Pressemitteilung von Uwe Pagel

Wilken/Neutrasoft-Kundentreffen: "Da rollt was auf uns zu!"


Umwelt & Energie

"Das "echte" Smart Metering kommt - und das sehr bald", so Jost Eder von Becker Büttner Held auf dem gemeinsamen EVU-Anwendertreffen von Wilken und Wilken Neutrasoft am 18. und 19. Mai 2011 in Erfurt. Vor allem das nun stark forcierte Novellierungsverfahren für das Energiewirtschaftsgesetz und seine Festlegungen zum Thema Messwesen würden die Energieunternehmen seiner Ansicht nach vor große Herausforderungen stellen. "Das neue EnWG soll nach jetziger Planung bereits am 1. August 2011 in Kraft treten. Damit sind die Vorgaben dann auch rechtlich bindend und müssen umgesetzt werden - und dies viel früher als bislang erwartet", so Eder. Dazu gehört beispielsweise auch die dreiwöchige Frist für einen Lieferantenwechsel, die in den aktuellen Versionen von GPKE und GeLi Gas noch gar nicht berücksichtigt ist. "Hier gibt es keine Übergangsfrist!", stellte Michael H. Küper von der PricewaterhouseCoopers Legal AG in einem weiteren Vortrag zum Thema fest. Die mehr als 70 Teilnehmer waren sich jedoch einig, dass diese Vorgabe bis August nicht umzusetzen ist. "Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass der Gesetzgeber das Verfahren aufgrund der aktuellen politischen Lage stark beschleunigt. Wir würden uns allerdings wünschen, dass dies mit mehr Augenmaß geschieht", fasst Thomas Deyerberg, verantwortlich für die Geschäftsfeldentwicklung "Energie" in der Wilken Unternehmensgruppe, die Einschätzungen der Praktiker zusammen.

Die Zukunft der Stadtwerke war ein weiteres zentrales Thema des Treffens in Erfurt. Hier gab Dagmar Lehmeyer, Geschäftsführerin der YourSales GbR, erste Einblicke in die brandneue VKU-Studie ""Stadtwerk der Zukunft I Update - Perspektiven kommunaler Energieversorgung 2020/2025". Danach hat sich vor allem die Zahl der Einflussfaktoren im Energiemarkt drastisch erhöht. "Themen wie "eMobility" oder "Smart Metering" haben in der ersten VKU-Studie zu diesem Thema noch gar keine Rolle gespielt. Heute gehören sie zu den wesentlichen Punkten bei der Entwicklung von Zukunftsstrategien", stellte sie in ihrem Vortrag fest. Insgesamt hat YourSales für diese Studie 738 Einflussfaktoren im Energiemarkt identifiziert, von denen 24 zu den Schlüsselfaktoren gehören. "Gerade kleine und mittlere Stadtwerke sind gut beraten, wenn sie vor diesem Hintergrund ihre Strategie für die kommenden Jahre grundsätzlich überdenken", so Dagmar Lehmeyer. Dafür gibt es ganz unterschiedliche Optionen, so eines der Ergebnisse der Studie. Zentrale Fragen dabei sind aber sicherlich, wie weit und in welcher Form sich Stadtwerke im Bereich der regenerativen Energien engagieren und wie sie es schaffen, sich auf ihre Kernkompetenzen und regionalen Alleinstellungsmerkmale zu konzentrieren. "Grundsätzlich müssen Stadtwerke gerade bei der Projektplanung professioneller werden und ihre Belegschaft aktiv in die Projekte einbeziehen. Aufgaben, die nicht zu den Kernkompetenzen gehören, werden in Zukunft voraussichtlich noch stärker über Stadtwerkekooperationen oder Dienstleister abgewickelt", fasst sie zusammen.
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