"Stoppt die EU-Subventionen für Temu & Shein"
14.06.2024
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Das zentrada-Network setzt sich für seine europäischen Händler ein und startet eine europaweite Petition mit dem Ziel, die Subventionsleistungen für Temu & Shein einzustellen.
"Viele unserer Mitglieder, insbesondere die Onlinehändler, leiden stark unter dem unfairen Wettbewerb mit den chinesischen Billig-Plattformen. Sie haben uns deshalb gebeten, eine übergreifende Initiative zu starten. Das haben wir nun getan", erklärt zentrada-Geschäftsführerin Martina Schimmel.
Die Petition fordert die Abschaffung der Subventionen durch EU-Bürger und faire Wettbewerbsbedingungen im Kampf gegen chinesische Plattformen wie Temu und Shein. Denn schließlich finanzieren wir alle (EU-Büroger) durch fehlende Zoll- und Steuereinnahmen den Aufstieg der asiatischen Plattformen Temu, Shein und Wish. "Und gleichzeitig graben wir damit das Grab für unsere ansässigen Händler", so Schimmel.
Die Deutsche Steuer-Gewerkschaft spricht von einem mutmaßlichen Steuerbetrug durch asiatische Plattformen, der europäische Steuerzahler um Milliarden Euro schädigt. Der europäische Zoll ist der Paket Schwemme hilflos ausgeliefert, so dass zusätzlich Zoll Schäden in Milliardenhöhe entstehen und Massen an ungeprüften und nicht EU-konformen Produkten den Markt überschwemmen.
Die Petition fordert Chancengleichheit für den europäischen Einzel- und Onlinehandel im Kampf um den Kunden gegen Plattformen wie Temu, Shein oder Wish.
In der Petition wird konkret genannt:
Wir fordern ein "Level Playing Field" für unsere EU-ansässigen Händler,
- die EU-Richtlinien beachten beim Import von Produkten und aufwändige Prüfungen durchführen
- die für importierte Ware Importzölle und Einfuhrumsatzsteuer entrichten
- die für versendete Ware Gebühren für die Entsorgung bezahlen
Diese Regelungen unterlaufen die chinesischen Plattformen, weil es dem Zoll an Kapazitäten fehlt. Zusätzlich nutzen die chinesischen Plattformen subventionierte Frachtverträge (Stichwort Weltpostverein), um ihre Pakete nach Europa zu senden. Frachtraten, zu denen europäische Händler nicht einmal national versenden können, geschweige denn nach China.
zentrada will mit seiner Petition erreichen, dass das Thema ganz oben auf die Agenda des Wirtschafts- und Finanzministeriums gesetzt wird und schnelle Lösungen angestrebt werden. "Aktuell verschieben die politischen Entscheidungsträger alles Richtung Brüssel mit dem Argument, für Zollfragen sei die EU zuständig. Doch Norwegen und Schweden haben trotzdem auf nationaler Ebene eine Paketgebühr für die Einfuhr kleiner Pakete aus Drittländern eingeführt und damit bereits eine deutliche Reduzierung der Paket-Flut erreicht. Man sieht also, auch die Länder können etwas tun!"
Und Deutschland und Europa müssen schnell handeln: Die Zahlen sprechen für sich. Die täglichen, globalen Sendungsvolumina der Plattformen Temu und Shein belaufen sich auf jeweils 4.000 bis 5.000 Tonnen. Diese beinhalten ca. 400.000 tägliche Sendungen nach Deutschland von den beiden Akteuren zusammen. Bei einem durchschnittlichen Wertansatz von nur 10 Euro pro Paket wären das 4 Millionen Euro Umsatz jeden Tag. Daraus resultieren täglich 760.000 Euro Verluste an Steuereinnahmen (Einfuhrumsatzsteuer, bzw. Mehrwertsteuer), hier exemplarisch für den deutschen Staat gerechnet.
Zur Petition:
https://www.change.org/zentrada-petition-gegen-temu
(Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.)
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