"MaBiS erfordert Synchronisierung nach außen und innen"
08.02.2011
Umwelt & Energie
Eines der Hype-Themen ist in diesem Jahr ohne Zweifel die verbindliche Einführung von MaBiS. Der Starttermin der Umsetzung der Marktregeln für die Durchführung der Bilanzkreisabrechnung Strom am 1. April 2011 rückt immer näher. Laut Einschätzung der Experten der enmore consulting ag sollten die Marktteilnehmer den damit einhergehenden Aufwand keinesfalls unterschätzen und rechtzeitig entsprechende Vorkehrungen einleiten. Die größte Herausforderung liegt ihrer Meinung nach in der Synchronisierung der Stammdaten und dem Bearbeitungsprozedere. Hier muss die gesamte Prozesskette betrachtet werden, um Problemen von Anfang an bestmöglich entgegenwirken zu können. Historisch bedingte Schieflagen bei den Bestandslisten erlauben keinen weiteren Aufschub und sollten sofort sukzessive verfolgt werden. Egal ob Verteilnetzbetreiber, Bilanzkreisverantwortlicher oder einzelner Lieferant: Für alle gilt neben der Abstimmung der Zählpunkte, Verbrauchswerte und Zuordnungszeitpunkte mit dem Bilanzkreiskoordinator und den weiteren Marktpartnern nicht zuletzt die Betrachtung der eigenen Systeme. Hier stellen Insellandschaften nicht selten eine entscheidende Hürde für MaBiS dar. Insbesondere in diesem Fall wird sich eine kompetente Beratung am Ende klar auszahlen.
"Die Zeiten, in denen für die Energiemarktakteure allein eine korrekte Endkundenabrechnung als Maß aller Dinge galt, sind längst vorbei. Dies ist aber noch nicht in allen Köpfen angekommen", wie Bernd Rose, Prokurist und Management Berater bei der enmore consulting ag, aus der täglichen Praxis weiß. Für die vorgabenkonforme Umsetzung von MaBiS ist das Zusammenspiel der verschiedensten Faktoren relevant. Grundvoraussetzung für die zukünftige Aggregation der Verbrauchswerte gemäß MaBiS ist eine konsistente, marktrollenübergreifend synchrone Datenbasis. Von dieser seien jedoch viele Unternehmen noch weit entfernt, so die Meinung des enmore-Beraters. Die Gründe dafür gestalten sich vielfältig: Beispielsweise können Zählpunkte, die im Rahmen eines Lieferantenwechsels noch nie Teil der Marktkommunikation waren, in den Systemen historisch falsch zugeordnet sein. Darüber hinaus bedingen auch unterschiedliche Gewichtungsverfahren bei der monatlichen Verbrauchsermittlung Abweichungen der Daten zwischen Netz und Lieferant. Unstimmigkeiten aufgrund unterschiedlicher Verbrauchsfaktoren, Zuordnungszeitpunkte oder Standardlastprofile führen die Liste der möglichen Stolpersteine fort. "Doch nur, wenn die Systeme der Marktpartner vollständig synchron laufen, hat MaBiS eine Chance", so Bernd Rose. Er geht davon aus, dass am Anfang vielfach hohe Toleranzwerte Anwendung finden müssen, um überhaupt die Abstimmung nach MaBiS gewährleisten zu können.
Hilfe annehmen und Hürden gezielt beseitigen
Den betroffenen Unternehmen raten die Spezialisten von enmore, das Angebot von den zugehörigen Bilanzkreiskoordinatoren wahrzunehmen. Diese ermöglichen den Marktpartnern ihrer jeweiligen Regelzonen kostenlos die Teilnahme an Testszenarien, die die Standardisierung beschleunigen sollen. Hier kann sich jeder darüber informieren, was auf ihn zukommt oder wie die Formate aussehen und ist in der Lage, gezielt zu prüfen, ob er diese abbilden kann beziehungsweise was er tun muss. Zudem sollte schnellstmöglich mit dem Bestandslistenabgleich begonnen werden. Manuelles Clearing sorgt sukzessive für Synchronisation und damit die Basis für MaBiS. Auch Fehler in der eigenen Prozesskette erfordern genaueste Betrachtung. Denn wenn es beispielsweise bei der Umsetzung der GPKE-Prozesse noch klemmt, ist ein reibungsloser Start von MaBiS gänzlich ausgeschlossen. Hier zählt nicht zuletzt die effiziente Verknüpfung der einzelnen Systeme, zum Beispiel CRM, EDM oder der Abrechnungslösung. Denn ein Lieferantenwechsel, der über das CRM abgewickelt wird, ist noch lange nicht automatisch auch im EDM erfasst, auf das MaBiS aufsetzt. Solche Feinheiten gehören für die Mitarbeiter vom enmore zum Alltag. Der entscheidende Mehrwert: Sie haben stets die gesamte Prozesskette im Blick und sind daher jederzeit verlässliche Ansprechpartner - von der Problemanalyse über die Prozessmodellierung bis hin zur informationstechnischen Umsetzung.
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