Walther Trowal: Aluminium strahlt Aluminium
11.06.2015
Wissenschaft, Forschung & Technik
Auf der Gifa zeigt Walther Trowal die neuen Muldenband-Strahlanlagen der Serie THM, die das Unternehmen speziell für das Strahlen von Teilen aus Leichtmetallen wie Aluminium und Magnesium optimiert hat. Damit entspricht Walther Trowal dem Trend, dass viele Teile, die bisher aus Stahl gefertigt wurden, heute aus Aluminium und Magnesium bestehen, und für die mehr und mehr Aluminium als weiches, schonendes Strahlmittel eingesetzt wird.
Beim Strahlen von Druckguss- oder Schmiedeteilen aus Aluminium und Magnesium gehen - wie die deutlich steigenden Verkaufszahlen von Walther Trowal belegen - immer mehr Anwender auf das Strahlmittel Aluminium über. Es hat den Vorteil, dass die Betriebskosten im Vergleich mit Edelstahl deutlich geringer sind, da der Verschleiß der Schleuderräder und der gesamten Anlage auf nahezu Null reduziert wird.
Wegen des geringeren spezifischen Gewichtes des Aluminiums muss dann jedoch ein um ein Vielfaches größeres Volumen durch die Strahlanlage gefördert werden. Dementsprechend hat Walther Trowal die Durchlaufanlagen der Baureihe THM in Bezug auf Konstruktion, Strahlmittelzuteilung, Verschleißfestigkeit und Sicherheit optimiert. Das Ergebnis sind die neuen Muldenband-Durchlaufanlagen der Baureihe THM mit elektrischer Strahlmittelzuteilung, die Walther Trowal auf der Gifa erstmals vorstellt. Sie sind speziell für das schonende Strahlen von Werkstücken aus Aluminium, Magnesium, Stahl, Zink und Messing ausgelegt.
Muldenband-Strahlanlagen: schonender Transport
Die THM Muldenbandanlagen sind sowohl für Schüttgut als auch für komplexe, empfindliche Einzelteile konzipiert. Sie ersetzen wegen des einfacheren Werkstückhandlings und der besseren Strahlergebnisse immer häufiger konventionelle Chargenanlagen. Besonders bei empfindlichen Werkstücken haben THM-Durchlaufanlagen deutliche Vorteile: In der Mulde werden die Werkstücke über die Länge der Mulde verteilt. Die einzelnen Teile kollidieren nicht miteinander, sondern tuschieren höchstens leicht. Außerdem fallen sie nicht aufeinander, sondern rollen sanft auf der Polyurethan-Beschichtung der Muldenstäbe ab. Das ist speziell für sehr filigrane Teile wichtig, die heute zunehmend gestrahlt werden, und die besonders schonend transportiert werden müssen. Das Muldenband-System gewährleistet, dass die Werkstücke die Anlage ohne Beschädigungen verlassen.
Auch im Vergleich mit Hängebahnanlagen erzielen Muldenband-Anlagen besonders bei komplex geformten, filigranen Werkstücken bessere Ergebnisse: Beim Transport durch die Mulde drehen sich die Werkstücke, so erreicht das Strahlmittel die Werkstücke gleichmäßig von allen Seiten und immer aus dem gleichen Abstand. Das Ergebnis: ein rundum gleichmäßiges Strahlbild.
Aluminium: das sanfte Strahlmittel
Das Strahlen von Schmiede- oder Druckgussteilen aus Aluminium, zum Beispiel von Achsschenkeln erfordert ein weiches Strahlmittel. Auch bei der Bearbeitung von Werkstücken aus Magnesium-Druckguss steigt der Anteil des Aluminiums beständig, vor allem in der Automobilindustrie. Viele Strukturbauteile - beispielsweise Armaturenträger - werden heute aus Magnesium gefertigt, denn der Werkstoff ist leicht und zugleich sehr fest.
Für diese Anwendungen setzt sich Aluminium als Strahlmittel zunehmend durch. Da sich das Schleuderrad in den Mulden-Durchlaufanlagen nah am Werkstück befindet, erzielen die Anlagen eine hohe Effektivität, obwohl das Strahlmittel sehr leicht ist. Walther Trowal stattet die Anlagen je nach Bedarf mit einer unterschiedlichen Zahl von Schleuderrädern aus. Bei geschmiedeten Aluminiumteilen bewährt sich besonders die neue Maschine THM 700/4/E mit vier Schleuderrädern, die über eine Leistung von 15 kW pro Rad verfügt.
Konstruktion: zu 100 Prozent an Aluminium angepasst
Um den Anforderungen des Strahlmittels Aluminium gerecht zu werden, haben die Konstrukteure von Walther Trowal viele Komponenten - unter anderem die Zuteilung des Strahlmittels und die Strahlräder - neu konstruiert. Ein Detail: Da raue Wurfschaufeln das Aluminium-Strahlmittel in kürzester Zeit zerkleinern würden, glättet Walther Trowal sie mit Gleitschleif-Maschinen aus dem eigenen Maschinenpark. Das Resultat: minimaler Verbrauch an Strahlmittel, erheblich reduzierte Staubemission und deutlich längere Standzeiten der Schleuderräder.
Integration: Charge oder Durchlauf
Für die Integration in verkettete Produktionsprozesse liefert Walther Trowal unterschiedliche Zuführsysteme, zum Beispiel Vibrationsrinnen oder Förderbänder. Viele Nutzer ordnen die Anlagen unmittelbar hinter ihrer Schmiedelinie oder ihrer Druckgussmaschine an.
Die Muldenband-Anlagen können jedoch auch im Chargenbetrieb arbeiten, dann werden die Werkstücke mit Hebe-Kippgeräten aus Gitterboxen zugeführt. Große Werkstücke werden manuell auf ein Transportband aufgelegt.
Sicherheit: an erster Stelle
Beim Strahlen mit Aluminium spielt die Sicherheit eine große Rolle, denn aus dem Abrieb des Werkstücks und des Strahlmittels entsteht feiner Staub, dessen Konzentration wegen der Explosionsgefahr nicht zu hoch werden darf.
Mit vielen konstruktiven Details stellen die Ingenieure von Walther Trowal sicher, dass Staub überhaupt nur in geringen Mengen entsteht und er sich nirgends ablagert. Ein Beispiel sind Schwingrinnen für das Fördern des Strahlmittels, in denen sich keine Staubnester bilden können. Außerdem wird die abgesaugte Luft in einer speziellen Filteranlage gereinigt. Zusätzlich werden Parameter wie zum Beispiel die Strömungsgeschwindigkeiten in der Rohrleitung oder in der Maschine permanent überwacht.
Trowahl Aluminium Leichtmetalle strahlen GIFA Muldenband-Strahlanlagen Druckgussteile Schmiedeteile Werkstückhandling
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