Pressemitteilung von Britta Warmbier

Gesundheitsrisiken für heutige "Indoor Generation"


Wissenschaft, Forschung & Technik

YouGov-Umfrage in 14 Ländern zeigt mangelndes Bewusstsein für Indoor-Lebensweise und deren Folgen

-Die heutige "Indoor Generation" verbringt 90 Prozent ihrer Zeit in geschlossenen Räumen

-Die Raumluft kann bis zu fünfmal stärker mit Schadstoffen belastet sein als die Außenluft, 77 Prozent der Befragten sind sich laut einer YouGov-Umfrage dessen nicht bewusst

-Die Schlafräume von Kindern sind häufig die am stärksten belasteten Räume im Haus

Hamburg/Kopenhagen, 15. Mai 2018. Die heutige Generation verbringt im Durchschnitt 90 Prozent ihrer Zeit in geschlossenen Räumen - und ist sich dieser Tatsache und den damit einhergehenden Gesundheitsrisiken gar nicht bewusst. Das zeigen die Ergebnisse der heute von der Velux Gruppe präsentierten Studie über die "Indoor-Generation". Die dafür in 14 Ländern durchgeführte YouGov-Umfrage ergab eine signifikant falsche Wahrnehmung der Lebensgewohnheiten und der Gefahren für die Gesundheit, wenn Menschen zu viel Zeit in geschlossenen Räumen verbringen. Besonders Kinder sind gefährdet, denn deren Schlafräume sind häufig die am stärksten mit Schadstoffen belasteten Räume im Haus.

Als "Indoor Generation" wird eine wachsende Zahl von Menschen bezeichnet, die im Vergleich zu früheren Generationen den weitaus größten Teil ihrer Zeit in geschlossenen Räumen verbringt - aktuell 90 Prozent ihres Lebens. Dabei ist ihr nicht klar, dass die Luft in unseren Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden unter Umständen stärker mit Schadstoffen belastet ist als die Außenluft. Die weitaus meisten, nämlich 77 Prozent, sind sich dessen nicht bewusst. Tatsächlich aber kann der Schadstoffgehalt bis zu fünfmal höher sein.

Aktivitäten des täglichen Lebens im Haus wie Kochen, Saubermachen oder Duschen, brennende Kerzen, das Trocknen von Wäsche, ja sogar das Schlafen und Atmen belasten die Raumluft, was im Lauf der Zeit das Risiko erhöht, an Asthma und Allergien zu erkranken. Schadstoffe aus toxischen Materialien in Plastikspielzeug, Reinigungsmitteln und Baustoffen können ebenfalls zu einer schlechteren Raumluftqualität beitragen. Man nimmt an, dass mehr Kinder an Asthma oder Allergien erkranken werden, wenn Wohnhäuser und öffentliche Gebäude nicht besser belüftet werden. Das Asthmarisiko steigt zudem um 40 Prozent, wenn man zu viel Zeit in feuchten, schimmeligen Gebäuden verbringt.

Peter Foldbjerg, Head of Daylight Energy and Indoor Climate bei Velux, erklärt dazu: "Wir werden zunehmend zu einer Generation von Menschen, die in geschlossenen Räumen leben. Unter der Woche bekommen wir nur noch Tageslicht und Frischluft, wenn wir zur Arbeit oder zur Schule pendeln. Das moderne Leben beginnt häufig schon früh am Tag. Wir hetzen zur Arbeit, wo wir acht bis zehn Stunden in einem Büro verbringen. Dann geht es direkt nach Hause, höchstens unterbrochen von einem kurzen Einkauf oder einem schnellen Workout in einem feuchten und stickigen Fitnessstudio." Die YouGov-Umfrage hat eine signifikante Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Menschen von ihrer Art zu leben und den tatsächlichen Lebensgewohnheiten aufgezeigt, denn nur 18 Prozent der Menschen sind der Meinung, 21 Stunden (87,5 Prozent) oder mehr des Tages in geschlossenen Räumen zu verbringen. Deutlich höher und damit beunruhigender ist aber die tatsächliche Zahl, denn frühere Forschungen haben ergeben, dass eine neue "Indoor-Generation" 90 Prozent ihrer Zeit in nicht selten dunklen, schlecht belüfteten und ungesunden Gebäuden verbringt.

Aufschlussreich an den Ergebnissen des Berichts war auch die Diskrepanz zwischen der Einschätzung der Menschen zur Qualität der Raumluft und der Realität: Denn die Raumluft kann immerhin bis zu fünfmal stärker mit Schadstoffen belastet sein als die Außenluft. Wenn man die Menschen zum Thema Luftverschmutzung befragt, denken sie dabei eher an einen Wohnort in der Nähe großer Fabriken oder geschäftiger Stadtgebiete mit hohen Schadstoffemissionen durch Fahrzeuge als an ihr eigenes Zuhause. Foldbjerg zieht folgendes Fazit: "Es zeigt sich, dass wir das Bewusstsein für unsere Indoor-Lebensgewohnheiten und das Wissen über deren Auswirkungen auf Körper und Geist unter den Gesichtspunkten Gesundheit und Wohlbefinden noch verbessern müssen."

Ein unter http://www.velux.de/indoorgeneration zu sehender Kurzfilm der Velux Gruppe macht mit beunruhigenden Bildern auf die Entwicklung zur "Indoor Generation" und den daraus resultierenden Gefahren aufmerksam.

Hintergrundinformationen und Studienergebnisse
YouGov-Umfrage
-Die Untersuchungen für den Bericht über die "Indoor-Generation" wurden von YouGov im März/April 2018 unter 16.000 Hausbesitzern in Nordeuropa und Nordamerika (Großbritannien, USA, Kanada, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande, Tschechische Republik, Slowakei, Italien, Österreich, Schweiz und Spanien) durchgeführt.

Quellen
-Die Menschen verbringen bis zu 90 Prozent ihrer Zeit in Räumen (WHO-Europabericht 2013, US-Umweltschutzbehörde)
-Die Raumluft kann bis zu fünfmal stärker mit Schadstoffen belastet sein als die Außenluft (EPA, Arhus-Universität, CBST)
-Durch das Wohnen in feuchten und schimmeligen Gebäuden kann das Asthmarisiko um 40 Prozent steigen (IBP Fraunhofer)
-Die Schlafräume von Kindern sind unter Umständen die am stärksten belasteten Räume im Haus (Danish Building Research Institute/Danish Eco Council/Universität Kopenhagen)

Mit diesen sechs einfachen Maßnahmen lässt sich die Luftqualität im Haus verbessern:
-Drei- bis viermal am Tag die Fenster öffnen, um Frischluft hereinzulassen
-Badezimmertüren geschlossen halten und beim Duschen für eine ausreichende Lüftung sorgen
-Beim Kochen den Dunstabzug anschalten oder das Fenster öffnen
-Nicht zu häufig Kerzen anzünden
-Wäsche möglichst nicht in der Wohnung trocknen
-Verwendung chemischer Reinigungsprodukte reduzieren
-Grünpflanzen, die die Luft reinigen, aufstellen (z.B. Bogenhanf)
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Kattunbleiche 35 22041 Hamburg


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