Pressemitteilung von Jan Peifer

Skurriler Nerzfarm-Prozess geht weiter - Nerzfarm legt Berufung ein


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Vor einigen Wochen ging wohl einer der skurrilsten Prozesse im Jahr 2011 zu Ende. Ein Pelzfarmer aus NRW beschuldigte den Journalisten Jan Peifer, durch seine Anwesenheit auf einer Nerzfarm für den Tod von 1.385 Nerzen verantwortlich zu sein. Den angeblichen Schaden von rund 22.000 Euro sollte der Filmemacher aus Sankt Augustin zahlen. "Völlig absurd" fand der Journalist das, zumal die angeblich toten Tiere noch nicht einmal fotografiert worden sind oder ein Veterinär informiert wurde. Auch das Bonner Landgericht bemängelte die "Beweissicherung" und konnte der Argumentation des Nerzfarmers und dessen umstrittenem Landwirtschaftsanwalt nicht folgen. Die Klage wurde am 08.11.2011 abgewiesen (AZ 18 0 453/09).

Jetzt hat der Nerzfarmer Berufung gegen das Urteil eingelegt, das bedeutet, dass das Oberlandesgericht Köln sich nächstes Jahr mit dem Fall beschäftigen muss. "Ich sehe auch diesem Prozess sehr gelassen entgegen", kommentiert der Journalist Jan Peifer siegessicher die unerwartete Entwicklung, "das Bonner Landgericht fand in dem Urteil klare Worte. Warum man jetzt in die nächste Instanz geht, ist mir ein Rätsel, zumal die Staatsanwaltschaft Bonn offenbar gegen die Frau des Nerzfarmers wegen uneidlicher Falschaussage und Beihilfe zum versuchten Prozessbetrug ermittelt." Im Falle einer Verurteilung droht der Frau im schlimmsten Fall eine Freiheitsstrafe (AZ 663 Js 645/11).

Jan Peifer sah von Anfang an in der Klage einen Versuch, ihn mundtot zu machen. Der Undercover-Journalist recherchiert und dokumentiert seit über 10 Jahren im Bereich der industriellen Massentierhaltung und hat in dieser Zeit viele Skandale an die Öffentlichkeit gebracht. Offensichtlich versucht ihn die Pelzindustrie mit allen Mitteln daran zu hindern, hinter die glänzende Fassade zu schauen. "Ich lasse mich nicht mundtot machen und kündige für 2012 eine weitere Recherche zum Thema Nerzfarm an", so Jan Peifer abschließend.

"Pelz ist out", nicht nur 90 % der Bevölkerung lehnen die Pelztierhaltung ab, auch die Politik reagiert. Seit Anfang Dezember muss den Nerzen deutlich mehr Platz zur Verfügung gestellt werden. NRW-Umweltminister Remmel will die Einhaltung bei den sechs Nerzfarmen in NRW streng prüfen (siehe Pressemitteilung: http://www.umwelt.nrw.de/ministerium/presse/presse_aktuell/presse111216.php ). Ob der Nerzfarmer in NRW sich an die Vorgabe hält, ist nicht bekannt.
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Jan Peifer / MBE
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