Pressemitteilung von Herr Fabian Steinecke

Grüne Woche ignoriert kritische Fragen in sozialen Medien - Facebook stellt Bewertung ab


Politik, Recht & Gesellschaft

Die am heutigen Freitag startende Internationale Grüne Woche stellt sich keinem kritischen Dialog auf dem sozialen Netzwerk Facebook. In den letzten Tagen tauchten in der Bewertungs-Funktion der Facebook-Seite der Grünen Woche kritische Nachfragen zum Umgang mit Tieren und zur Vermarktung von Massentierhaltung auf der Landwirtschaftsmesse auf, die von den Veranstaltern bislang ignoriert wurden. Die Bewertung der Grünen Woche auf Facebook sank daraufhin von 4,5 auf 2,3. Die Nutzer kritisierten und hinterfragten vor allem die Beschönigung der Nutztierindustrie durch einen Grünen Anstrich; die Beförderung neuer Innovationen, um Tiere noch effektiver in der Massentierhaltung auszubeuten; und die Zurschaustellung lebender Tiere, die in den letzten Jahren, nach Aussagen der Aussteller, zum Teil direkt im Nachgang getötet worden sind. Anstatt diese Bedenken und Kritik auszuräumen blieben die Kommentare und Bewertungen bisher jedoch unbeantwortet. Das Deutsche Tierschutzbüro sieht sich damit erneut in seiner Kritik an der Grünen Woche bestätigt. "Den Veranstaltern scheint es an keinem kritischen, öffentlichen Dialog zu liegen. Die Fragen nach dem Umgang mit Tieren und Tierschutz in der Landwirtschaft scheinen weniger wichtig zu sein, als die unkritische Selbstdarstellung der Agrarlobby während der Grünen Woche", sagt Fabian Steinecke, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbüros.


Neben der Messe an sich und dem Verhalten der Veranstalter kritisiert das Deutsche Tierschutzbüro auch die Rolle und das Verhalten der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner. Anstatt effektive Maßnahmen für mehr Tierschutz und eine tierqualfreie Landwirtschaft zu fördern, agiert sie offensichtlich geleitet durch die Interessen der Agrarlobby. Von ihr voran getriebene Initiativen wie das Tierwohllabel stehen schon vor dem Start von vielen Seiten in der Kritik und sind mehr populistische Maßnahmen, als dass sie wirkliche Verbesserung für die Situation der Tiere tragen. Auch die kürzlich verlängerte Frist für die betäubungslose Ferkelkastration; die immer wieder aufgedeckten grausamen Zustände in deutschen Anlagen der Massentierhaltung und Schlachthöfen; oder die im letzten Jahr veröffentlichten und beschämenden Zahlen über Kontrollen in deutschen Tierhaltungsbetrieben, die im Schnitt nur alle 17 Jahre stattfinden, zeugen von der Willenlosigkeit Klöckners, etwas für das Wohl der Tiere zu tun. Im Gegensatz dazu steht die durchgängige Unterstützung der Agrarlobby. "Auch in diesem Jahr wird das Bundeslandwirtschaftsministerium die Grüne Woche wieder für leere Worthülsen und Versprechungen nutzen, die am Ende zu keinerlei Veränderungen oder gar Verbesserungen führen. Julia Klöckner handelt offensichtlich nur im Interesse der Agrarlobby und kümmert sich nicht ansatzweise um das Wohl der Tiere", so Fabian Steinecke.

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