-7638203-0
web ..: http://dpnw.de
email : pr@dpnw.info
Pressekontakt:
Hanfeld PR
Herr Ulrich Hanfeld
Konstantinstraße 31
53179 Bonn
fon ..: 01751819772
web ..: http://www.hanfeld-pr.de #
email : mail@hanfeld-pr.de
Diese Pressemitteilung wurde über Connektar veröffentlicht.
Für den Inhalt der Pressemeldung/News ist allein der Verfasser verantwortlich. Newsfenster.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Empfehlung | devASpr.de
Kostenlos Artikel auf newsfenster.de veröffentlichen
Kostenlos Artikel auf newsfenster.de veröffentlichen
Weitere Artikel von Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk - DPNW
11.06.2025 | Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk - DPNW
Psychotherapeuten starten Petition: Freier Zugang zur Psychotherapie muss bleiben!
Psychotherapeuten starten Petition: Freier Zugang zur Psychotherapie muss bleiben!
28.05.2025 | Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk - DPNW
Psychotherapeuten begrüßen Bekenntnis zum Erhalt des freien Zugangs zur Psychotherapie
Psychotherapeuten begrüßen Bekenntnis zum Erhalt des freien Zugangs zur Psychotherapie
22.05.2025 | Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk - DPNW
Psychotherapeuten warnen vor Nachteilen für psychisch kranke Menschen durch geplantes Primärarztsystem
Psychotherapeuten warnen vor Nachteilen für psychisch kranke Menschen durch geplantes Primärarztsystem
10.04.2025 | Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk - DPNW
Koalitionsvertrag: freier Zugang zur Psychotherapie muss erhalten bleiben
Koalitionsvertrag: freier Zugang zur Psychotherapie muss erhalten bleiben
24.01.2025 | Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk - DPNW
Psychotherapeuten warnen: E-Patientenakte offen für Polizeibehörden
Psychotherapeuten warnen: E-Patientenakte offen für Polizeibehörden
Weitere Artikel in dieser Kategorie
08.09.2025 | Esperanza Limited
Die Abnehmspritze - Neue Perspektiven für die Gewichtsreduktion - Medizinisch fundiert, individuell und wirksa
Die Abnehmspritze - Neue Perspektiven für die Gewichtsreduktion - Medizinisch fundiert, individuell und wirksa
08.09.2025 | ERGO Group AG
Gefahr im Grünen - Verbraucherinformation der ERGO Group
Gefahr im Grünen - Verbraucherinformation der ERGO Group
08.09.2025 | Engeltherapie Deutschland
Klarheit und Wahrheit sind heute selten geworden. Ein begabter und guter Hellseher schafft Abhilfe
Klarheit und Wahrheit sind heute selten geworden. Ein begabter und guter Hellseher schafft Abhilfe
08.09.2025 | Prof. Dr. Dhom & Kollegen MVZ GmbH (2025)
Gibt es Alternativen zu Implantaten mit denen sich ein Zahnimplantat vermeiden lässt?
Gibt es Alternativen zu Implantaten mit denen sich ein Zahnimplantat vermeiden lässt?
06.09.2025 | Praxis Dr. Dorigoni
Ihr Hausarzt in München: Die allgemeinmedizinische Gemeinschaftspraxis Dres. med. univ. Dorigoni vereint moderne Medizin und persönliche Betreuung
Ihr Hausarzt in München: Die allgemeinmedizinische Gemeinschaftspraxis Dres. med. univ. Dorigoni vereint moderne Medizin und persönliche Betreuung
