Insurtechs - Fluch oder Chance für Versicherungsmakler?
08.03.2017
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Es ist das goldene Zeitalter der Digitalisierung. Dieser digitale Wandel hat auch vor der Versicherungsbranche nicht Halt gemacht. Die immensen Investitionen, die im letzten Jahr in Technologie-Startups (InsurTechs) geflossen sind, zeigen, dass es sich dabei nicht nur um einen temporären Hype handelt. Es geht darum, den Versicherungssektor aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken und durch die Digitalisierung die Versicherungswertschöpfungskette zu revolutionieren und an neue Kundenbedürfnisse anzupassen. Die InsurTechs setzen dabei meist an der Schnittstelle zum Kunden an. Doch wie wirkt sich dieser Trend auf Versicherungsmakler aus?
Die digitale Revolution ist lange Zeit an der Versicherungsbranche vorbeigegangen. Sie hat es zum Teil versäumt, sich an die Kundenbedürfnisse der Digital Natives anzupassen. Diese Lücke haben die InsurTechs erkannt. Wie Pilze schießen immer neue Startups aus dem Boden mit neuen digitalen Prozessen und Geschäftsmodellen und versuchen sich auf dem Versicherungsmarkt zu etablieren. Ihr größtes Versprechen an den Kunden ist dabei die Effizienz.
Stephan Mayer, der als Versicherungsmakler für die VUMAK GmbH arbeitet, beobachtet die aktuelle Entwicklung auf dem Versicherungsmarkt natürlich ganz genau. Durch seine langjährige Erfahrung weiß er, dass der Kunde von heute sich von einer Versicherung Einfachheit, Transparenz, Mobilität und Geschwindigkeit erwartet. Auch Communities sind ein wichtiges Thema. Von daher sieht Herr Mayer die Notwendigkeit, dass die traditionelle Versicherungsbranche sich an diese neuen Kundenbedürfnisse anpassen muss. Deshalb empfindet er die InsurTechs auch nicht unbedingt als eine Bedrohung, sondern eher als einen Impuls und in mancher Hinsicht auch eine Ergänzung. So sind für ihn die Online-Kundenberatung oder die Unterschrift per Fingerabdruck schon lange eine Selbstverständlichkeit.
Der Faktor Mensch ist unersetzbar
Bei aller Digitalisierung hält Herr Mayer den Faktor Mensch jedoch nicht für komplett ersetzbar. Gerade in der Versicherungsbranche, in der es um sehr komplexe Produkte geht, hält er das persönliche Gespräch nach wie vor für unersetzbar. Diesen Faktor kann keine noch so clevere App bieten. Auch sieht er so manches Insurtech-Geschäftsmodell sehr kritisch. Die InsurTech-Firmengründer sind häufig technikaffine Unternehmer, die bereit sind, Risiken eingehen. Aber will man sich als Kunde bei einem Produkt wie Versicherungen wirklich auf risikobereite Unternehmen verlassen? So muss sich ein Versicherungsmakler z. B. im Industrie- und Handelskammer-Register (IHKs) als eine Art Qualitätscheck verzeichnen lassen. Insurtech-Vergleichsportale müssen das nicht. Sie können in Kooperation mit einem Versicherungsunternehmen auftreten. Es bleibt also abzuwarten, wohin die digitale Reise geht.
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Quelle: https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Fachartikel/2016/fa_bj_1612_Insurtechs.html
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