Pressemitteilung von Frau Nadine Anschütz

Spritkosten in Deutschland auf neuem Jahreshoch


Tourismus & Reisen

Spritkosten in Deutschland auf neuem Jahreshoch * Verbraucherinformationsdienst Clever Tanken berechnet: Super E10 im Schnitt rund 4 Cent, Diesel rund 3 Cent pro Liter teurer als im Juni

* Super E10 am günstigsten in Leipzig, Bonn und Duisburg

* Super E10 am teuersten in Wuppertal, Hannover und Düsseldorf

* Diesel am günstigsten in Bonn, Leipzig und Berlin

* Diesel am teuersten in Frankfurt am Main, Hannover und Wuppertal


Nürnberg, 2. August 2021. "Inflationsschock!": Die Schlagzeilen Ende Juli um die höchste Inflationsrate in Deutschland seit 1993 haben Autofahrer ebenso wenig schockiert wie die Tatsache, dass die rasant gestiegenen Verbraucherpreise im vergangenen Monat vor allem durch Energiekosten getrieben wurden. Denn das bekommen sie seit Jahresbeginn bei jedem Stopp an der Tankstelle deutlich zu spüren. Die Preise erzielen hier Monat für Monat neue Jahreshöchstwerte, die im Juli erneut geknackt wurden. Laut der monatlichen Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken kostete der Liter Super E10 im Juli im bundesweiten Schnitt 1,5476 Euro, der Liter Diesel 1,3892 Euro. Das waren rund 4 Cent beziehungsweise 3 Cent mehr als im Juni, 20 Cent sowie 16 Cent mehr als im bis dato preisgünstigsten Jahresmonat Januar und 29 Cent beziehungsweise rund 30 Cent mehr als im Juli 2020. 


Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken: "Der tagelange Streit der Opec+ über ihre künftige Öl-Förderpolitik war ein Grund dafür, dass die Preise für Rohöl so hoch wie lange nicht gewesen sind. Zudem fahren und fliegen die Menschen nach dem coronabedingten Stillstand mehr und Unternehmen produzieren auch wieder mehr. Auch das hat sich im Juli in den Öl-Preisen an den Börsen und damit auch an den Zapfsäulen widergespiegelt."


Die für Deutschland relevante Nordseeölsorte Brent kostete im Juli bis zu über 77 US-Dollar und war damit so teuer wie seit mehr als zweieinhalb Jahren nicht mehr. Im Januar dieses Jahres hatte der Höchstpreis noch bei etwas mehr als 56 US-Dollar gelegen.


Im Portemonnaie der Autofahrer zeigte sich diese Entwicklung im Juli deutlich. Für vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 zahlten Autofahrer durchschnittlich 371,42 Euro. Das waren rund 10,01 Euro mehr als im Juni und 48,07 Euro mehr als im Januar dieses Jahres sowie 70,22 Euro mehr als im Juli 2020.


Dieselfahrer zahlten für dieselbe Menge im Bundesschnitt rund 333,41 Euro - und damit etwa 6,29 Euro mehr als im Vormonat, 38,57 Euro mehr als im Januar dieses Jahres und rund 71,83 Euro mehr als im Vorjahresmonat.


Der Preisunterschied zwischen Super E10 und Diesel lag im Juli bei 0,1584 Euro pro Liter. Damit hat sich die Benzin-Diesel-Schere gegenüber Juni (0,1429 Euro) um rund 2 Cent zusammengezogen.


Der günstigste Tanktag war für beide Kraftstoffsorten der 1. Juli. 1,5280 Euro kostete an diesem Donnerstag der Liter Super E10 im bundesweiten Schnitt und 1,3750 Euro der Liter Diesel. Am teuersten hingegen war Super E10 am Samstag, den 31. Juli, mit durchschnittlich 1,5660 Euro pro Liter. Für Diesel zahlten Autofahrer am meisten am Sonntag, den 18. Juli, mit 1,4000 Euro pro Liter.


