Walther Trowal: Trommelbeschichtung im Aufwind
02.06.2015
Wissenschaft, Forschung & Technik
Das Trommelbeschichten von Massenkleinteilen aus Gummi und Kunststoff setzt sich mehr und mehr durch. Beleg dafür ist die Vervielfachung der Verkaufszahlen der Rotamaten von Walther Trowal innerhalb kurzer Zeit. Auf der DKT 2015 zeigt das Unternehmen erstmals den neuen Rotamaten R80, der im Vergleich mit den Vorgängermodellen höhere Flexibilität beim Beschichten von Teilen aus Kunststoff und gleichzeitig höheren Durchsatz bietet.
Seit einigen Monaten stellt Walther Trowal beim Beschichten von Massenkleinteilen aus Kunststoff einen ausgeprägten Trend zum Trommelbeschichten fest. Viele Hersteller von Massenkleinteilen steigen vom Kalttrommellackieren auf das "Trommeln" um. Andere Anwender sourcen das Lackieren nicht mehr aus, sondern beschichten im eigenen Haus mit den Rotamaten. Wiederum andere haben bisher Teile einzeln beschichtet und "trommeln" jetzt.
Beim Trommelbeschichten werden Kleinteile nicht mehr einzeln in Gestelle eingehängt, sondern in großen Stückzahlen in die Trommel der Rotamaten eingegeben. Das Verfahren eignet sich besonders für Massenkleinteile aus unterschiedlichen Kunststoffen, wie Elastomeren, ABS, PC oder PS. Es können sowohl wasserbasierende als auch lösemittelhaltige Lacke verarbeitet werden.
Aufbauend auf den Erfahrungen mit den Vorgängermaschinen hat Walther Trowal die Rotamaten von Grund auf neu konstruiert und stellt mit dem R80 eine Maschine vor, die an die Bedürfnisse der Anwender noch besser angepasst ist. Die modular aufgebaute Filtertechnik ermöglicht es nicht nur, die Abluft bis zur Filterklasse F6 zu filtern, sondern auch, die Teile mit mehr Lösungsmittel - also bei höherem Durchsatz - zu beschichten, und dennoch die Richtlinien für die Qualität der Abluft einzuhalten.
Frank Siegel, der Verkaufsleiter für Beschichtungstechnik bei Walther Trowal, erläutert, warum der Absatz der Maschinen stetig steigt: "Seit der Einführung der Rotamaten haben wir fast 300 Maschinen installiert. Den enormen Anstieg der Bestellzahlen in den vergangenen Monaten führen wir darauf zurück, dass viele Hersteller von Massenkleinteilen wieder zum Inhousebeschichten zurückkehren, weil sie beim "Trommeln" im eigenen Haus bei geringen Kosten hohe Qualität erzielen, ohne die Teile außer Haus beschichten zu müssen."
Hintergrund: Die Technik im Detail
Mit dem neuen Rotamaten R80 hat Walther Trowal eine Maschine in das Lieferprogramm aufgenommen, die mit einem Trommeldurchmesser von 800 mm für etwa 50 kg Gewicht und ein Fassungsvermögen von 50 l ausgelegt ist. Das kommt den Bedürfnissen der Kunden exakt entgegen, die filigrane Bauteile beschichten oder besonders schwere Substrate - zum Beispiel Teile aus Metall - verarbeiten. Die R80 ist auch mit einer Trommel mit 700 mm Durchmesser und 30 l Fassungsvermögen erhältlich.
Die Luftströmung und das Sprühsystem wurden so optimiert, dass nur minimaler Overspray entsteht.
Der Innenraum der Beschichtungstrommel wird von einer EX-geschützten LED-Leuchte beleuchtet, die es erlaubt, den Aufbau der Beschichtung und Farbwechsel genau zu beobachten.
Mit der neuen Heizungsregelung verkürzt Walther Trowal die Prozesszeiten und minimiert den Energiebedarf. Ein PID-Regler regelt die Temperatur der Zuluft in Abhängigkeit von der Temperatur der Werkstücke, gleichzeitig bezieht er das echte Luftvolumen mit ein. Die neue Regelung arbeitet effizient, und auch wegen der besseren Isolierung der Trommel hat die Maschine nur noch einen Anschlusswert von neun kW.
Filtration
Mit dem neuen Abluftfilter bietet Walther Trowal hohe Flexibilität bei der Verwendung unterschiedlicher Lacke. Das bringt Vorteile besonders für diejenigen Kunden, die eine große Vielfalt an unterschiedlichen Teilen beschichten und verschiedene Lacke verwenden. Für das Filtern der Abluft verfügt die R80 über bis zu vier individuell nutzbare Filterstufen, sodass das Abscheiden von Partikeln in weiten Grenzen bis zu einer Filterklasse F6 variiert werden kann.
Die Filterung trägt auch zur Steigerung des Anlagendurchsatzes bei: Der Anwender kann jetzt mehr Lösemittel als bisher verwenden, auf diese Weise schneller beschichten und dennoch die Richtlinien zur maximalen Arbeitsplatzkonzentration einhalten.
Die Filtration wird abgerundet durch eine Nebenlufteinrichtung für den Anschluss an die bei vielen Anwendern vorhandene thermische Nachverbrennung. Sie begrenzt das angesaugte Luftvolumen, sodass der Beschichtungsprozess nicht beeinflusst wird.
http://www.walther-trowal.de
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