Altersversorgung: Jüngere nachlässig, Ältere resigniert
27.07.2017
Politik, Recht & Gesellschaft
Ob jung oder alt, Altersversorgung ist ein wichtiges Thema. Dass der Einsicht aber oft kein konsequentes Handeln folgt, zeigt eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Aon Hewitt. So haben fast zwei Drittel (64 Prozent) der befragten Arbeitnehmer zwischen 25 und 34 Jahren die Planung ihrer Altersversorgung noch nicht abgeschlossen. Rund 26 Prozent haben noch nicht einmal damit begonnen. Anders sieht es bei den älteren Arbeitnehmern aus, hier haben viele bereits resigniert. In der Altersgruppe von 45 bis 65 Jahren bezeichnet etwa jeder Fünfte (18 Prozent) seine Situation als hoffnungslos. Die finanziellen Mittel reichten nicht aus, um die Alterssicherung zu planen. Das hat die repräsentative Studie von Aon Hewitt ergeben. In Zusammenarbeit mit dem Statistikportal Statista wurden die Antworten von 1.000 Arbeitnehmern ausgewertet.
Gerade jüngeren Arbeitnehmern ist jedoch bewusst, dass sie sich Gedanken um ihre Alterssicherung machen müssen. Knapp die Hälfte (45 Prozent) stimmt der Aussage zu, dass die Rente in den eigenen Verantwortungsbereich gehört. Knapp drei Viertel (74,8 Prozent) haben sich auch schon Gedanken dazu gemacht.
"Das eröffnet große Chancen für Unternehmen. Sie werden durch Angebote der betrieblichen Altersversorgung als Arbeitgeber deutlich attraktiver", kommentiert Aon Hewitt Geschäftsführer Fred Marchlewski die Ergebnisse der Umfrage. Gerade der zunehmende Mangel an Fachkräften werde in den nächsten Jahren zu einem Wettbewerb um die besten Nachwuchskräfte führen. Neben anderen Maßnahmen seien maßgeschneiderte Pensionspläne ein wichtiger Faktor, der nicht zu unterschätzen sei.
Marchlewski verweist in diesem Zusammenhang auf das Betriebsrentenstärkungsgesetz. Vor allem für den Mittelstand gebe es jetzt neue Möglichkeiten, attraktive Modelle anzubieten. "Wer qualifizierten Nachwuchs gewinnen will, sollte sich unbedingt mit dem Thema auseinandersetzen," so Marchlewski.
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