Erfolgreiche Unternehmensnachfolge
27.03.2013 / ID: 108826
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Das Thema Unternehmensnachfolge wird nach wie vor von vielen Unternehmen unterschätzt. Das Institut für Mittelstandsforschung in Bonn schätzt, dass jedes Jahr rund 70.000 deutsche Betriebe mit ca. 700.000 Arbeitsplätzen einen Nachfolger suchen. Wegen fehlender Vorsorge und Planung scheitern dabei jedoch jährlich rund 6.000 Firmen, die aus diesem Grund vor der Aufgabe stehen. Für die erfolgreiche Übergabe eines Unternehmens ist es empfehlenswert, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen und die wichtigsten Angelegenheiten zu planen.
In einem ersten Schritt ist zu klären, ob das Unternehmen in der Familie bleiben oder in fremde Hände gegeben werden soll. Diese Entscheidung hängt davon ab, ob es innerhalb der Familie eine geeignete Unternehmerpersönlichkeit gibt, die die Nachfolge des bisherigen Chefs übernimmt oder ob auf dem freien Markt ein geeigneter Geschäftsführer zu finden ist, der für diese Aufgabe engagiert wird. In manchen Fällen ist auch eine Doppelspitze möglich, wenn der internen neuen Führungskraft bestimmte Erfahrungsbereiche fehlen, die von einem externen Spezialisten ausgeglichen werden können. Die Kriterien für die Auswahl der geeigneten Kandidaten, der Zeitpunkt der Übergabe und die persönlichen Altersvorsorgeansprüche des bisherigen Inhabers sollten mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf geklärt werden, denn sie haben einen großen Einfluss auf den weiteren Erfolg des Unternehmens.
Die konkreten Planungen beginnen spätestens drei bis vier Jahre vor der Übergabe. Zunächst ist zu klären, ob der Wunschnachfolger tatsächlich zur Verfügung steht. Wenn ja, starten im Anschluss verbindliche Absprachen und Verhandlungen zum weiteren Prozedere, die in einem detaillierten Projektplan für die Übergabe münden. Neben einer guten Planungsphase, in der auch externer Rat von einer Wirtschafts- oder Steuerkanzlei hilfreich ist, kommt der gründlichen Einarbeitung des Nachfolgers eine hohe Bedeutung zu. Er muss beispielsweise die Bilanzen, die internen Prozesse, die Zulieferer und auch die Mitarbeiter kennen lernen. Es ist zu prüfen, ob Änderungen in den internen Abläufen, den Strukturen oder auch der Führungsmannschaft des Unternehmens gewünscht bzw. notwendig sind. Alle Vereinbarungen sollten stets schriftlich festgehalten werden, um späteren Streit - auch innerhalb der Familie - zu vermeiden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist auch die steuerliche Gestaltung des Übergabeprozesses zu regeln.
Eine alternative Form der Übergabe besteht im Verkauf von Unternehmensanteilen an das bestehende Management, ein sogenanntes Management Buy-Out (MBO), oder auch ein Management Buy-In, bei dem Anteile an externe Manager verkauft werden. In diesem Fall ist es wichtig, von Banken verschiedene Finanzierungslösungen entwickeln zu lassen, um eine optimale Gestaltung zu erreichen. Dies gilt selbstverständlich auch für die Neuanlage des erlösten Preises, die nur mit Hilfe von erfahrenen Vermögensverwaltern umgesetzt werden sollte.
Ab dem Zeitpunkt der Übergabe ist es wichtig, dass sich der bisherige Chef aus dem All-tagsgeschäft heraushält und nur noch dann für gelegentlichen Rat oder Gespräche zur Verfügung steht, wenn er konkret dazu eingeladen wird. Der nun beginnende Prozess ist gerade für Unternehmer, die ihren Betrieb innerhalb der Familie an einen Nachfolger übergeben haben, nicht leicht und oft von Übergabeschmerzen geprägt - gerade dann, wenn der neue Chef strategische Entscheidungen fällt, die eine Abkehr von manchen bisherigen Gepflogenheiten bedeuten. Dieser Rollenwechsel fällt oft schwer. Er erfordert jedoch eine Akzeptanz der Entscheidungen der neuen Führungspersönlichkeit und ein Loslassen der gewohnten Rolle als Unternehmenslenker.
Für den Fall des plötzlichen Ausscheidens des bisherigen Unternehmers in Folge von Unfall, Krankheit oder Tod ist es wichtig, alle notwendigen Fragen in schriftlicher Form durch eine Notfallplanung oder ein Testament im Vorfeld geklärt zu haben. Dazu gehören Fragen wie: Wer kann das Unternehmen übergangsweise leiten? Wer erhält eine Prokura oder andere Vollmachten? Wie ist der Unternehmer selbst gegen Berufsunfähigkeit versichert? Wer erbt im Todesfall den Betrieb? Wie ist die Familie des Unternehmers abgesichert? Wer diese Fragen auf die lange Bank schiebt, stellt im Ernstfall die Existenz des Unternehmens aufs Spiel.
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