LEW AG der grüne Punkt der RWE AG!?
16.05.2011
Umwelt & Energie
Die Aktienanteile der Lechwerke AG befinden sich zu knapp 89,9% in Hand der RWE AG, Essen, weitere 6,7% in öffentlicher Hand und 3,4% im Streubesitz bei privaten Anlegern. An der Hauptversammlung teilgenommen haben rund 98% des stimmberechtigten Grundkapitals der Aktiengesellschaft.
Die beiden Vorstände Paul Waning und Dr. Markus Litpher, beide waren schon vor ihrer Vorstandstätigkeit bei der LEW, mehrere Jahre in führenden Positionen beim Hauptaktionär RWE AG, Essen, tätig.
Der Vorstand berichtete der Aktionärsversammlung über die Lage des Unterunternehmens: Auch im Geschäftsjahr 2010 konnte die LEW ihren Gesamtumsatz an Strom von 9.765 Mio. kWh auf 12.348 Mio kWh steigern - das ergibt ein Plus von 26,5%. Die LEW AG schloss das Geschäftsjahr 2010 mit einem Nettoergebnis/-gewinn von 149 Mio. EUR ab. Der Jahresumsatz belief sich auf 1.8 Mrd. EUR.
Der Stromabsatz stammt zu 7% aus eigener und vertragsgebundener Erzeugung. 0,6% wurden aus Solarenergie und anderen regenerativen EEG-Einspeisungen zugeführt. Der überwiegende Anteil wurde aber mit knapp 82% über die RWE Vertrieb AG bezogen und weitere 11% von weiteren Stromerzeugern. Die RWE Vertrieb AG erhält ihre Stromlieferungen vom RWE Power AG. Diese ist beteiligt an zahlreichen Atomkraft-, Stein-, Kohlekraftwerken und anderen Stromerzeugern.
Die LEW AG selbst betreibt 36 Laufwasserkraftanlagen und acht thermische Kraftwerke mit einer jährlichen Gesamtleistung von 869 Mio. kWh (2010). Seit 2010 betreiben die Lechwerke sechs eigene Solaranlagen mit insgesamt 150 kWp. Im Geschäftsjahr 2010 investierte die LEW insgesamt rund 81 Mio. EUR in die Erneuerung und Erweiterung ihrer Anlagen. Dies war der höchste Investitionseinsatz in der 110-jährigen Firmengeschichte. Für 2011 sind 87 Mio. EUR geplant und für 2012 nochmals 65 Mio. EUR. Zum größten Teil werden die Beträge im Stromnetzausbau eingesetzt.
Die Unternehmung beschäftigt derzeit in der LEW-Gruppe 1.705 Mitarbeiter. Täglich werden rund 40 neue Anlagen im Bereich der Fotovoltaik an das LEW-Stromnetz angeschlossen.
Im Aufsichtsrat der LEW AG legten der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Schmitz und das Aufsichtsratsmitglied Dr. Holzinger ihre Ämter mit Beendigung der Hauptversammlung nieder. Zur Wahl für den Nachfolger von Herrn Dr. Holzinger , Oberbürgermeister der Stadt Memmingen, wurde Herr Jürgen Reichert, Bezirkspräsident von Schwaben, vorgeschlagen und der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Schmitz wurde durch ein Mitglied des Vorstands der RWE Deutschland AG, Herrn Dr. Widera (52) ersetzt.
Die LEW will ihren Stromnetzausbau auch in Zukunft mit hohen Investitionen vorantreiben. Weiterhin wird in Wasserkraftwerke investiert und andere regenerative Erzeugungsformen ausgebaut. Auch soll der Vertrieb der Gas- und Breitbandprodukte intensiviert werden.
Interessant ist auch, dass 60% des Stromabsatzes der Lechwerke AG außerhalb ihres Grundversorgungsgebietes stattfindet.
Ist nun die LEW-Gruppe der GRÜNE PUNKT der RWE AG? - wohl eher nicht. Gerne präsentiert man sich den Kunden gegenüber als umweltfreundlicher und -schonender Stromerzeuger, der seinen Strom mit Wasserkraftwerken und anderen regenerativen Stromerzeugungstechniken gewinnt, aber leider produziert die LEW-Gruppe selbst nur 8% des abverkauften Stromvolumens. Der Rest wird über die RWE Power AG und andere Stromanbieter bzw. -erzeuger eingekauft.
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