Deutscher Managerverband: 2011 wird das Jahr der Veränderungen
31.01.2011
Politik, Recht & Gesellschaft
Leverkusen / Berlin. In den kommenden Monaten wird sich entscheiden, wie stabil der Aufschwung wirklich ist. Die deutsche Wirtschaft steht vor rasanten Veränderungen und Herausforderungen. Mittelfristig wirken sich die globalen Themen wie die Eurostabilität, der demographische Wandel, die internationale Verschiebung der Märkte und der ökologische Umbau aus. Kurzfristig werden Fachkräftemangel, Personalfragen und die Qualifizierung und Motivation der Mitarbeiter und Führungskräfte die bestimmenden Faktoren sein.
"In diesem Jahr müssen viele strategische Entscheidungen fallen - in den Betrieben und in den Parlamenten" meint Rainer Willmanns, Vorsitzender des Deutschen Managerverbandes. "Übernahmen, Kooperationen und Fusionen werden gerade in Deutschland zunehmen und Mitarbeiter und Führungskräfte vor große Herausforderungen stellen", so Willmanns. Gutes Management werde in diesem Jahr so gefragt wie nie.
"Veränderungen werden die Regel werden und nicht die Ausnahme bleiben. Die Anforderungen an Personal und Management werden steigen - und damit auch der Stress und die emotionale Belastung", erklärt der Managervertreter. Führung mit Werten und eine kalkulierbare Unternehmensstrategie werde dabei eine wichtige Rolle spielen. "Kalkulierbarkeit wird zum Unternehmenskapital", meint Willmanns.
Der Deutsche Managerverband ist die politische und gesellschaftliche Interessenvertretung von Managern und Führungskräften. "Durch das stabile Netzwerk und den offenen Austausch der Mitglieder untereinander werden die Themen Stress, die ständig steigenden Anforderungen und die Notwendigkeit einer permanenten Anpassung transparent und sichtbar", so der Verbandsvorsitzende. Führungskräfte stünden unter Druck und suchten nach Antworten und verlässlichen Lösungen.
In den Betrieben müssten die Personalthemen strategisch und nachhaltig angegangen werden. Die sogenannten Humanressourcen würden wichtiger denn je, gerade in Zeiten personeller Engpässe. Und, so Willmanns, Fusionen, Unternehmensnachfolgen und globale Kooperationen müssten klare Vorteile für die Belegschaften und die Führung bringen. "Wer Angst haben muss, heute unter die Räder zu kommen, der wird morgen weniger Motivation haben."
Doch auch die Politik habe einen Beitrag für Stabilität und Verlässlichkeit zu leisten. Leistung müsse sich lohnen. Versprechungen seien einzuhalten. Das gelte für die Steuerpolitik genauso wie für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Sozial-, Arbeitsmarkt- und Rechtspolitik. Die Regierung solle sich an die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages halten und nicht zaudern und zögern. "Schon gar nicht angesichts der vielen Wahlen in diesem Jahr", so der Vorsitzende des Managerverbandes. "Schwarz-Gelb hat Nordrhein-Westfalen verloren, weil beide Parteien in Bezug auf die eigenen Programme und Zusagen unzuverlässig gewesen sind. Das wird auch in Baden-Württemberg, Hamburg und allen anderen Ländern so sein, wenn nicht endlich konsequent gehandelt wird", mahnt Willmanns die Koalition in Berlin.
Die Wirtschaft brauche eine zuverlässige und planbare Politik. Das sei die Voraussetzung für nachhaltiges Management in den Unternehmen. Wenn beides zusammenkomme, eine wirtschaftsfreundliche und klare Politik und ein werteorientiertes und kalkulierbares Management, dann sei der Aufschwung stabil zu gestalten. "Die globalen Herausforderungen fordern die volle Aufmerksamkeit aller Akteure", verdeutlicht Willmanns abschließend. Nur durch Verlässlichkeit in den Betrieben und in der nationalen und europäischen Politik ließe sich langfristiges Wachstum erreichen. So könne zusätzlicher Stress reduziert und den Mitarbeitern aller Hierarchiestufen eine planbare Perspektive gegeben werden. Es gelte, auf allen Ebenen die Menschen mitzunehmen und Raum für längerfristige Entscheidungen zu schaffen.
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