Pressemitteilung von Uwe Winkler

Tagesgeld deutscher Banken ist oft undurchsichtig


Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen

Es ist mehr als ärgerlich, wie undurchsichtig und wenig kundenfreundlich die Tagesgeldangebote vieler deutscher Banken geworden sind. Es scheint ausschließlich um die Neukundenperformance zu gehen. Wie bei einem schlechten Versicherungsmakler zählen Abschlüsse und sonst gar nichts. Mit dem Wissen um die Fallstricke bei der Auswahl eines geeigneten Tagesgeldkontos kann der Kunde böse Überraschungen vermeiden.

Die Kostenfalle
Aktuell sehr beliebt sind Kombiangebote mit sehr hohen beworbenen Zinssätzen. Der Anleger sollte sich Gedanken machen, was er wirklich benötigt. Sucht er nur ein dauerhaft gutes Tagesgeldkonto oder ein Kombipaket aus Girokonto und Tagesgeld. Für im Paket angepriesene Girokonten werden teils Gebühren erhoben. Bei geringem Anlagebetrag auf dem Tagesgeldkonto reichen die Zinsen nicht einmal die monatlichen Girogebühren zu decken.

Limitierte Zeiträume
Auch hier ist zu empfehlen, wirklich alles Kleingedruckte zu lesen. Es ist schon fast Bauernfängerei, den Top Zinssatz fürs Tagesgeld nur einen Monat zu garantieren und dann mit bis zu 2% niedrigeren Basiszinssatz der Bank weiter zu verzinsen. Die Zinsvergleiche im Internet geben meist den für Bestandskunden gültigen Satz nicht an. An einer mehrjährigen, immer wieder zum kurzfristigen Sparen geeigneten Bank, interessierte Kunden sollten sich die Konditionen für Altkunden genau anschauen.

Zinsstaffeln
Ebenso gern werden Zinsstaffeln in die Konditionen eingebaut. So kann es sein, dass der beworbene Zinssatz für das Tagesgeldkonto nur bis zu 5.000 Euro gilt. Dann geht es mit den Zinsen wieder rapide nach unten. Für einen langfristigen Kapitalaufbau und Sparer sind diese Tagesgelder wenig lukrativ. Ebenso institutionelle Anleger, Firmen und Gesellschaften mit großem Anlagevolumen, welches bei täglicher Verfügbarkeit angelegt werden soll, werden bei vielen Direktbanken nicht das geeignete Tagesgeldkonto finden.

Neukunden sind die Bestandskunden von morgen
Nur für Neukunden. So oder ähnlich wird eine 2 Klassengesellschaft im Bereich der Tagesgeldkunden aufgebaut. Der Neukunde bekommt beste Konditionen und nach wenigen Monaten ist er nicht mehr interessant und wird mit dem mageren Basiszinssatz abgespeist. Diese Tatsache wird durch die Prämienzahlungen an Neukunden noch unterstützt. Auch ein Bestandskunde würde sich über eine Zuwendung für langjährige Treu freuen. Die Kundenbeziehung würde sich festigen und das Ansehen der Bank gesteigert.

Es geht auch anders
Dass Tagesgeldangebote transparent, fair und kundenfreundlich sein können, beweisen gerade die ausländischen Banken. Diese scheinen den Wunsch der Deutschen nach dauerhaft hohen Zinsen und Kundenservice im Tagesgeldgeschäft erkannt zu haben. Aktuell ein gutes Beispiel ist das MoneYou Tagesgeld (http://www.sparkonto.org/moneyou-tagesgeld-sparen-mit-2-5-prozent/) der niederländischen ABN Amro. Bleibt zu hoffen, dass die deutschen Tagesgeldanbieter sich mit zunehmender Konkurrenz am Kundenwunsch nach transparenten Sparkonten orientieren.
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