Vitali Klitschko besucht Boxsportverein Isigym in Schöneberg
29.09.2015
Vereine & Verbände
Das passiert nicht alle Tage im Isigym Boxsport Berlin e.V in der Potsdamer Straße: Im Rahmen seines Berlinbesuches nahm sich Vitali Klitschko, Oberbürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew und mehrfacher Boxweltmeister im Schwergewicht, Zeit für einen kleinen Abstecher zu den jungen Boxtalenten in Schöneberg. Und er brachte den Boxbegeisterten eine Botschaft mit: "Alles ist möglich. Nehmt eure Träume ernst, setzt euch Ziele und trainiert fleißig. Ihr könnt alles erreichen." Izzet Mafratoglu, selbst einst erfolgreicher Boxer, Vorstandsvorsitzender und leidenschaftlicher Trainer seit Gründung des Vereins Isigym, und die rund 20 Jugendlichen und Erwachsenen waren begeistert von dem hohen Besuch in ihren Räumen. "Das ist für uns ein großer Tag", sagte Izzet Mafratoglu. "Wenn wir dieses Jahr unser 10-jähriges Jubiläum feiern, würden wir Sie gerne wieder bei uns begrüßen."
Anlass für den Berlinbesuch von Vitali Klitschko war ein Austausch zum Thema öffentlicher Nahverkehr in der Hauptstadt. Die Berlinreise war auf Initiative von Rainer Bomba, Staatssekretär des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, zustande gekommen. Mit unter den heutigen Besuchern und Begleitern des berühmten Gastes aus der Ukraine war der Berliner Sportsenator Frank Henkel. Im Anschluss setzten sie ihr Berlinprogramm mit einem Besuch bei Dr. Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende der BVG fort.
Ein Geschenk zum 10-Jährigen Jubiläum: Vitali Klitschko signierte Boxhandschuhe für den Isigym Boxsport Berlin e.V.
Aus dem geplanten 15-minütigen Besuch wurde eine ganze Stunde. Der Politiker und Ex-Weltmeister im Boxen hatte sichtliche Freude am Austausch mit den anwesenden rund 20 Jugendlichen und einigen Erwachsenen. "Als ich 14 Jahre alt war, fing ich an zu trainieren und hatte einen Traum: Ich wollte Boxer werden. Ich wurde ausgelacht, niemand hat mich ernst genommen", erzählt der zwei Meter große ehemalige Spitzensportler und heutige Politiker aus Kiew. "Ich war groß und dünn, niemand hat an mich geglaubt." Mike Tyson hat ihn beeindruckt, als der Weltmeister wurde. Das wollte er auch. Weltmeister werden und Tyson besiegen. Die Jungs und jungen Männer hören ihm gebannt zu, besonders als er sagt: "Was ich erreicht habe, könnt ihr auch erreichen", wird es ganz still in der zweiten Etage im Schöneberger Boxring. Und noch ein Credo bringt er mit: "Nicht auf die Muskeln kommt an es. Sondern auf die Willensstärke und den Charakter. Die Stärke, die ich durch das Boxen gewonnen habe, hilft mir in der Politik jeden Tag."
Natürlich gibt es Fragen an den gutgelaunten Gast und viele Fotowünsche. Einer der Jungs erkundigt sich nach seinem Bruder Wladimir, was seine nächsten Ziele seien. Ein anderer, Mateusz Okbi, trainiert hier seit zehn Jahren und sagt nur leise: "Für mich ist das heute ein ganz besonderer Tag. Vitali Klitschko sieht man ja sonst nur im Fernsehen. Er ist mein Vorbild. Nicht nur weil er beim Boxen so erfolgreich war. Er ist einfach eine starke Persönlichkeit." Auch Ilka Döhler ist überglücklich, bei dem großen Ereignis dabei zu sein. Seit sechs Jahren trainiert sie bei Izzet Mafratoglu, früher war sie mehrere Jahre beruflich in der Ukraine beschäftigt. In der Hand hält sie ein Buch über Kiew, dort hat sie ein Jahr lang gearbeitet. "Ich bin ein Fan von ihm und ich wünsche mir von Herzen, dass er das Buch signiert. Es war immer mein Traum, die beiden Brüder einmal kennenzulernen."
Der berühmte Gast ging nicht, ohne ein Geschenk dazulassen für den Berliner Nachwuchs: Er signierte mehrere Boxhandschuhe. Die werden beim 10-jährigen Jubiläum des Boxclubs, das derzeit in Vorbereitung ist, versteigert. Der Erlös geht an den Verein Isigym. Wer weiß, vielleicht findet Vitali Klitschko dann noch einmal den Weg in die Potsdamer Straße.
Zur Historie: Boxen als Integrationsmotor im Kiez
Der Boxverein entstand vor zehn Jahren auf Initiative der Gewobag und von Izzet Mafratoglu, der in seiner aktiven Zeit zweifacher deutscher Meister war. Seit einigen Jahren befinden sich die Räume des Vereins in einem Gewobag-Haus in der Potsdamer Straße, seit 2011 aufgrund der großen Nachfrage auf zwei Etagen. Ziel ist es seit Anbeginn, vor allem Kinder und Jugendliche aus dem strukturschwachen Quartier Schöneberg-Nord zu fördern und zu trainieren. Mittlerweile kommen junge und ältere Boxbegeisterte aus vielen Bezirken. Die Kinder und Jugendlichen haben hier die Möglichkeit zu trainieren, aber der heimliche Lehrplan umfasst auch die Vermittlung von Werten und dem sozialen Miteinander. Hier wird gelernt, was auch für das gesamte Erwachsenenleben in der Gesellschaft von fundamentaler Bedeutung ist: Respekt, Fairness und Teamgeist. Beim Boxen hat jeder einzelne die Möglichkeit, erfolgreich zu sein. Mittlerweile trainieren in der Sporteinrichtung im Kiez 250 Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Nationen gemeinsam. Aus dem früheren Kiezprojekt ist zudem eine wichtige Einrichtung der Nachwuchsförderung und einziger olympischer Stützpunkt in Berlin geworden. Seit 2013 unterstützt die Berliner Leben, eine Stiftung der Gewobag, das ehrgeizige Kiezsportprojekt unter dem Namen "Wir aktiv. Boxsport & mehr". Ziel ist es, den Jugendlichen im Quartier eine attraktive und sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten, was sich wiederum positiv auf den Kiez auswirkt.
Über Berliner Leben - eine Stiftung der Gewobag
Mit der Gründung von Berliner Leben im Jahr 2013 übernimmt das städtische Unternehmen Gewobag Verantwortung für die kontinuierliche und nachhaltige Quartiersentwicklung in Berliner Bezirken. Im Zentrum der Stiftungsarbeit steht die Förderung gleichberechtigter Partizipation und interkultureller Integration. Berliner Leben fördert Kunst und Kultur, die Jugend- und Altenhilfe sowie den Sport. Weitere Informationen zur Stiftung unter http://www.stiftung-berliner-leben.de.
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Alt-Moabit 101 A 10559 Berlin
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