Monotype stellt Wolpe Collection vor
26.09.2017
Werbung, Marketing & Marktforschung
Berlin, 26. September 2017. Monotype (http://www.monotype.com/de/) hat heute die Details seines jüngsten Font-Revival-Projekts bekannt gegeben: die Wolpe Collection, eine zeitgemäße Wiederveröffentlichung von fünf attraktiven und unverbrauchten Schriftfamilien des Rudolf-Koch-Schülers Berthold Wolpe. Die neuen Designs Albertus® Nova, Wolpe Fanfare™, Wolpe Pegasus™, Wolpe Tempest™ und Sachsenwald™ wurden unter der Leitung von Toshi Omagari im Monotype Studio digitalisiert und erweitert. Die Wolpe-Kollektion setzt das fort, was ihr Schöpfer vor über 60 Jahren aufgrund von Verfolgung, Auswanderung und dem Zweiten Weltkrieg teils unvollendet zu Papier brachte. Gleichzeitig wurden die Schriften von Limitierungen befreit, die sich aus der damaligen Satztechnik ergaben.
Die Neuerscheinungen basieren auf Berthold Wolpes Originalvorlagen für Albertus, Fanfare, Pegasus, Tempest und Sachsenwald, die seit Jahrzehnten im Londoner Monotype Archiv aufbewahrt werden. Das Redesign der Wolpe Collection verleiht jeder einzelnen Familie einen außergewöhnlichen Dreh, wobei Eigenwilligkeiten und Kanten der Originale nicht glattgebügelt wurden. Ebenfalls wiederbelebt wurden Kurven und Ausschmückungen, die aufgrund der Beschränkungen des Bleisatzes der 1930er und 1940er Jahre ignoriert oder verändert wurden, im digitalen Zeitalter aber eine willkommene Abwechslung darstellen. Darüber hinaus enthalten die restaurierten Familien einst aussortierte, alternative Zeichen sowie neue nützliche Strichstärken und eine erweiterte Sprachunterstützung, inklusive griechischer und kyrillischer Zeichen.
Die Inkonsistenzen in Wolpes Entwürfen haben mich dazu angespornt, das Konventionelle zu hinterfragen und Design-Gewohnheiten beim Aufbau von Schriftfamilien neu zu überdenken, sagt Toshi Omagari, Schriftentwerfer bei Monotype. Wolpe machte in seinen Entwürfen Kompromisse, die sich aus den Beschränkungen des Bleisatzes ergaben. Die digitale Umgebung erlaubt es nun, die verworfenen Originalletter wieder aufzugreifen und für eine Vielzahl von Offline- und Online-Medien nutzbar zu machen.
Wolpes Werk erfreute sich zu Lebzeiten unterschiedlicher Popularität, wobei keine seiner Schriften ausschließlich für eine bestimmte Epoche entworfen wurde. Während die Albertus-Familie auch im Foto- und Digitalsatz weiterlebte, wurden andere nie digitalisiert und gerieten fast in Vergessenheit. Grund genug für Monotype, die bei Schrifthistorikern geschätzten Klassiker mit zeitgemäßer Ausstattung neu aufleben zu lassen.
Albertus Nova (klassisch, warm, verbindlich)
Albertus Nova ist ein vielseitig verwendbarer Entwurf für Drucksachen und Web-Design, der um Kapitälchen und weitere Zeichen erweitert wurde und jetzt die fünf Strichstärken Thin, Light, Regular, Bold und Black bietet. Das Monotype Design Team hat die Originalentwürfe der Großbuchstaben J und Q mit aufgenommen sowie jede Menge Alternativ-Versalien aus der Feder Wolpes eingebaut,
zum Beispiel ein außergewöhnliches M mit einem tiefen Scheitelpunkt und einem schrägeren Anstrich, ein W mit gekreuzten Mittelstrichen, eine 2 mit geschlossener Schleife und ein offenes &. Es kamen auch neue, reizvolle Alternativ-Zeichen dazu, beispielsweise ein A mit oberem Querbalken, sichelförmige e und E sowie ein Q und ein R mit langem, geschweiftem Abstrich.
