Studie: Drei Viertel der Young Professionals mit Burnout-Erfahrung - Fachkräftemangel als Treiber
11.07.2023
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
- Die YPAI-Studie 2023 von Academic Work befragte 12.107 Young Professionals in sechs Ländern
- 75% der Young Professionals in Deutschland hatten einen Burnout oder waren kurz davor
- Hohe Arbeitslast und Personalknappheit sind die häufigsten Gründe
München, 11. Juli 2023 - Im Young Professional Attraction Index (YPAI) untersucht Academic Work , Spezialist für die Vermittlung und IT-Intensivtrainings, jedes Jahr die Attraktivität von Unternehmen für junge Arbeitnehmende. Im Rahmen der diesjährigen Studie wurde nicht nur ein Ranking der beliebtesten Arbeitgebenden erstellt, sondern auch der Frage nachgegangen, wie verbreitet Burnout unter Young Professionals ist und was die Ursachen für Burnout sind.
Für den YPAI 2023 wurden 12.107 junge Arbeitnehmende in sechs Ländern, darunter 1.335 aus Deutschland, befragt. Die Studie liefert Erkenntnisse darüber, wie Unternehmen in Zeiten von starkem Fachkräftemangel Young Professionals anziehen und halten können.
Burnout ist ein häufiges Phänomen unter jungen Arbeitnehmenden
Ein alarmierender Fund der Studie ist, dass nur 25% der jungen Arbeitnehmenden in Deutschland noch keine Burnout-Erfahrung gemacht haben. Das heißt: eine große Mehrheit der Young Professionals war mindestens einmal in ihrem beruflichen Leben körperlich und geistig absolut erschöpft. Als Gründe für ihre Burnout-Erfahrungen nannten Studienteilnehmende besonders häufig eine hohe Arbeitslast (25 %), eine negative Atmosphäre (24 %), schlechte Work-Life-Balance (22 %), Personalengpässe in ihrem Betrieb (18 %) sowie fehlende Anerkennung am Arbeitsplatz (18 %).
Die hohe Arbeitsbelastung bei gleichzeitiger Personalknappheit sind zu einem großen Teil auf die Vielzahl unbesetzter Stellen in der Wirtschaft zurückzuführen. Der Arbeitskräftemangel stellt also nicht nur Arbeitgebende, sondern auch Arbeitnehmende vor enorme Schwierigkeiten. Die Angst vor erheblichen finanziellen Einbußen hält Unternehmen oft davon ab, Aufträge abzulehnen und zu verschieben, um eine gesunde Balance zwischen Umfang der Arbeit und Größe des Personals herzustellen. Die hohe Anzahl an Burnout-Erfahrungen ist eine logische Konsequenz der erhöhten Arbeitsbelastung, der Angestellten ausgesetzt sind.
Young Professionals sehen eigene Leistung unzureichend gewürdigt
"Es ist wichtig anzumerken, dass Burnout unter jungen Arbeitnehmenden nicht nur durch hohes Arbeitspensum, sondern auch durch die empfundene Geringschätzung der erbrachten Leistung verursacht wird. Das ist angesichts der Tatsache, dass Young Professionals großen Wert auf Anerkennung legen, nicht verwunderlich", sagt Mattias Stenberg , Managing Director bei Academic Work Deutschland. "Jedoch arbeiten junge Arbeitnehmende viel lieber von zu Hause aus als im Büro und vielen Führungskräften fällt es noch schwer, im Remote-Umfeld ausreichend persönliche Anerkennung zu vermitteln."
Führungskräfte sollten sich also überlegen, wie sie ihre Online-Kommunikation so gestalten, dass sie ihren Mitarbeitenden ausreichend Anerkennung vermitteln. Auch auf den ersten Blick kleine Gesten, wie Lob im Rahmen persönlicher Anrufe, statt im ausschließlich schriftlichen Austausch, können die Arbeitsplatzzufriedenheit der Angestellten signifikant steigern.
Über den Young Professional Attraction Index (YPAI)
Der YPAI ist eine Studie unter 12.107 Befragten in sechs Ländern (Deutschland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Schweiz). Die Umfrage wurde von Academic Work in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut KANTAR durchgeführt und umfasst sowohl einen Fragebogen als auch Antworten in Freitextform. Zu den befragten Young Professionals zählen Studierende von Hochschulen oder Universitäten, die kurz vor dem Abschluss stehen, sowie AkademikerInnen mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung. Der YPAI wird von Academic Work erstellt, um Führungskräften ein Verständnis zu ermöglichen, worauf Young Professionals bei der Wahl ihrer Arbeitgebenden am meisten Wert legen. Die Ergebnisse der Studie sollen Unternehmen in die Lage versetzen, Fachkräfte von morgen für sich zu gewinnen, zu rekrutieren und fortzubilden.
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