Wie ein außergerichtliches Inkassoverfahren hilft.
03.08.2014
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Die Liquidität eines Unternehmens zu sichern, gehört mit zu den wichtigsten betriebswirtschaftlichen Aufgaben. Werden Rechnungen zu spät oder gar nicht bezahlt, gefährdet dies die Liquidität und kann im schlimmsten Fall zu einer Insolvenz führen. Um dieses Szenario zu vermeiden, kann man ein professionelles Inkassounternehmen damit beauftragen, die ausstehenden Forderungen einzutreiben.
Dieses Vorgehen spart in vielen Fällen eine gerichtliche Auseinandersetzung und darüber hinaus viel Zeit und Ärger. Zudem ist die Erfolgsquote von Inkassounternehmen meist sehr viel höher als die eigenen Bemühungen. Die Kosten für das Inkassoverfahren trägt übrigens der Schuldner. Das kaufmännische oder vorgerichtliche Inkasso umfasst alle dem gerichtlichen Mahnverfahren vorgeschalteten Schritte.
Die erste Stufe bildet dabei die Mahnung nach Verzug. Meist wird dieser Schritt von den Unternehmen noch selbst erledigt. Dazu versendet die Buchhaltung einige Tage nach Ablauf des Zahlungstermins eine Mahnung. Dies ist zwar rechtlich nicht vorgeschrieben, erleichtert jedoch den Beweis zum Eintritt des Verzugs.
Geht keine Zahlung ein, schicken die meisten Unternehmen eine zweite, im Ton verschärfte Mahnung. Um internen Aufwand zu sparen und die Erfolgschancen zu erhöhen, ist es möglich, dass bereits hier ein Inkasso-Dienstleister tätig wird.
Die zweite Stufe eines vorgerichtlichen Inkassoverfahrens umfassen dann die Mahnungen des Inkassounternehmens. Wenn die eigenen Mahnungen erfolglos bleiben, schaltet sich spätestens ab diesem Zeitpunkt ein Inkasso-Dienstleister ein. Dies verhindert in vielen Fällen ein meist zeitaufwendiges gerichtliches Mahnverfahren.
Der Inkassospezialist kontrolliert die ausstehenden Forderungen auf ihre Richtigkeit und überprüft auch die Vermögensverhältnisse und die Anschrift des Schuldners im Schuldnerverzeichnis. Die Überprüfung der faktischen Zahlungsmöglichkeit des Schuldners ist deshalb notwendig, um die Erfolgsaussichten zu beurteilen und ihm gegebenenfalls eine Ratenzahlung anzubieten.
Im nächsten Schritt verschickt das Inkassounternehmen ein oder mehrere Mahnschreiben. Eine Mahnung durch einen Inkassospezialisten erzeugt in vielen Fällen einen höheren Druck auf den Schuldner. Bleibt danach die Zahlung weiter aus, kommt es zu einer telefonischen Mahnung durch das Inkassounternehmen. Darin versuchen psychologisch und rhetorisch geschulte Mitarbeiter den Schuldner in einem persönlichen Gespräch - freundlich und bestimmt - dazu zu bewegen, die ausstehende Forderung zu begleichen.
Wird trotz aller Bemühungen im Vorfeld ein gerichtliches Mahn- oder Vollstreckungsverfahren notwendig oder soll ein vollstreckbarer Titel bis zu 30 Jahre lang überwacht werden, kann man sich ebenfalls durch professionelle Forderungsspezialisten unterstützen lassen.
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