"Im Job ausdrücken, wer wir wirklich sind"
25.06.2012
Medizin, Gesundheit & Wellness
Wachsende Konkurrenz, technisierte Abläufe, Stress mit dem Vorgesetzten - der Druck in der Arbeitswelt nimmt zu. Neueren Umfragen zufolge machen 69 Prozent der in Deutschland arbeitenden nur noch Dienst nach Vorschrift. "Dabei ist Arbeit in unserem Leben eine der bedeutendsten Möglichkeiten auszudrücken, wer wir sind und woran uns etwas liegt", konstatiert der Autor Peter Steiner in seinem neuen Buch "Das Zen des glücklichen Arbeitens". Die folgenleichte Einladung zu einem Alltags-Zen, das eine erweiterte, unverfälschte, lebendige Sichtweise auf Job und Leben ermöglicht: Angebunden an einen Punkt der inneren Ruhe, kann sich eine unangestrengte Intuition entfalten, kann der alte Trott durchbrochen werden, um den eigenen Talenten Ausdruck zu verleihen.
"Unsere Zukunft hängt von vielen Faktoren ab, aber Bewusstheit ist sicherlich der maßgeblichste, den wir selbst beeinflussen können", ist Peter Steiner überzeugt. "Je tiefer unser Bewusstsein reicht, desto mehr Einfluss können wir auf unser Leben nehmen. Und je unbewusster wir mit uns selbst umgehen, desto mehr sind wir einfach nur Spielball der Umstände." In seinem neuen Buch präsentiert Steiner Zen als den idealen Weg, diese Bewusstheit zu kultivieren und die eigene Arbeit dadurch in einem völlig neuen Licht zu sehen.
Unzufriedenheit im Beruf geht Steiner zufolge stets damit einher, dass der Geist sich in seinen eigenen Gedanken verloren hat und diesem oder jenem nachhängt - der nächsten Beförderung, dem herbeigesehnten Urlaub, der letzten Streiterei. Zen, das macht Steiner deutlich, hat einen direkten Alltagsnutzen. Im Beruf - und nicht nur da - hilft es uns, in allen Situationen aus einer konzentrierten Energie zu schöpfen, denn Zen führt das Denken konsequent zurück zu dem, was ist. So finden körperliche und geistige Haltung zu einer Einheit zurück, zu einem achtsamen Bewusstsein, das eine neue Lebensqualität erschließt: Selbst im größten Trubel bleibt eine Quelle inneren Glücks im Blick, der äußere Umstände nichts anhaben können.
So können festgezurrte Ansichten und Vorstellungen sich auflösen, es kehrt innere Ruhe ein. "Durch Zen finden wir in uns etwas Tieferes, das unabhängig von äußeren Bewertungen ist. Wir werden freier, das zu sein, was wir sind, und das zu tun, was uns entspricht." Mit weitreichenden Folgen: Der geschärfte Blick enthüllt, welchen falschen Idealen und Bildern wir nachgehangen haben, die in Wahrheit nichts mit uns zu tun hatten. Eine ungeahnte Gelassenheit lässt uns Kleinigkeiten nicht mehr so ernst nehmen, während wir uns für Wesentliches umso hartnäckiger einsetzen. Sensibilisiert für die eigenen Fähigkeiten und Wünsche, können wir einer subtilen inneren Stimme Gehör schenken, die zuvor gegen den Alltagslärm nicht angekommen ist - sie führt uns zur richtigen Aufgabe.
"Unsere Arbeit sollte im Idealfall dazu beitragen, unser Leben wertvoll und erfüllt zu machen", so Steiner. Dabei gehe es nicht so sehr um die Einzigartigkeit des Tuns, sondern um das Wie - die Art und Weise, wie jeder einzelne Mensch den erhaltenen Platz im Leben ausfüllt und mit kleinen, klugen Reaktionen die Weichen ein wenig mehr in diese oder in jene Richtung stellt. "Wenn wir die Dinge anders zu behandeln beginnen, eben sorgfältiger und bewusster, verwandelt sich alles: Unser Leben wird so, wie wir agieren."
Steiner übersetzt auf erfrischende Weise eine alte Tradition, die seit hunderten von Jahren Menschen tiefer in sich selbst blicken und Zusammenhänge des Lebens erkennen lässt, in einen überaus praktischen Weg, Herausforderungen im Job und im Leben als Einladung anzuerkennen, Stück für Stück mehr das ureigene innere Gleichgewicht wiederzufinden. "Alles bewegt sich, alles wirbelt herum - Veränderungen, Wünsche, Absichten, Gedanken, Hoffnungen, Gefühle, Handlungen; alles in ständiger Bewegung. Aber dieses ruhige Zentrum ist davon unbeeinflusst", so Steiner.
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