Vor der Wahl prüfen: Was tun die Parteien für das Wohn- und Lebensumfeld?
21.09.2017
Politik, Recht & Gesellschaft
Wer die nächsten vier Jahre nicht über die Politik klagen will, sollte bei der Wahl am kommenden Wochenende darauf achten, welche Parteien die persönliche Zufriedenheit ihrer Wähler im Fokus haben. Der "Deutsche Post Glücksatlas 2016" belegt nämlich, dass vor allem das Wohn- und Lebensumfeld wichtige Einflussfaktoren für Lebensqualität sind. Konkret: Mietpreise, die lokale Infrastruktur oder die Nachbarschaft müssen stimmen, damit die Deutschen zufrieden sind. 70 Prozent ist es wichtig, dass ihr Wohnumfeld eine gute Infrastruktur besitzt und zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erschließen ist. Fast die Hälfte aller Familien wünscht sich einen Generationenmix in ihrem Wohnumfeld. Und jeder dritte Deutsche möchte aktiv Einfluss auf die Gestaltung seiner Nachbarschaft nehmen können. Letztendlich verbindet alle, dass gerade in den Ballungsgebieten die steigenden Mieten für Normalverdiener zu einem Problem werden.
Das "Netzwerk Immovielien", das sich u. a. für eine kooperative, gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung über Einbindung bürgerschaftlichen Engagements einsetzt, hat die Wahlprogramme der Parteien analysiert. Es weist darauf hin, wie unterschiedlich die Parteiprogramme dieses Themenfeld behandeln. Jörn Luft, Mitarbeiter der Montag Stiftung Urbane Räume und Sprecher des Netzwerks: "Es lohnt sich ein genauerer Blick. Bei einigen Parteien sind die Themen völlig unbesetzt, bei anderen werden sie mit Allgemeinplätzen belegt." Ergänzend zum Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung hat das Netzwerk den "Wahlcheck Kooperative Stadt" zu Fragen der Stadt- und Quartiersentwicklung freigeschaltet (www.netzwerk-immovielien.de/wahlcheck). Luft: "Ein Check vor dem Urnengang lohnt sich, wenn einem an den Themen Lebensqualität und Wohnumfeld gelegen ist."
Dem Netzwerk Immovielien gehören inzwischen 80 aktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Neben zahlreichen Initiativen, die sich in Fragen der Stadt- und Quartiersentwicklung aktiv engagieren, sind dort auch Organisationen wie der Deutsche Städtetag, die IBA Thüringen, die Montag Stiftung Urbane Räume, der Wohnbund, der Deutsche Städte- und Gemeindebund oder die GLS Bank aktiv. Gemeinsam wollen sie die Idee einer Kooperativen Stadtentwicklung forcieren.
http://www.netzwerk-immovielien.de/wahlcheck
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c/o Montag Stiftung Urbane Räume, Adenauerallee 127 53113 Bonn
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