Energieversorger noch kaum im Netz
14.02.2011
Werbung, Marketing & Marktforschung
Social-Media-Plattformen wie Facebook spielen im Energiesektor für die Kundenkommunikation bisher kaum eine Rolle, wie eine Untersuchung der auf marktorientierte Unternehmensführung spezialisierten Strategieberatung KEYLENS Management Consultants zeigt. Daraus ergeben sich für Energieversorger Chancen, diesen Kommunikationsraum zu besetzen. Am besten gelingt dies über einen Fokus auf möglichst konkrete Themen, für die das Unternehmen steht.
Die Nutzung von Social Media zur Erreichung von Kommunikations- und Marketingzielen wird in online-affinen Branchen wie Automotive oder Telekommunikation zunehmend zur Selbstverständlichkeit. Nicht so in der Energiebranche: von den zehn bekanntesten Energieversorgern in Deutschland verfügen lediglich drei über eine nennenswerte Facebook-Präsenz.
Die Resonanz der Kunden ist bisher verhalten: Yello Strom (> 2.000 Fans) und EnBW (>1.000 Fans) sind die einzigen Energieversorger mit einer deutschsprachigen Facebook-Präsenz mit vierstelliger Fan-Gefolgschaft. Zum Vergleich: der Account von Audi Deutschland liegt bei rund 100.000 Fans. Dennoch zeigt der Auftritt von EnBW den zentralen Erfolgsfaktor für Social-Media-Auftritte von Energieversorgern: präsentiert wird auf dem EnBW Facebook-Account nicht die Marke EnBW als solche, sondern das E-Mobility Projekt EnBW Elektronauten. Dieser Themenfokus zahlt sich durch besonders hohes Engagement der Fans aus, was KEYLENS anhand von definierten Kennzahlen wie Anzahl der Comments pro Fan misst. Hier setzt EnBW im deutschsprachigen Raum den Maßstab. Auch von internationalen Unternehmen wie Chesapeake Energy oder FireSide Gas lässt sich lernen, wie ein nachhaltiger Dialog über Social Media initiiert und aufrecht erhalten werden kann.
"Energieversorger sollten sich im besonderen Maße auf Bestandskunden und auf das Besetzen greifbarer Themen mit Mehrwertangeboten konzentrieren", erläutert Tobias Lampe, Projektleiter und Social-Media-Experte bei KEYLENS. Dies erfordere eine klare Strategie, für welche Botschaften das Unternehmen im Social Web stehen wolle: "Während Branchen mit einem hohen Emotionsfaktor wie Automotive über isolierte Social-Media-Maßnahmen durchaus eine gewisse Resonanz erzielen, können Energieversorger nur mit konkreten Inhalten im Social Web landen."
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