Wie glücklich sind Ihre Mitarbeiter?
22.02.2013
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Mönchengladbach, 22.02.2013
Unternehmer verfolgen in der Regel ein Ziel: Sie wollen mit ihrem Handeln Profite steigern. Oftmals erreichen sie dies über die Straffung ihrer Organisation. Oft gehören - neben der Optimierung der Finanzen, des Vertriebs und der Prozesse - auch Personaleinsparungen dazu. Doch sind solche Maßnahmen keine Garanten für Nachhaltigkeit. Erst recht nicht für die eigene Attraktivität als Arbeitgeber. Denn nach neuesten Studien, ist die Zufriedenheit der Mitarbeiter wesentlich für den nachhaltigen Unternehmenserfolg.
Monika Janzon gibt Ihnen fünf Coaching-Tipps, wie Sie mit Hilfe der motivorientierten Mitarbeiterführung Ihr Unternehmen attraktiv für Ihre Beschäftigten machen. Nach dem HR Klima Index 2012 (Kienbaum) belegt die Arbeitgeber-Attraktivität in diversen Branchen bereits Platz eins der wichtigsten Aufgaben für das HR-Management und hat den höchsten Bedeutungszuwachs für Unternehmer.
1. Steigern Sie die Führungsqualitäten Ihrer Manager.
Arbeitgeber-Attraktivität hat sehr viel mit der Haltung des Managements selbst zu tun. Unternehmenslenker, die vermitteln, dass sie an "Employer Branding" interessiert sind, müssen wissen, welche Signale sie aussenden. Sie signalisieren, dass sie an humanitären und sozialen Werten interessiert sind. Das heißt aber nicht, dass diese Werte automatisch jeder Führungskraft im Unternehmen wichtig sind. Unstimmiges Führungsverhalten führt dann zu Vertrauensverlust. Werteorientierung und Verlässlichkeit der Manager ist die Basis für Vertrauen. Und Vertrauen wiederum ist Teil der Arbeitgeber-Attraktivität. Formulieren Sie wenige, aber präzise und von allen Führungskräften authentisch lebbare Werte, für die das Unternehmen steht.
2. Finden Sie die persönlichen Antreiber und Ziele Ihrer Mitarbeiter heraus.
Der Lösungsansatz lautet "motivorientierte Führung". Kompetente Führungskräfte erkennen die Talente und Potenziale ihrer Mitarbeiter und setzen diese zum Erfolg des Unternehmens ein.
Motivorientierte Führung fußt auf den Erkenntnissen der neueren Motivationsforschung. Berücksichtigen Sie die individuellen Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter, wie zum Beispiel das Bedürfnis nach Anerkennung, nach Status, nach leistungsorientierter Entlohnung oder besonderen Herausforderungen. Die Mitarbeiter empfinden eine solche Führung als wertschätzend und sie bewirkt eine nachhaltige Leistungsbereitschaft.
3. Schaffen Sie aufbauend auf den persönlichen Zielen individuelle Anreize.
Die Verbindung der persönlichen Ziele des Mitarbeiters mit den Unternehmenszielen ist eine zentrale Aufgabe der Führungskraft. Wichtig ist, das die Formulierung der Ziele auch an den persönlichen Antreibern des Mitarbeiters vorgenommen werden.
Die Gestaltung eines individuellen Anreizes, einschließlich der der variablen Vergütung, ist ein attraktiver Verstärker. Diesen Verstärker brauchen Sie auf jeden Fall, um Ihre Mitarbeiter, auch gegen einen starken Wettbewerb, an sich zu binden.
Ein oft unterschätzter Anreiz ist der der Familienfreundlichkeit. Hat zum Beispiel ein Mitarbeiter das Motiv "Familie" stark ausgeprägt, sind Maßnahmen zur Finanzierung der Kinderbetreuung oder Sparbeträge für die Kinder zur Absicherung deren Zukunft oder ein "Papatag" extrem motivierend. Ein anderer Mitarbeiter z.B. mit dem stark ausgeprägten Motiv Neugier hat einen großen Wissensdurst. In diesem Fall könnten Sie als Arbeitgeber Maßnahmen zur Finanzierung der eigenen Weiterbildung anbieten, was extrem motivierend und damit bindend wirkt.
Hier geht es mehr um die (wertschätzende) Geste und weniger um die Höhe der Aufwendung. Im Vergleich zu Bonuszahlungen ist daher noch Einsparungspotenzial vorhanden.
4. Wertschätzung ist die Grundlage einer nachhaltigen Mitarbeiterführung.
Motivorientierte Führung stellt die Verbindung zwischen der Persönlichkeit der Führungskraft und der Persönlichkeit des Mitarbeiters her und ermöglicht auf diese Weise eine effektive und eine als wertschätzend empfundene Führung. Entscheidend ist, wie die Führungskraft, unabhängig von ihrem eigenen Antrieb, Arbeitsanweisungen kommuniziert und Handlungsplattformen anbietet. Wertschätzung ist der Schlüssel für ein gesundes und motivierendes Arbeitsklima.
5. Mitarbeiterführung ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmens Balanced Scorecard.
Bei dem aufrichtigen Wunsch nach Attraktivität muss der Mitarbeiter-Aspekt Teil der strategischen Vorgaben und damit in der Balanced Scorecard festgeschrieben sein. Die Ziele der Führungskräfte sollten über die rein vertrieblichen, unternehmerischen Ziele hinausgehen. Feedback-Gespräche über Zielerreichung sowohl mit den Führungskräften als auch mit den Mitarbeitern gehören zu einer modernen Unternehmenskultur. Sie sind wesentliche Bestandteile einer auf Vertrauen basierenden und damit verbindlichen Führung.
Fazit: Zufriedene Menschen sind selbstmotivierte Mitarbeiter, die ihre Talente und Potenziale zum Erfolg des Unternehmens einsetzen. Kompetente Führungskräfte sind Manager, die Talente und Potenziale erkennen und richtig einsetzen. Attraktive Arbeitgeber sind die, die Individualität des einzelnen Mitarbeiters mindestens genauso wichtig finden wie die Optimierung der Finanzen, des Vertriebs und der Prozesse.
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