Deutsche Röstergilde e.V. begrüßt 100. Mitglied
14.05.2013
Vereine & Verbände
Die Kaffeerösterei "Finca Don Leo" in Vierkirchen-Jedenhofen ist das 100. Röstermitglied der Deutschen Röstergilde e.V., der Interessenvertretung der traditionellen Handwerksröstereien in Deutschland. Bei der Mitgliederversammlung Ende April in Bremen erhielt Laura Campollo de Weiss, Röstmeisterin der Kaffeerösterei Finca Don Leo, die 100. Mitgliedsurkunde. Damit sind rund ein Viertel der über 400 kleinen Kaffeeröstereien* in der Deutschen Röstergilde e.V. organisiert.
"Als Interessenvertretung der kleinen Röstereien mit einer gemeinsamen Verpflichtung zu höchster Qualität, ist es unser Ziel, das Wissen der Verbraucher über guten Kaffee zu erweitern", sagt Klaus Langen, Präsident der Deutschen Röstergilde. "Wir wissen natürlich, dass wir die Kaffeewelt nicht von heute auf morgen verändern können, aber mit unseren vielen Mitgliedern, die mit handwerklichem Können, Fachwissen und viel Leidenschaft ihren Kaffee veredeln, arbeiten wir intensiv daran, die Wertschätzung für ein so aufwendig produziertes Lebensmittel wie Kaffee zu steigern".
Als sieben Handwerksröstereien im Jahr 2006 zusammenkamen, um eine Interessenvertretung für die aufblühende Kaffeelandschaft in Deutschland zu gründen, ahnte keiner der Röster, dass sich die Mitgliederzahlen so positiv entwickeln würden. "Wir freuen uns sehr, mit Laura Campollo de Weiss von der Rösterei Finca Don Leo die 100. Rösterei in unserer Mitte aufzunehmen", so Klaus Langen. Doch die Zeichen stehen für die Röstergilde weiter auf Wachstum - viele weitere Anträge auf Mitgliedschaft lägen bereits vor. "Ganz besonders freut uns, dass es unter den Mitgliedsröstereien auch einen hohen Anteil Frauen gibt, die das Rösthandwerk sehr erfolgreich betreiben." Gerade in handwerklich orientierten Berufszweigen seien Frauen auch heute immer noch unterrepräsentiert, erklärt der Präsident der Röstergilde, der selbst Inhaber einer Kaffeerösterei ist.
Für die in Guatemala geborene Laura Campollo de Weiss gehörte Kaffee von Anfang an zu ihrem Leben, ihr Vater war lange im staatlichen Kaffeegeschäft in Guatemala tätig, ehe er vor vielen Jahren eine heruntergekommene Kaffeefarm kaufte und diese mit neuen Pflanzungen, die alle per Hand veredelt wurden, wieder zu einem rentablen Unternehmen machte. Auf der Kaffeefinca ihres Vaters, nach der auch die Rösterei benannt ist, kam Laura Campollo de Weiss auf den Kaffeegeschmack.
Nach der Preiskrise beim Rohkaffee, die viele kleine Kaffeebauern in den Ruin trieb, entstand bei der mittlerweile in Deutschland lebenden Laura die Idee, den Rohkaffee der elterlichen Plantage direkt nach Deutschland zu importieren und zu vermarkten, zu einem für alle Beteiligten fairen Preis, und damit nicht nur die eigene Familie zu unterstützen, sondern auch den guatemaltekischen Kaffeepflückern auf der heimatlichen Plantage und deren Familien zu helfen.
Auf einem Kaffeeseminar in Hamburg entdeckte sie die Faszination des Kaffeeröstens. Viel Unterstützung erhielt sie auch von der befreundeten Familie Zülch aus Frankfurt von der Rösterei Wacker"s Kaffee. Vor zwei Jahren eröffnete sie zusammen mit ihrem Vater Hugo R. Campollo auf dem Bauernhof ihres Mannes Robert Reischl im bayerischen Jedenhofen eine eigene kleine Rösterei und bewarb sich um die Mitgliedschaft in der Deutschen Röstergilde. "Dass unsere Rösterei das 100. Mitglied ist, ist ein tolles Gefühl. Es ist wie in einer großen Familie, wo sich alle gegenseitig unterstützen und die jungen Röster von den erfahrenen lernen können", freut sich die Rösterin. "Wer bei der Röstergilde Mitglied ist, hat Kaffeeleidenschaft im Blut, das Fachwissen im Kopf und ein großes Herz für Transparenz und Fairness - und ich bin stolz, dazuzugehören."
*lt. einer Studie der Fachzeitschrift COFFEE BUSINESS, 6-2012, S. 22 ff.
http://www.deutsche-roestergilde.de
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