Eigenkapitalkosten oft höher als Fremdkapital
30.12.2014 / ID: 183962
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Um Risiken im Geschäftsablauf abzufedern oder Expansionen teilweise auch mit eigenen Mitteln zu finanzieren, benötigen Unternehmen genügend Eigenkapital. Doch wie viel Eigenkapital ist betriebswirtschaftlich sinnvoll? Aufgrund der höheren unternehmerischen Risiken ist Eigenkapital letztlich teurer als Fremdkapital. Diesen sogenannten Leverage-Effekt nutzen Finanzinvestoren gezielt aus und reduzieren ihr Eigenkapital auf ein Minimum.
Unternehmer investieren ständig in ihr eigenes Unternehmen. Deshalb denken sie immer wieder darüber nach, welche Mindestrendite sie für ihr eingesetztes Kapital bzw. für die als Eigenkapital geparkten Gewinne erzielen wollen. Für die Bestimmung der Eigenkapitalkosten und der fokussierten Zielrenditen kann man sich gut am Kapitalmarkt orientieren. Dort setzt sich die Erwartung an die Rendite eines Wertpapiers aus der Rendite einer risikolosen Anlage zuzüglich einer Risikoprämie, gewichtet mit dem sogenannten Betafaktor, zusammen.
Will man die Rendite einer risikolosen Anlage abschätzen, kann man in Deutschland
beispielsweise den Zinssatz für langfristige Bundesanleihen heranziehen. Dabei sollte die Laufzeit der als Referenz ausgewählten Anleihe auch ungefähr dem Planungszeitraum der Bewertung entsprechen.
Die durchschnittliche Marktrendite kann man aus den Renditen bestimmter Börsen-Indizes wie beispielsweise dem DAX ableiten. So beträgt die durchschnittliche Marktrisikoprämie in Deutschland - bei einer langfristigen Rendite von ca. 13 Prozent für deutsche Aktien - etwa fünf Prozent. Denn die von Investoren geforderte Risikoprämie setzt sich aus einer allgemeinen Marktrisikoprämie, sie entspricht der Aktienrendite abzüglich der Rendite einer risikolosen Anlage, und dem spezifischen Risikokoeffizienten, also dem Betafaktor, zusammen.
Der Betafaktor bzw. Risikokoeffizient benennt das systematische Risiko einer Aktie und wird deshalb als Maßstab verwendet, um den Risikograd, also die Abweichung der
Wertentwicklung eines Unternehmens von dem des Marktes zu berechnen. Ein Beta > 1 bedeutet beispielsweise, dass sich ein Unternehmen verglichen mit dem Gesamtmarkt überproportional entwickelt. Wenn der Betafaktor in einer Branche, z.B. dem Automobilsektor, bei 0,5 steht, heißt das, dass die Aktie nur um fünf Prozent steigt oder fällt, während der Gesamtmarkt um zehn Prozent steigt oder fällt.
Die Betafaktoren vergleichbarer börsennotierter Unternehmens können als Anhaltspunkte für eigene Analysen verwendet werden. Denn zahlreiche Banken und Institute veröffentlichen mittlerweile die regressionsanalytisch ermittelten historischen Betadaten börsennotierter Unternehmen.
Wer also die Zielrendite für sein Unternehmen berechnen will, sollte auf jeden Fall den Be-tafaktor ermitteln. Nimmt man an, er läge mit 1,2 überproportional gegenüber dem Gesamt-markt, die risikolose Anlage würde sich zu acht Prozent verzinsen und der gesamte Aktien-markt würde eine Durchschnittsrendite von fünf Prozent ausweisen, so wäre der errechnete Eigenkapitalkostensatz [6+ 1,2 x (13 - 8) = 12] nach dem CAPM zwölf.
http://www.einfach-Klartext.de
Michael Fridrich Businesstraining & Beratung
Feldstraße 41 52070 Aachen
Pressekontakt
http://www.einfach-Klartext.de
Michael Fridrich Businesstraining & Beratung
Feldstraße 41 52070 Aachen
Diese Pressemitteilung wurde über PR-Gateway veröffentlicht.
Für den Inhalt der Pressemeldung/News ist allein der Verfasser verantwortlich. Newsfenster.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Empfehlung | devASpr.de
Kostenlos Artikel auf newsfenster.de veröffentlichen
Kostenlos Artikel auf newsfenster.de veröffentlichen
Weitere Artikel von Michael Fridrich
29.04.2015 | Michael Fridrich
Lampenfieber bewältigen! So legen Sie Ihre Nervosität ab.
Lampenfieber bewältigen! So legen Sie Ihre Nervosität ab.
07.04.2015 | Michael Fridrich
Zwei Kriterien zur internen Kundensegmentierung
Zwei Kriterien zur internen Kundensegmentierung
26.03.2015 | Michael Fridrich
Regelmäßige Anerkennung stiftet Motivation und Orientierung
Regelmäßige Anerkennung stiftet Motivation und Orientierung
21.03.2015 | Michael Fridrich
Diversifikation als Wachstumsstrategie und Risikostreuung
Diversifikation als Wachstumsstrategie und Risikostreuung
08.03.2015 | Michael Fridrich
Whistleblowing - Gefahr oder Schutz für die Unternehmen?
Whistleblowing - Gefahr oder Schutz für die Unternehmen?
Weitere Artikel in dieser Kategorie
19.09.2025 | Dr. Philipp Mayr hört zu!
Dr. Philipp Mayr - Exzellenz in plastisch-ästhetischer Chirurgie in Österreich: Wien, Linz und Salzburg.
Dr. Philipp Mayr - Exzellenz in plastisch-ästhetischer Chirurgie in Österreich: Wien, Linz und Salzburg.
19.09.2025 | MAROKKO ZEITUNG
Der Hafen von Casablanca tritt dank der von König Mohammed VI. eingeweihten Infrastrukturprojekte in eine neue Ära ein
Der Hafen von Casablanca tritt dank der von König Mohammed VI. eingeweihten Infrastrukturprojekte in eine neue Ära ein
19.09.2025 | KYOCERA Europe GmbH
Kyocera stellt auf der Hydrogen Technology World Expo aus
Kyocera stellt auf der Hydrogen Technology World Expo aus
19.09.2025 | Netapresse
Ein Novum bietet TTPCG® den Nutzern seiner Dienste
Ein Novum bietet TTPCG® den Nutzern seiner Dienste
19.09.2025 | GOLDINVEST Consulting GmbH
Pulsar Helium: Bis zu 8 % Helium im Topaz-Projekt bestätigen Spitzenpotenzial
Pulsar Helium: Bis zu 8 % Helium im Topaz-Projekt bestätigen Spitzenpotenzial
