Honigsüß - und doch so gefährlich
22.05.2012
Medizin, Gesundheit & Wellness
Deutschland zählt zu den am höchsten entwickelten Staaten weltweit. Ein Umstand, der sich zunehmend auch am Gesundheitszustand der Bevölkerung ablesen lässt - allerdings nicht nur in positiver Hinsicht. Zwar steigt die Lebenserwartung hierzulande seit Jahrzehnten kontinuierlich an. Doch nehmen auch die so genannten "Zivilisations- und Wohlstandskrankheiten" in gleichem Maße bedrohlich zu.
Ein Beispiel: Über neun Prozent aller Frauen und knappe acht Prozent der deutschen Männer leiden mittlerweile an einer Diabeteserkrankung. Die meisten davon (über 90 Prozent) erkranken an dem früher als "Altersdiabetes" bezeichneten Diabetes mellitus Typ II. Dabei ist "Zucker haben" schon längst keine reine Alterserscheinung mehr: Immer jüngere, oft übergewichtige Menschen müssen heute lernen, mit einem krankhaft erhöhten Blutzuckerspiegel zurechtzukommen. Ein Los, das sich meist nur mit eiserner Disziplin und großer Opferbereitschaft tragen lässt. Dr. Stephan de la Motte von Harrison Clinical Research Deutschland erklärt, wie es zu einer Diabetes mellitus Erkrankung kommen kann, wie man sie rechtzeitig erkennt und was man dagegen unternehmen kann.
Was ist Diabetes und wie kommt es dazu?
Beim Diabetes mellitus handelt es sich um eine weit verbreitete Stoffwechselerkrankung, die entweder in einem Insulinmangel oder einer verminderten Insulinwirkung begründet liegt. Seinen Namen hat der Diabetes mellitus dem Forscherdrang antiker Mediziner zu verdanken: Ist Insulin nämlich nicht ausreichend vorhanden, wird es nicht richtig verarbeitet oder fehlt es gar komplett im Blut, kann unser Körper den mit der Nahrung aufgenommen Zucker nur schlecht verarbeiten. Eine der Folgen: Der Urin eines Diabetikers wird "süß" - und Schmecken war schon im Altertum ein probates Mittel medizinischer Diagnostik. Diabetes mellitus bedeutet demnach nichts anderes als "honigsüßer Durchfluss".
Wie kann ich eine Zuckererkrankung frühzeitig erkennen?
Gerade beim weit verbreiteten Typ II merken viele Betroffene oft jahrelang überhaupt nichts von ihrer Erkrankung - oder können die allgemeinen Beschwerden wie Müdigkeitszustände, Schwächegefühl, Sehstörungen, häufige Blasenentzündungen oder gesteigerte Infektionsneigung nicht richtig zuordnen. Im fortgeschrittenen Zustand kommt es zu Schädigungen von Herz, Nieren, Augen, Blutgefäßen oder Nervensystem - oder sogar dem so genannten "diabetischen Fuß", der bis zur Amputation führen kann. Zudem tritt die Zuckerkrankheit häufig im Rahmen des metabolischen Syndroms auf. Dieses "Wohlstandssyndrom" geht in der Regel mit Warnzeichen wie Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen oder Bluthochdruck einher. Die Betroffenen sind eher älter - doch auch die Zahl an übergewichtigen Kindern mit Diabetes mellitus Typ II nimmt immer weiter zu.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Während bei einem Diabetes mellitus Typ I das fehlende Insulin im Blut mit Hilfe von Medikamenten ersetzt werden muss, können Diabetiker Typ II schon mit einem veränderten Lebensstil viel bewirken. So sollten sie unbedingt auf eine gesunde Ernährung achten und sich ausreichend bewegen. Auch eine Gewichtsabnahme ist gerade bei übergewichtigen Patienten sehr zu empfehlen. Reichen diese Maßnahmen allerdings nicht aus, kann auch hier nicht auf Medikamente verzichtet werden.
Was kann ich tun, um die Diabetes-Forschung zu unterstützen?
Forschungsinstitute wie Harrison Clinical Research Deutschland bemühen sich, Therapien bei und Medikamente gegen zu hohen Blutzucker weiter zu verbessern - aktuell zum Beispiel im Rahmen einer klinischen Studie mit Diabetikern Typ II (http://www.harrison.de/diabetes-2-studie).
Über den Harrison Experten
Dr. Stephan de la Motte, Jahrgang 1957, ist seit über 20 Jahren in der medizinischen Forschung tätig. Als Chief Medical Officer bei Harrison Clinical Research in München betreut und verantwortet er bereits in der zweiten Dekade erfolgreich eine Vielzahl klinischer Studien zu Themen wie Diabetes mellitus, Lungenerkrankungen oder Magen-Darm-Beschwerden. Sein Erfahrungsschatz aus über 160 Einzel-Studien der Phasen I, II, III macht den Autor zahlreicher Fachbeiträge damit zu einem Ansprechpartner für viele medizinische Alltagsfragen.
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