Ausblick 2013: Kleine Unternehmen in jeder Hinsicht attraktiv - Marktkommentar von Michael Albrechtslund, Investment Director, Sparinvest
13.12.2012 / ID: 93371
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Luxemburg, 12. Dezember 2012. Die US-amerikanische Federal Reserve und Notenbanken anderer Industrieländer dürften ihre lockere Geldpolitik fortsetzen - bis die positiven Folgen in der Wirtschaft angekommen sind. Weitere Quantitative-Easing-Programme sind daher sehr wahrscheinlich. Diese zielen darauf ab, die Inflation zu erhöhen und haben so einen doppelten Effekt: Einerseits senkt eine höhere Inflationsrate die Kosten der Staatsverschuldungen. Andererseits zwingt sie die Menschen die Wirtschaft zu stützen, indem sie in risikoreichere Anlagen investieren. Die niedrigen Zinsen und zunehmend spärliche Rendite für liquide Anlagen sind jedoch frustrierend für Anleger, die über freie Mittel verfügen. Der düstere Ausblick, der von der drohenden Fiskalklippe in den USA und "Eurogeddon" gezeichnet ist, hat sie bisher von risikoreicheren Investments ferngehalten. Es ist auch weiterhin damit zu rechnen, dass die anhaltende Volatilität die Begeisterung für Risiko-Anlagen dämpft, bis der Mangel an Anlagen mit positiver Rendite (nach Abzug der Inflation) die Käufe erzwingt - wenn auch nur zögerlich.
Wir erwarten für 2013 weiterhin Interesse an Unternehmensanleihen. Sobald jedoch das Vertrauen der Retail-Investoren zurückgekehrt ist und der Aktienmarkt an Dynamik gewinnt, sollte sich eine breitere Risikobereitschaft für Aktienanlagen entwickeln.
Was sind die größten Chancen und Risiken für Anleger bei Unternehmensanleihen?
Leichtes Geld ist mit Unternehmensanleihen schon lange nicht mehr zu verdienen. Wir erwarten einen Anstieg der durchschnittlichen Ausfallraten auf rund drei Prozent, was immer noch deutlich unter dem historischen Marktdurchschnitt von 4,5 Prozent liegt. Aufgrund der hohen Nachfrage nach dieser Anlageklasse verringern sich die Risikoprämien (Spreads). Das aktuelle Spread-Niveau zeigt, dass eine dreiprozentige Ausfallrate 550 Basispunkte kostet. Auch künftig sind respektable Erträge in der Anlageklasse möglich. Allerdings nur über eine individuelle Anleiheauswahl und vor allem abseits vom Index.
Attraktive Risikoprämien finden wir bei kleinen Unternehmen und Firmen mit einem niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnis. Der Small-Cap-Effekt war 2012 nicht spürbar. Wenn der Markt ruhig bleibt, sollten die vor allem auf diesem Effekt beruhenden hohen Erträge künftig zu einer Outperformance führen. Ebenso könnte sich bei niedrig bewerteten Value-Anleihen mit angemessenen, sogenannten "Change-of-Control"-Optionen eine zunehmende Aktivität im Bereich der Fusionen und Übernahmen vorteilhaft auswirken. Diese "Change-of-Control"-Optionen ermöglichen bei Übernahme eines Unternehmens eine Rückgabe zu 101 Prozent.
Wechselt der Markt in den Verkaufsmodus, könnten Anleger ohne Buy-and-hold-Strategie von kurzfristigen Kursschwankungen betroffen sein. Für Anleger, die bereit sind, die Anleihe bis zur Fälligkeit zu halten, ist eine niedrige Nettoverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital der beste Indikator für das Überleben des Unternehmens. Dadurch ist es in der Lage, die Kupons zu bedienen und das investierte Kapital zum Laufzeitende zurückzuzahlen.
Was sind die größten Chancen und Risiken für Aktienanleger?
In 2012 war eine schwache Rückkehr an die Aktienmärkte zu verzeichnen. Die verbleibende Angst an den Märkten zeigt sich darin, dass Anleger "Sicherheit-um-jeden-Preis-Aktien" von defensiven Unternehmen bevorzugen, deren Ertragslage weitgehend unabhängig von einem Konjunkturabschwung ist. Folglich gab es eine sehr starke Nachfrage nach Standardwerten und sehr großen Unternehmen (Mega-Caps).
Obwohl das Grundprinzip der Aktienanlage darin besteht, zu einem niedrigen Preis einzusteigen und am künftigen Wachstum des Unternehmens teilzuhaben, werden die günstigsten Unternehmen mit dem größten Wachstumspotenzial häufig übersehen. Denn Small Caps und günstige Value-Aktien mit einem niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnis bieten die größten Chancen für Investoren, allerdings nur wenn ihre Qualität stimmt. Wir sehen Qualität in einer niedrigen Verschuldung und versteckten Werten, wie etwa bedeutenden Vermögenswerten. Die Fundamentaldaten müssen in den Vordergrund rücken, damit der Markt preiseffizient wird und diejenigen Unternehmen belohnt, die die wirtschaftliche Flaute durch kluges Finanzmanagement und nicht durch eine weitere Verschuldung überstanden haben.
Fusionen und Übernahmen werden eine Neubewertung, die den inneren Wert des Unternehmens widerspiegelt, wahrscheinlich beschleunigen. In den vergangenen Jahren gab es nur ein schwaches Fusions- und Übernahmegeschäft. Es gibt jedoch genügend Kapital, das darauf wartet, gewinnbringend investiert zu werden. Je niedriger der Zins für liquide Mittel ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Private-Equity-Unternehmen die schon seit einiger Zeit in Erwägung gezogenen Käufe auch tatsächlich tätigen.
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