Seddiner See und Havelseegemeinden suchen Schulterschluss in Sachen Fluglärm
14.11.2011
Vereine & Verbände
Die Fluglärmgegner aus der Region Werder, Schwielowsee, Michendorf und Nuthetal sowie aus der Region um den Seddiner See wollen künftig geschlossen und gemeinsam für die Interessen Ihrer Region eintreten (Meldung: Bürgerinitiativen Seddiner See und Fluglärmfreie Havelseen gemeinsam (http://www.fluglaermfreie-havelseen.de/seddiner_see_fluglaerm_kooperation). In einem Treffen der Bürgermeister Axel Zinke aus Seddiner See und seines künftigen Michendorfer Amtskollegen Reinhard Mirbach mit Vertretern der BI Fluglärmfreie Havelseen und der BI Seddiner See wurden Missverständnisse ausgeräumt und gemeinsame Positionen festgelegt. "Wichtig ist, dass man als Bürgermeister, der die ganze Gemeinde zu vertreten hat, einen einheitlichen Ansprechpartner hat. Der muss das Gesamtinteresse im Blick haben. Angesichts der tatsächlichen Streuung bei den Flugrouten ist es auch vollkommen unsinnig anzunehmen, die Interessen der Menschen könnten sich innerhalb einzelner Ortsteile unterscheiden", so Mirbach.
Peter Kreilinger, Sprecher der BI Fluglärmfreie Havelseen stellte klar, dass seine BI stets eine eindeutige Haltung vertreten habe: An- und Abflüge, wie seit mehr als 10 Jahren angekündigt, in gerader Verlängerung der Start- und Landebahnen bis hinter die Autobahndreiecke Werder und Potsdam. So käme für den Bereich Michendorf/Seddiner See ein Überflugpunkt deutlich südlich des Seddiner Sees, in dem sehr schwach besiedelten Streifen zwischen Seddiner See und Beelitz, zustande. Hierfür habe man sich gegenüber der DFS schon mehrfach eingesetzt und eine entsprechende Südverschiebung gefordert, für die man nun gemeinsam eintreten müsse. "Das können wir akzeptieren. Unsere Idee, die für die um den Seddiner See wohnenden Menschen stark belastende Hauptabflugroute leicht nach Norden zu verlegen, resultierte daraus, dass nach Angaben der DFS dies die einzig mögliche Richtung für eine Veränderung sei", so Dr. Peter Ries von der BI Seddiner See. Gemeinsam will man sich nun vor allem für höhere Flughöhen auch im Abflug einsetzen. "Die Flugzeuge gewinnen zunächst sehr rasch an Höhe, lassen dann aber stark nach. Deshalb sind sie über unserer Region lange nicht so hoch, wie sie sein könnten", so Ries.
Insgesamt sehen die Beteiligten die Debatte über die Abflugrouten allerdings nicht im Vordergrund. "Für unsere gesamte Region noch viel belastender sind die Anflüge. Und hier gibt es klare gemeinsame Ziele: "Wir wollen höchstmögliche Flughöhen statt der abstrusen Pläne der DFS mit nur 1.000 Metern Höhe schon in Bad Belzig. Und wir wollen Transitionsrouten für den Anflug - wenn überhaupt - westlich der Autobahndreiecke Potsdam und Werder in großer Höhe mit anschließendem leisen kontinuierlichem Sinkflug (CDA)", so Kreilinger. Auch für ein strenges Nachtflugverbot wolle man sich gemeinsam einsetzen.
Erfreut über die künftige Zusammenarbeit zeigte sich auch Bürgermeister Zinke. "Als Bürgermeister haben wir uns untereinander schon vor längerer Zeit in der Region abgestimmt und erkannt, dass wir uns nicht auseinanderdividieren lassen dürfen. Die Maßnahmen, die unserer Region am meisten bringen, können wir nur durch gemeinsame Anstrengungen durchsetzen", so Zinke.
Die Bürgerinitiativen haben regelmäßige Absprachen vereinbart und werden prüfen, ob sich die BI Seddiner See als Ortsgruppe der BI Fluglärmfreie Havelseen anschließt.
Reinhard Mirbach, gewählter Bürgermeister der Gemeinde Michendorf
Axel Zinke, Bürgermeister der Gemeinde Seddiner See
Dr. Peter Ries, Sprecher BI Seddiner See
Peter Kreilinger, Sprecher BI Fluglärmfreie Havelseen
http://www.fluglaermfreie-havelseen.de
Bürgerinitiative Fluglärmfreie Havelseen
Spitzbubenweg 34 14548 Schwielowsee
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