Pressemitteilung von Barbara Kunkel

boot 2012 Düsseldorf: Unterschriftenaktion gegen ungesicherte Tauch-Notfallbehandlung in Deutschland


Medizin, Gesundheit & Wellness

Traunstein / Düsseldorf, 20.01.2012 - Ist es sicherer an fremden Gestaden zu tauchen, als in deutschen Baggerseen? Im Ernstfall schon, wenn eine Reiseversicherung besteht. Denn hierzulande ist eine optimale Notfallversorgung bei Tauchunfall keineswegs rund um die Uhr und auf kurzem Wege gewährleistet. Auch die Kostenfrage ist insbesondere für gesetzlich Versicherte unzureichend geregelt. Dies bremst den schnellen Einsatz der hoch wirksamen, als internationaler Standard anerkannten Hyperbaren Sauerstofftherapie, HBO, bei der Behandlung eines Tauchunfalls, der Dekompressionskrankheit (DCS), aber auch bei anderen Notfallindikationen für HBO (Rauchgasvergiftungen, Kohlenmonoxid)

Gegen diesen Leben gefährdenden Misstand mobilisieren der Verband Deutscher Druckkammerzentren (VDD e.V.), Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM e.V.) sowie die deutschen Tauchsport- und Versicherungsverbände VDST, IDA, aquamed und DAN Europe mit einer Unterschriftenaktion auf der boot 2012 in Düsseldorf. Auch die DLRG hat sich der Aktion angeschlossen. Sie fordern eine gesicherte stationäre wie ambulante Notfallversorgung, die ebenso rasch erfolgen muss wie im benachbarten Ausland und auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird.

Fehlender staatlicher Versorgungsauftrag in der Notfallversorgung gefährdet das Leben von Unfallopfern

"Ein Tauchunfall muss in Deutschland wie alle anderen Sportunfälle entsprechend richtig behandelt werden", fordert Dr. med. Christian Heiden, Vorstand des VDD e.V. "Wir hatten im vergangenen Jahr Sterbefälle, weil keine betriebsbereite Druckkammer
in Reichweite war." Denn im konkreten Notfall steht es um den Einsatz der HBO bei Tauchunfall und CO-Intoxikation sehr schlecht. Die Bewertung des G-BA gilt nur für eine stationäre Behandlung. Eine Kostenerstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen entfällt somit bei einer - oft schnelleren - und damit effektiveren - Behandlung durch das nächstgelegene Druckkammerzentrum ohne Klinikanbindung. Den Druckkammern entstehen bei der Notfallbehandlung erhebliche Kosten für Ärzte, medizinisches Fachpersonal und Technik.

"Allerdings ist die Kostenübernahme durch die Kassen selbst bei einer stationären Krankenhausbehandlung völlig ungeklärt. Notfälle passieren meist außerhalb der üblichen Arbeitszeit, doch auch für den Bereitschaftsdienst gibt es derzeit keine Lösung", so Heiden. "Die Verantwortung liegt bei den für die Sicherstellung der Notfallversorgung der Bevölkerung zuständigen Behörden."

Die Unterschriftenaktion findet an folgenden Ständen auf der boot 2012 statt:
Halle 3 Stand B 53 VDST und an vielen anderen Ständen. Ihr Ergebnis wird im Anschluss an die Messe überreicht.
boot 2012 Tauchunfall Notfallbehandlung Druckkammerbehandlung HBO VDD

http://www.vdd-hbo.de
Verband Deutscher Druckkammerzentren e.V. (VDD)
Cuno-Niggl-Str. 3 83278 Traunstein

Pressekontakt
http://www.textwerk-pr.de
textwerk - Barbara Kunkel
Urbanstraße 183 10961 Berlin


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