Klein, fein, individuell: Dar Attajalli in Fès
22.11.2013
Tourismus & Reisen
Fès, Marokko. Unter Reisenden, die Lust auf das Besondere haben, gilt Fès heute noch als Geheimtipp. Auch Prominente wissen die älteste der vier marokkanischen Königstädte zu schätzen: Mick Jagger, Sigourney Weaver und Bono waren erst vor kurzem dort. Kleo Brunn, Inhaberin des Riads "Dar Attajalli, weiß warum: "Die Stadt ist wunderbar authentisch und mystisch." Die Wahl-Marokkanerin aus Düsseldorf hat hier ihre persönliche Offenbarung göttlicher Perfektion (Arabisch: Attajalli) gefunden: "Dar Attajalli" im Herzen der Medina von Fès ist ein Kleinod traditioneller, marokkanischer Baukunst. Das Gästehaus liegt ganz unscheinbar in einer Nebengasse. Wer durch die Holztür tritt, steht in einem Innenhof wie aus einem orientalischen Märchen. Das Gästehaus beherbergt vier Zimmer mit Bad, neben dem großen Innenhof steht den Gästen eine Dachterrasse und eine Bibliothek mit Internet-Anschluss zur Verfügung.
Als die Diplom-Psychologin 2005 nach Fès kam, um sich eine kurze Auszeit zu nehmen und Arabisch zu lernen, war sie sofort überwältigt von der Schönheit der Häuser in der ältesten der vier marokkanischen Königsstädte. Das "Dar", Arabisch für "Haus", das sie magisch anzog, wurde auf ein Alter von mindestens 300 Jahren geschätzt. Es gehörte einst Nachfahren der Alawiten, der islamischen Dynastie, die Marokko in das 17. Jahrhundert führte. Das geschichtsträchtige Haus war nahezu verfallen. Kleo Brunn erkannte sofort das architektonische Juwel, das in ihm schlummerte. Sie entschied sich, in Fès zu bleiben. Mit viel Herzblut restaurierte sie "Dar Attajalli" drei Jahre lang. Mehr als 100 Maurer, Schreiner und ortsansässige Kunsthandwerker waren an der Wiedergeburt des kleinen Palastes beteiligt. Durch die traditionelle und kunstvolle Art der Restaurierung und die Verwendung ausschließlich natürlicher Materialien erstrahlt "Dar Attajalli" heute in neuer Pracht. Kleo Brunn legte viel Wert auf den Erhalt des ursprünglichen Charakters orientalischer Wohnkultur. Um möglichst nahe am Original zu bleiben, suchte sie alte Stuck- und Mosaikteile zusammen. Die vier Zimmer und Suiten dekorierte die Inhaberin liebevoll mit Antiquitäten aus den Souks. Basierend auf ihren eigenen Entwürfen, ließ sie einen Teil der Möbel und Kunstgegenstände bei Handwerkern aus dem Viertel anfertigen. Jedes der allesamt geräumigen Zimmer mit Zedernholzdecken, bemalten Türen und kunstvoll verzierten Fenstern ist anders eingerichtet. Ob Chambre Mosaïque, Suite Mauve, Suite Orange oder Suite Violette: jede Unterkunft hat ihr eigenes Bad. Fernseher und Telefon fehlen hingegen: die Bewohner sollen die Ruhe eines traditionellen Innenhof-Hauses ungestört genießen können. Der Innenhof ist das Herz des Riads. Deshalb sind alle Räume nach ihm ausgerichtet. Seine Mitte ziert ein kleiner Brunnen, dessen leichtes Plätschern Besucher verzaubert und innehalten lässt.
Reisende, die sich während ihres Aufenthalts im Riad auf dem Laufenden halten möchten, können dies im eleganten "Salon Marocain" tun, wo sie einen Internetanschluss vorfinden wie auch eine kleine Bibliothek. Zudem steht WiFi zur Verfügung. Ein unwiderstehlicher Fleck des hübschen Riads ist die Dachterrasse, die die Gäste mit üppiger Pflanzenpracht verwöhnt und ihnen einen einmaligen Ausblick auf die Medina bietet. Hier können sie zwischen Rosen und Jasmin, mit Blick auf die große Moschee und die Ruinen der Meriniden-Gräber auf dem Hügel, auch ihr reichhaltiges und vollwertiges Frühstück genießen. Es gibt Brot, frische Früchte, Bio-Honig, Datteln, Oliven, Ziegenkäse, Butter und marokkanische Spezialitäten. "Eine ideale Grundlage, um die Souks und Werkstätten der Medina zu erkunden, die mit ihren rund 10.000 Straßen und Gassen als größte erhaltene mittelalterliche Stadt der Welt gilt", sagt Kleo Brunn. Auf einen harmonischen, gesunden Lebensstil legt die Wahl-Marokkanerin großen Wert. Für die Mahlzeiten kommen ausschließlich lokale, frische und biologische Zutaten auf den Tisch. Wer Seele, Körper und Geist in Einklang bringen will, ist im "Dar Attajalli" an der richtigen Adresse: Gäste können an Meditationen und angeleiteten Yogaübungen auf der Dachterrasse teilnehmen: "In den Morgenstunden ist das ein einmaliges Erlebnis", verspricht Kleo Brunn. Kunstinteressierten bietet das Team von "Dar Attajalli" einen Kalligraphie-Workshop oder einen Workshop in arabischer Stuckarbeit an.
Die Gäste von "Dar Attajalli" kommen aus der ganzen Welt, oft begrüßt Kleo Brunn alleine oder zu zweit reisende Frauen. "Wenn eine alleinreisende Frau am ersten Tag noch Berührungsängste mit der labyrinthartigen Medina hat, gehe ich gerne auch mal mit", erklärt Kleo Brunn, die als Frau selbst mitten in der Medina lebt und neben Deutsch fließend Englisch und Französisch, sowie auch ein wenig Spanisch, Italienisch und Arabisch spricht. Kleo Brunn arbeitet außerdem mit professionellen Führern zusammen, mit denen ihre Gäste die Medina gemeinsam entdecken können und viel Interessantes über die Geschichte der Stadt und ihre Bräuche, die historischen Gebäude und das lokale Handwerk erfahren. Wen es aus der Stadt hinaus zieht: Kleo Brunn organisiert auch Touren für Exkursionen ins Umland von Fès, zum Beispiel nach Meknes und Umgebung oder zu den Berberdörfern im Mittleren Atlas.
Ein Zimmer im "Dar Attajalli" kostet zwischen 85 und 115 Euro, in der Nebensaison bis zu 20 Euro weniger. Alleinreisende Frauen erhalten zusätzlich einen Rabatt von 10%. Weitere Informationen: http://www.attajalli.com. Buchungen können direkt über die Website vorgenommen werden.
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