"Live Hacking" in IT-Systeme: LEUE & NILL informierte Industrievertreter über Risiken
15.06.2012
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Dortmund, 15. Juni 2012 - Rund 100 Geschäftsführer und Führungskräfte von Industrieunternehmen aus ganz Deutschland informierten sich in Dortmund über die Risikolandschaft des 21. Jahrhunderts. Der Dortmunder Versicherungsmakler LEUE & NILL hatte sie zu seinem diesjährigen "Risikomanagement-Seminar" in das Hilton Hotel Dortmund geladen.
Trojanerattacken auf Smartphones und USB-Sticks
Mit einem "Live Hacking" demonstrierte Sebastian Schreiber, Geschäftsführer der SySS GmbH aus Tübingen, den Industrievertretern eindrucksvoll, wie Hacker in IT-Systeme einbrechen können. Bei diesem "Einbruch" wurden allerdings keine Schäden auf Festplatten und für Unternehmen verursacht, sondern praktische Hinweise für Daten- und Internetsicherheit gegeben. Preismanipulationen beim Einkauf in Web-Shops, Handys umfunktioniert zu Abhörwanzen, Trojanerattacken auf Smartphones und USB-Sticks - nichts ist wirklich sicher. Das machte der IT-Experte deutlich. Viele Passwörter seien entweder zu simpel oder zu kurz. Hochleistungsrechner könnten in kürzester Zeit alle Zahlen- und Buchstabenkombinationen entschlüsseln. Schreiber: "Ich appelliere an Sie, vertrauen Sie in Sachen Sicherheit nicht den Werbeaussagen der Hersteller". Vor allem bei USB-Sticks gelte es, besonders aufzupassen.
Klimawandel und mögliche Erdbeben in Deutschland
Wolfgang Gemünd, Vice President Corporate Solutions Swiss Re International SE, München, stellte den Teilnehmern die Risikolandschaft für Unternehmen zu Beginn des 21. Jahrhunderts vor. "Risikoforschung ist für Versicherer eine zunehmend strategische Aufgabe", berichtete der Experte für industrielle Versicherungen. Insbesondere die Regulierung von Schäden durch Naturkatastrophen wirkten sich stark auf die Bilanzen der Versicherer aus. Vor dem Hintergrund des Klimawandels werde dies an Bedeutung gewinnen. Erdbeben seien kein exotisches Thema. "Auch in Deutschland können Beben starke Schäden verursachen. Besonders groß sind die Auswirkungen auf die Industrie. Hier liegt das Verhältnis von Schäden durch Betriebsunterbrechungen zu Schäden durch Sachschäden bei zwei zu eins", erläuterte Gemünd.
Die Folgen der europäischen Finanzkrise für die Wirtschaft beleuchtete Dr. Ralph Solveen, stellv. Leiter Economic Research der Commerzbank AG, Frankfurt. Das Grundproblem dabei sei vor allem die starke Kapitalflucht aus den betroffenen Ländern (Griechenland, Italien, Portugal oder Spanien), weil viele Anleger den Verlust ihres Geldes befürchteten. "Hier fehlt das Vertrauen in die Märkte", so Solveen.
Jörg Westecker, Leiter Industrie-Koordination bei LEUE & NILL und gleichzeitig Veranstaltungsleiter der Tagung, erläuterte innovative Produkte und Trends aus der Versicherungswirtschaft.
Wirtschaftsrechtliche Compliance unverzichtbar
Über wirtschaftsrechtliche Compliance als unverzichtbarer Bestandteil des Risikomanagements sprach Martin Everding, Rechtsanwalt der Rechtsanwaltskanzlei Spieker & Jaeger aus Dortmund. Compliance meint die Einhaltung von Regeln, Gesetzen und interne Richtlinien sowie die Sicherstellung durch geeignete Strukturen. Compliance sei keine Modeerscheinung aus den USA, unterstrich Everding. Auch in Europa und in Deutschland sei es politisch gewollt. "Aufsichtsräte und Vorstände unterliegen mittlerweile einem hohen Haftungsrisiko bei Nichteinhaltung der Regeln. Mittlerweile gilt dies auch zunehmend im Mittelstand." Hinzu komme, dass der technische Fortschritt bei den Fahndungsmethoden sowie die verstärkte Motivation von Ermittlungsbehörden das Thema an Relevanz gewinnen lasse. Darüber hinaus hätten einige aktuelle Korruptionsaffären und kartellrechtliche Verfahren zur Sensibilisierung von Compliance beigetragen. "Die Einführung eines Compliance-Systems muss ernsthaft betrieben werden. Strafrechtsschutz- und D&O-Versicherungen können Manager und Vorstände hier absichern", betonte der Rechtsanwalt.
Auf neue Risiken im 21. Jahrhundert einstellen
Auch wenn die Finanz- und Wirtschaftskrise der letzten Jahre überwunden scheint, so müssen sich die Unternehmen auf neue Risiken im 21. Jahrhundert einstellen. "Die Versicherungswirtschaft reagiert kurzfristig auf veränderte Bedürfnisse und hat innovative Lösungen", erklärt Joachim Nill, Sprecher der Geschäftsführung von LEUE & NILL. "Wir wollen als unabhängiger internationaler Versicherungsmakler den Unternehmen dabei helfen, diese neuen Risiken schnell zu erkennen, zu analysieren und in ihren Geschäftsprozessen zu berücksichtigen. Daher sind wir sehr erfreut, dass unser Risikomanagement-Seminar bundesweit auf ein so großes Interesse gestoßen ist."
Mit über 350 qualifizierten Mitarbeitern am Standort Dortmund ist LEUE & NILL der größte familiengeführte Versicherungsmakler in Deutschland und betreut ein Gesamtprämienvolumen von mehr als 400 Millionen Euro pro Jahr. Versicherungstechnisches Risikomanagement für industrielle und gewerbliche Kunden sowie das gehobene Privatkundengeschäft bilden die Schwerpunkte der Unternehmenstätigkeit. LEUE & NILL arbeitet mit über 200 Versicherern und Partnerunternehmen aus der Branche zusammen.
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