Wolpe Fanfare (modern, leicht, energetisch)
Die Wolpe Fanfare entstand in den Jahren 1935 bis 1940, als Berthold Wolpe beim Verlag Fanfare Press arbeitete und Hunderte von Buchdeckeln mit ihnen beschriftet wurden. Typisches Merkmal: Kapitälchen, die oberhalb der Grundlinie schweben. Die hohe Auflösung digitaler Medien macht Wolpe Fanfare zu einer großartigen, unverbrauchten Neuentdeckung für den Display-Einsatz, die gleichermaßen modern und futuristisch anmutet, mit spannender Dynamik. Nun gibt es sie erstmals in fünf Strichstärken (Thin, Light, Regular, Bold, Black) sowie einem Inline-Schnitt. Außerdem hat Monotype einen Condensed-Schnitt mit verkleinerten Großbuchstaben hinzugefügt, der die Titelsatz-Optionen ebenfalls erweitert.
Wolpe Pegasus (einzigartig, bewusst anders, akademisch)
Das Aussehen der Wolpe Pegasus basiert auf der Original-Pegasus, 1937 von Monotype als Textbegleiter zur Albertus in Auftrag gegeben. Sie spielt bewusst mit den Inkonsistenzen ihrer Vorgängerin, was man bereits an den formal ähnlichen Lettern b, d, p und q erkennt, die üblicherweise gemeinsame Details tragen - nicht bei Pegasus. Selbst die Serifen der Großbuchstaben sind unterschiedlich konstruiert. Wolpe hat diese Unterschiede ganz bewusst eingebaut, um ein lebhaftes Textbild zu kreieren. All diese Merkmale hat Monotype bewusst beibehalten. Zusätzlich wurden Regular- und Bold-Schnitte sowie Kapitälchen und Ziffernsätze ergänzt, so dass auch Pegasus die Anforderungen der heutigen Textgestaltung meistern kann.
Wolpe Tempest (kurvig, extravagant, animiert)
Tempest wurde von Fanfare Press für die Gestaltung von Buchumschlägen hergestellt. Die Schrift ist, obwohl Mitte der 1930er Jahre entworfen, immer noch frisch und zeitgemäß. Die nun erweiterte Wolpe Tempest setzt das ursprüngliche Konzept fort - die Abweichung von den statischen Sans-Serif-Kursivschriften der damaligen Zeit - und bietet jetzt drei Strichstärken (Regular, Bold, Black), die das unverkennbare Profil und Skelett von Tempest bewahren. Des Weiteren bietet die Familie Alternativen für die Buchstaben A, B, D, E, L, M, N, P, R, X, Y und Z, mit schwungvollen An- und Abstrichen, die sich hervorragend als Akzentuierungen im Titelsatz, bei Logos und in Überschriften eignen.
Sachsenwald (frisch, herausfordernd, statisch)
Monotype hat die Original-Sachsenwald-Frakturschrift erstmals digitalisiert und mit einem alternativen X versehen, die sie lesbarer macht. Wolpe entwarf Sachsenwald einst für einen deutschen Verlag, der den Auftrag aber kurz vor dem Zweiten Weltkrieg annullierte. Er versuchte daraufhin die Schrift von London aus für eine breite Öffentlichkeit nutzbar zu machen. Die Buchstabenformen sind weicher und weniger dekorativ als traditionelle gebrochene Schriften. Das Verbot der Frakturschrift in Deutschland sowie der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhinderte eine größere Verbreitung von Sachsenwald. Umso erfreulicher, dass Monotype den außergewöhnlichen Entwurf nun wiederbelebt. Genau richtig für die zunehmende Beliebtheit von Frakturschriften im Musik-, Mode- und Editorial-Design.
Preise und Verfügbarkeit
Die Wolpe Collection von Monotype ist sofort lieferbar. Die Familien Albertus Nova, Wolpe Fanfare und Wolpe Tempest enthalten die Zeichensätze für den westlichen, griechischen und kyrillischen Textsatz. Wolpe Pegasus und Sachsenwald unterstützen nur Latin. Alle Schriften stehen auf Fonts.com (http://www.fonts.com/en/font/monotype/volumes/wolpe-collection) und MyFonts.com (http://www.myfonts.com/search/wolpe+/) zum Download bereit.
Die Wolpe Ausstellung
Die Wolpe-Ausstellung im Londoner Type Archive (http://www.typearchive.org/) öffnet am heutigen 26. September ihre Pforten für die Fachpresse; ab dem 29. September ist sie für Publikum geöffnet, bis 30. Oktober 2017. Zu sehen sind sowohl die neue Wolpe Collection in aller Ausführlichkeit sowie das zugrundeliegende Archivmaterial, einschließlich der Originalzeichnungen von Berthold Wolpe. Interessierte können sich unter folgender Website anmelden: https://www.eventbrite.com/e/the-wolpe-exhibition-tickets-37282836969
(https://www.eventbrite.com/e/the-wolpe-exhibition-tickets-37282836969)
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