Katja Porsch: Ist Scheitern der neue Trend ?
03.11.2016
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Die Kaisersübernahme wäre beinahe gescheitert. Hunderte Mitarbeiter bangten um ihre Jobs. Das ist kein Einzelfall: Schlecker, Woolworth, Quelle sind weitere prominente Beispiele gescheiterter Unternehmen. In den letzten 15 Jahren hat sich die Anzahl insolventer Unternehmen in Deutschland fast verzehnfacht. Gleichzeitig tauchen immer öfter Begriffe wie "Sozialphobische Tendenzen", Disruption, Fuckup Nights und so weiter auf. Begriffe, die scheinbar immer mehr zu unserem Alltag gehören.
Deutschland ist für seine "Nullfehler-Kultur" und seinen Perfektionismus bekannt. Scheitern ist nicht erlaubt. Auf der anderen Seite erhalten Fuckup Nights, sogenannte "Scheiter-Partys" auch in Deutschland Einzug. Disruption war das Wirtschaftswort des Jahres 2015 und laut Handelsblatt machen sozialphobische Tendenzen auch vor deutschen Top-Managern keinen Halt.
Katja Porsch weiß, wie es ist, wenn man scheitert. Mit 25 Jahren fuhr sie ihren ersten Porsche, war eine der abschlussstärksten Immobilienverkäuferinnen und auf dem Weg nach ganz oben. Auf den Erfolg folgte der Fall. Sie scheiterte und war pleite. Und das gleich zwei Mal. Aber sie ließ sich nicht aufhalten und kämpfte sich wieder hoch. Heute ist sie mehrfache Buchautorin und gefragte Rednerin zu den Themen Erfolg und Motivation.
Autorin und Speakerin Katja Porsch weiß aus eigener Erfahrung: "Wir können die Umstände nicht ändern, aber das, was wir aus ihnen machen." "Wir investieren unsere Energie allerdings oft darin, Schuldige zu suchen und andere für unser Scheitern verantwortlich zu machen. Damit schießen wir uns ins Aus." so Porsch weiter. Ihr Hauptrezept für Erfolg: "Hab keine Angst mehr." Sie hat selbst erfahren, dass Angst einer der größten Erfolgsverhinderer überhaupt ist. Angst lähmt und führt zu Verdrängung. "Wenn wir Angst haben, sehen wir nur die Probleme. An den Chancen rennen wir vorbei. Wir müssen bereit sein, Fehler zu machen und sie zuzugeben. Je besser wir darin sind zu scheitern, umso erfolgreicher werden wir." Davon ist Porsch überzeugt.
Auf die Frage, was sie Mitarbeitern bedrohter Unternehmen in der heutigen Zeit rät, antwortet sie: " Wir müssen aufhören, Sicherheit zu erwarten, wo es keine gibt. Wir
sollten uns überlegen, was die schlimmste mögliche Konsequenz ist, die wir uns vorstellen können. Die müssen wir akzeptieren. Erst, wenn wir vor den Konsequenzen und Problemen nicht mehr wegrennen, können wir uns um die Lösungen kümmern, Verantwortung übernehmen und nach Plan B suchen".
Das klingt vielleicht auf den ersten Blick etwas herzlos, ist es aber nicht. "Klar ist es furchtbar, wenn du deinen Job verlierst. Und es ist auch völlig normal, dann auf die Umstände und die Verantwortlichen zu schimpfen. Aber es bringt uns nicht weiter. Es ist unser Leben, und wenn wir das Zepter nicht aus der Hand geben wollen, müssen wir irgendwann reagieren."
Als Tipp gibt sie noch mit auf den Weg: Wir müssen die Frage: "Wer ist schuld?" ersetzten durch: "Was kann ich jetzt machen?"Jedes Ende ist auch die Chance für einen neuen Anfang. Das weiß Katja Porsch aus eigener Erfahrung.
Gestartet in der Kaltakquise im Immobilienmarkt entwickelte sich Katja Porsch zu einer der abschlussstärksten Verkäuferinnen im deutschen Markt. Sie führte ihr eigenes Unternehmen, war Partner, baute Vertriebsstrukturen auf und bildete aus - und erlebte zwei Pleiten in ihrem Leben. Die Schlussfolgerungen und eben diesen Werdegang nutzt Katja Porsch in ihrem Buch "Wenn dir das Leben in den Hintern tritt, tritt zurück. Wie du kriegst, was du willst", um klare und strukturierte Wege zum Erreichen der persönlichen Träume aufzuzeigen. Sie fordert zu handeln, Verantwortung zu übernehmen, Authentizität zu leben und sich selbst verzeihen zu können.
Weitere Informationen: <a href="http://www.katja-porsch.de">http://www.katja-porsch.de</a>
Bildquelle: Katja Porsch und Randy Taranto
Katja Porsch Autorin Katja Porsch Wenn dir das Leben in den Hintern tritt tritt zurück wie du kriegst was du willst
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