Tierschutzverein animal public begrüßt Münchner Beschluss gegen Wildtierhaltung im Zirkus
20.01.2011
Vereine & Verbände
Hunderte Wildtiere werden in deutschen Zirkusunternehmen gehalten. Dabei ist aus Sicht von Experten eine artgerechte Haltung dieser Tiere in reisenden Unternehmen nicht möglich. Der Münchner Verwaltungsausschuss hat am Mittwoch einstimmig beschlossen Auftritte von 20 Arten wie Bären, Elefanten, Tiger, Löwen oder Nashörner in Teilen der Stadt zu verbieten. Der Tierschutzverein animal public begüßt dies als Schritt in die richtige Richtung.
Affen und Bären eingesperrt in kleine Käfigwagen, Elefanten wie Sträflinge an Hinter- und Vorderbein festgekettet, so werden bis heute Hunderte Wildtiere in deutschen Zirkusunternehmen gehalten. Nicht nur Tierschützer, sondern auch Tierärzte und Wissenschaftler fordern seit langem die Haltung von Wildtieren in reisenden Zirkusunternehmen zu verbieten, die niemals artgerecht sein kann. In anderen Ländern wie Österreich, Finnland, Dänemark, Schweden sind Wildtiere in reisenden Zirkusbetrieben bereits teilweise oder sogar ganz verboten.
Auch in Deutschland gab es einen entsprechenden Vorstoß. Im Jahr 2003 beschloss der Bundesrat auf Initiative des Landes Hessen, dass die Haltung von Wildtieren insbesondere Elefanten, Affen und Bären in reisenden Zirkusbetrieben grundsätzlich verboten werden soll.
Jedoch wurde der Beschluss von der Bundesregierung bis heute nicht umgesetzt.
Nun hat der Münchner Verwaltungsausschuss am Mittwoch einstimmig beschlossen Auftritte von 20 Arten wie Bären, Elefanten, Tiger, Löwen oder Nashörner in Teilen der Stadt zu verbieten.
Ähnliche Initiativen gab es zuvor bereits in Kassel, Heidelberg, Köln und Schwerin.
Laura Zimprich, Sprecherin des Tierschutzvereins animal public e.V., begrüßt den Vorstoß aus München: "Die zahlreichen kommunalen Initiativen gegen das Leid von Wildtieren in Zirkusbetrieben sind ein Signal an die Bundesregierung endlich aktiv zu werden und die Wildtierhaltung in Zirkusbetrieben zu verbieten."
Besonders erfreulich ist aus Sicht der Tierschützer die Bekundung von CSU-Stadträtin Evelyne Menges sich für ein noch strengeres Verbot als das bisher beschlossene einzusetzen und es auf einen Prozess ankommen zu lassen.
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