 


Städteranking: Leipzig zum vierten Mal nacheinander Spitzenreiter unter Super-E10-Tankstädten


Laut dem monatlichen Clever-Tanken-Preisvergleich der 20 größten deutschen Städte zahlten Autofahrer für Super E10 im Juli am wenigsten in Leipzig. Im Monatsschnitt kostete der Liter hier 1,5246 Euro. Leipzig belegte damit zum vierten Mal nacheinander den Spitzenplatz in dieser Kategorie. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Bonn (1,5252 Euro) und Duisburg (1,5255 Euro). Bonn schaffte es damit zum 14. Mal nacheinander auf einen der drei vorderen Plätze. 


Am teuersten war Super E10 im Juli hingegen in Wuppertal. 1,5680 Euro zahlten Autofahrer hier im Schnitt. Damit wurde die Stadt zum siebenten Mal in Folge teuerste Dieseltankstadt der Republik. Auf den Rängen zwei und drei folgten wiederholt Hannover (1,5667 Euro) und Düsseldorf (1,5605 Euro). Für vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 zahlten Autofahrer damit im teuren Wuppertal rund 376,32 Euro - und damit etwa 10,42 Euro mehr als in Leipzig.


Sieger im Vergleich der günstigsten Dieseltankstädte wurde im vergangenen Monat Bonn. 1,3583 Euro kostete hier im Monatsschnitt der Liter. Bonn erreichte damit zum 15. Mal nacheinander die Top drei in dieser Kategorie - elf Mal davon den ersten Platz. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Leipzig (1,3648 Euro) und Berlin (1,3729 Euro). Am meisten zahlten Dieselfahrer hingegen zum dritten Mal in Folge in Frankfurt am Main mit 1,4067 Euro pro Liter. Dahinter reihten sich Hannover (1,4042 Euro) und Wuppertal (1,3996 Euro) ein. 


 


Ausblick 


Obwohl der Streit der Opec+ seit Mitte Juli beigelegt ist, sind die Preise an den Zapfsäulen weiterhin stabil hoch. Das Ölkartell Opec und seine Partnerländer hatten sich nach tagelangen Querelen darauf geeinigt, ihre mit Start der Corona-Pandemie stark gedrosselten Fördermengen ab August um 400.000 Barrel pro Tag anzuheben - und damit die Kapazitäten dem steigenden Bedarf anzupassen. "Dass die Entscheidung der Opec+ bisher keine positiven Auswirkungen in Form von fallenden Preisen an den Zapfsäulen gezeigt hat, liegt vor allem am starken Urlaubsverkehr in den Sommerferien. Er treibt die ohnehin schon kräftig steigende Nachfrage durch die Erholung der Wirtschaft zusätzlich an. Da viele Bundesländer auch im August in den Sommerferien sind und die Wirtschaft hierzulande wie in vielen anderen Ländern derzeit keine gravierenden Restriktionen im Rahmen der Corona-Pandemie befürchten muss, wird die Nachfrage weiterhin hoch sein - und die Kraftstoffpreise oben halten", sagt Steffen Bock. Dem gegenüber steht die Sorge der Börsianer, dass die Verbreitung neuer Coronavirus-Varianten eine nachhaltige Erholung der Wirtschaft verhindern könnte, was die Ölpreise wiederum stützt.


 


Preisspitzen beachten


Der Experte empfiehlt Autofahrern daher, die Spritpreise regelmäßig entlang der geplanten Fahrtroute zu vergleichen. "Urlauber, die mit dem Pkw unterwegs sind, sollten über Apps, das Navigationsgerät oder das Internet die günstigste Tankstelle der Umgebung suchen und probieren, teure Autobahntankstellen zu meiden, ohne dabei jedoch allzu große, spritfressende Umwege zu fahren", erläutert Steffen Bock.


Doch egal, ob Urlauber oder Pendler: Beachten sollten Autofahrer in jedem Fall, dass es seit Ende März mancherorts bis zu sechs Preisspitzen am Tag gibt - insbesondere an den Markentankstellen. Steffen Bock: "Teilweise kommt es an ein und derselben Tankstelle zu Unterschieden von bis zu 15 Cent pro Tag. Beim Vergleich aller Tankstellen einer Stadt sind innerhalb von 24 Stunden auch schon mal bis zu 22 Cent drin. Günstige Tankzeiten bieten sich oft im Zeitraum zwischen 8 und 10 Uhr, 12 und 13 Uhr sowie 20 und 22 Uhr."

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