Ausweg aus der Diktatur des kurzfristigen Handelns
05.09.2011
Politik, Recht & Gesellschaft
Hamburg/ Brüssel/ London, 5. September 2011. Die 64. UN DPI/NGO Konferenz in Bonn ist ein Meilenstein auf dem Weg zum UN Weltgipfel im nächsten Juni. Sie endete heute, am 5. September, mit einer Erklärung, die allen Mitgliedsstaaten bei der UN Generalversammlung im September vorgelegt wird. Über 2.000 Teilnehmer aus Zivilgesellschaft, Regierungen und UN Institutionen nahmen an der Konferenz teil. Sie diskutierten Vorschläge für die Verhandlungen zu den Themen "Grüne Wirtschaft" und "politische Steuerung nachhaltiger Entwicklung".
Dabei wurden so genannte "Ombudspersonen für zukünftige Generationen" als eine Lösung identifiziert, um die kurzfristige Orientierung unserer Gesellschaften zu durchbrechen. "Die Rolle einer Ombudsperson auf der lokalen und nationalen Ebene ist die eines Repräsentanten, der diejenigen vertritt, die heute noch nicht in der Lage sind, ihren Interessen, ihren Bedürfnisse und ihrer Verantwortung Ausdruck zu verleihen. Es ist ein großer Schritt in die richtige Richtung", sagte Achim Steiner, Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms, (UNEP). Ein Videostatement findet sich unter http://futurejustice.org/voices .
Der World Future Council (www.worldfuturecouncil.org), eine Hamburger Stiftung, die sich für die Rechte zukünftiger Generationen einsetzt, steht hinter diesem Konzept. "Ohne den Mut, Gesetze und Subventionen wirksam auf ihre langfristigen sozialen, ökologischen und ökonomischen Kosten hin zu überwachen, werden wir weiter die Symptome bekämpfen, anstatt den Kurs zu ändern", erklärt Dr. Maja Göpel, Direktorin Future Justice des World Future Council. "Wir müssen Regierungsstrukturen schaffen, die es Politikern und Wirtschaftsvertretern ermöglichen, zukunftsorientiert zu führen."
Alle Kulturen dieser Welt sorgen sich um gute Lebensbedingungen für zukünftige Generationen. Eine explizite Forderung wie die nach Ombudspersonen sollte daher eine breite Unterstützung seitens der Regierungen auf dem Weltgipfel 2012 erfahren. "Alle wirklich nachhaltigen Gesellschaften haben immer auf zukünftige Generation gesetzt. Indische und amerikanische Ureinwohner haben jede Handlung in Hinblick auf ihre Wirkungen auf die nächsten sieben Generationen abgeschätzt. Das Mindeste, was wir tun können, ist, im Sinne der nächsten Generation zu denken. Dafür müssen wir Menschen haben, die Treuhänder der Zukunft sind", erläutert Vandana Shiva, Ratsmitglied des World Future Council und Gründerin von Navdanya International.
Schlüsselpersonen im UNCSD 2012 Prozess sowie Führungspersönlichkeiten der UN haben ihre Unterstützung bereits zugesagt. Die finale Erklärung ruft nun die Regierungen dazu auf, Ombudspersonen für zukünftige Generationen auf globaler, nationaler und lokaler Ebene einzusetzen. Sie sollen im Zentrum von Regierungen operieren und als Bürgervertreter gelten. Die Forderung wird ein offizieller Beitrag zu den UN Konsultationen sein.
Auf http://www.futurejustice.org finden sich Videobotschaften von Führungspersönlichkeiten aus UN, Forschung und Zivilgesellschaft, ein animierter Kurzfilm sowie weitere Informationen.
http://www.worldfuturecouncil.org
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