WOC Mobilität fordert vom Staat mehr Freiräume und Anreize für den Ausbau kundenorientierter Mobilitätskonzepte
01.08.2017
Tourismus & Reisen
Frankfurt, 01. August 2017 - "Der Staatliche Regulierungsrahmen ist in vielen Fällen restriktiv und beeinflusst das Investitionsklima negativ." Das ist das ernüchternde Fazit eines Thesenpapiers, das das Working Committee (WOC) Mobilität des Travel Industry Club (TIC) jetzt formuliert hat. Weiter heißt es darin: "Die Kompetenz der Politik ist bei vielen Innovationsthemen ausbaufähig."
Das WOC Mobilität sieht seine Thesen als wichtigen Impulsgeber und konstruktiven Beitrag in einer der entscheidendsten Debatten um zukunftssichere Ökonomie und Technologie.
Die unzureichenden Freiheitsgrade seitens der Politik seien umso beklagenswerter, da der grundlegende Wandel des Mobilitätsmarktes von neuen Technologien und von neuen Angebotsformen getrieben würde, so die Einschätzung der WOC-Experten. Zentrale Bedeutung im Mobilitätsmarkt der Zukunft kämen demnach der Sharing Economy sowie neuen Technologien wie selbstfahrenden Autos zu. Die Grenze zwischen Individualverkehr und öffentlichem Verkehr verschwimme immer mehr.
Die Folge: Durch die absolute Kundenzentrierung reguliert sich der Mobilitätsmarkt schnell selbständig. Mit anderen Worten: Die Regeln moderner Mobilität werden zunehmend vom Kunden selbst gemacht. Denn wer die Erwartungen des Kunden beispielsweise an Transparenz, Qualität und Datenschutz nicht erfüllt, wird schnell von anderen Anbietern verdrängt.
Getrieben durch diesen immer stärkeren Wettbewerb genießt der Kunde eine immer breitere Angebotsvielfalt. Und diese Vielfalt müsse auch vom Staat konsequent gefördert statt reguliert werden, schreibt das WOC in seinem Thesenpapier. Dr. Ralph Körfgen, Vorsitzender des WOC Mobilität sowie Geschäftsführer der DB Vertrieb GmbH, betont: "Neue Formen der Mobilität brauchen für ihre Entstehung zunächst Freiräume, um sich beim Kunden zu beweisen. Die Fokussierung auf den Kunden ist elementarer Erfolgsfaktor." Der Staat solle die neue starke Rolle des Kunden deshalb deutlich besser fördern, indem er Freiräume und Anreize für den Ausbau kundenorientierter Mobilitätsangebote schafft. "Es geht dabei aber auch darum, einen Wettbewerb zu fördern, an dem sich auch Marktführer messen müssen", so der WOC-Vorsitzende.
Dies könne aber nur gewährleistet werden, wenn der Staat entsprechende Maßnahmen beschließe und konsequent umsetze. "Aufbauend auf das Vertrauen in die Kundenzentrierung benötigen wir eine konstruktive Position staatlicher Instanzen bei der Innovationsförderung und bei der Gestaltung gesetzlicher Rahmenbedingungen", betont Dr. Körfgen. Der Staat müsse deshalb dringend auch die notwendigen Freiräume und Anreize zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs schaffen, so die WOC-Experten. Schließlich spiele der Staat beim Ausbau einer bedarfsgerechten Infrastruktur für moderne Verkehrssysteme wie etwa Fahrspuren für Self-Driving Cars und Ladestationen für E-Mobilität eine zentrale Rolle.
Das WOC Mobilität ist eines von drei Working Committees im 2016 gegründeten Think Tank des Travel Industry Club. Die zwei weiteren widmen sich den Schwerpunkten Digital und Kundenzentrierung. In allen WOC werden aktuelle Thesen formuliert, um wichtige Impulse in die Branche zu geben und zukunftsweisende Entwicklungen entscheidend voranzutreiben. Dirk Bremer, President des Travel Industry Club, sagt: "Die Touristikindustrie zählt zu den wichtigsten Branchen in Deutschland. Umso entscheidender ist es, dass wir uns als führender Wirtschaftsclub der Reiseindustrie für eine starke Zukunft einsetzen und bei den relevanten Themen prägend sind. Wir vertreten Entscheider, Macher und Beweger der Branche. Die Arbeit der zahlreichen Experten in unserem Think Tank hat dabei eine elementare Bedeutung."
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