"Chiemgau Impakt - international:Forschung aus Bayern interessiert die Welt" - Vortrag am 25.2.2011
22.02.2011
Wissenschaft, Forschung & Technik
Als Anfang des neuen Millenniums eine Gruppe von erfahrenen Heimatforschern und Amateurarchäologen mit behördlicher Genehmigung Sondierungen im Raum Burghausen-Altötting durchführt, fördern Schürfe nach Reaktionen ihrer Suchgeräte immer wieder rätselhafte metallische Partikel zutage, die ihnen völlig unbekannt sind. Bald stellen sie fest, dass in der Nähe häufig Geländevertiefungen auftreten, die zusammen mit einem Ringwall regelrechte Krater darstellen. Ebenso rätselhaft, finden die Heimatforscher praktisch nie menschliche Hinterlassenschaften oder andere Zeugnisse menschlicher Tätigkeit.
Inzwischen konnte das Einschlagsgebiet bis an den Rand der Chiemgau Alpen nachgewiesen werden. Besonders in die Diskussion geraten ist der Tüttensee bei Grabenstätt / Vachendorf, welcher als wärmster See Bayerns gepriesen und als beliebter Badesee mit Strandbad und einschlägig bekannten Open-Air-Parties geschätzt wird.
Für Geologen aus der Gegend ist er nie mehr als einer der vielen Seen gewesen, die sich im Alpenvorland am Ende der letzten Eiszeit vor 10 000 Jahren gebildet haben. Ein Toteisloch soll der See sein, entstanden, als sich das Eis zurückzog und beim Schmelzen zurückbleibender Eisklumpen der Gletscherschutt nachsackte und die Hohlform entstehen ließ.
Mit dieser Erklärung teilt sich der Tüttensee das Schicksal von Nördlinger Ries und Steinheimer Becken, zwei Strukturen, die 100 Jahre lang von allen Geologen als Vulkangebilde angesehen wurden, ehe man Anfang der sechziger Jahre ihrem wahren Ursprung auf die Spur kam. Seitdem ist es unbestritten, dass beide Strukturen Einschlagkrater sind, die bei einer kosmischen Kollision mit Riesenmeteoriten vor etwa 15 Millionen Jahren entstanden. Und für genau eine solche Entstehung des Tüttensees gibt es seit kurzer Zeit ebenfalls handfeste Beweise, die sehr umfangreiche geologische Untersuchungen in mehr als 60 Schürfen am Tüttensee, geophysikalische Messungen auf dem zugefrorenen See und in seiner Umgebung sowie modernste Untersuchungsmethoden der Mineralogie und Geochemie unter Zuhilfenahme der Elektronen- und Heliumionen-Mikroskopie geliefert haben. Der Tüttensee ist kein eiszeitliches Toteisloch, sondern Teil eines etwas größeren Meteoritenkraters, der sich in einer Zeit weit nach der Eiszeit gebildet hat, als die Gegend bereits von Leuten der Bronzezeit oder Keltenzeit besiedelt war.
Vor allem in seinem Umfeld decken die Forscher die Dokumente dieser kaum vorstellbaren Naturkatastrophe vor 2000 - 3000 Jahren auf. In unzähligen Schürfen bis 3 m tief zeigt sich eine mit Holzkohle durchsetzte Gesteinstrümmerschicht mit fein zersplitterten Baumresten, zerbrochenen Zähnen und Knochen von Hirsch und vermutlich Haustieren Rind und Schaf. Haarbüschel mögen vom Menschen stammen. Schmelzgesteine finden sich, die von höchsten Temperaturen zeugen, ebenso die Auswirkungen von den extremen beim Einschlag entstanden Schockdrücken, die ihre unverwechselbaren Spuren in den Gesteinen hinterlassen haben. Vom Menschen stammen in der Trümmerschicht Steinartefakte und Keramikscherben.
Massive Kritik und Widerstände von einigen nationalen Geologen und dem bayerischen Landesamt für Umwelt, welche im Gegensatz zum Chiemgau Forscherteam mit Prof. Ernstson keinerlei Erfahrung in der Impakt-Forschung haben, können das Interesse und die Unterstützung der internationalen Wissenschaft nicht bremsen.
Die ersten Peer - Reviewed - Veröffentlichungen sind bereits erschienen, sowie weitere mit internationaler Beteiligung sind in Bearbeitung oder im Peer - Reviewed Prozess. Peer Reviewed steht für begutachteter Beitrag und wird vor allem bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen in entsprechenden Journalen angewandt.
Haben wir Ihr Interesse geweckt - dann besuchen Sie den Vortrag des Chiemgau Impakt Forscherteams am 25.02.2011 um 20 Uhr im Sailer Keller in Traunstein. Anfahrt unter http://www.sailer-keller.de. Die Veranstaltung ist kostenlos und für Jedermann verständlich.
Ansonsten gibt es die Möglichkeit die Ausstellung "Chiemgau Impakt - ein bayerisches Meteoritenkraterfeld" im Nebengebäude des Rathauses in Grabenstätt zu besuchen. Öffnungszeiten finden Sie unter http://www.grabenstaett.de.
Ein im letzten Jahr erschienenes Buch von Prof. Dr. Dr. Kord Ernstson mit dem Titel "Chiemgau Impakt - ein bayerisches Meteoritenkraterfeld" kann über den Buchhandel oder online über http://www.chiemgau-impakt.de bestellt werden.
Chiemgau Impakt Chiemgau-Impakt Traunstein International Prof. Ernstson Dr. Michael Rappenglück m.A. Barbara Rappenglück m.A. Konhäuser
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Chiemgau-Impakt e.V.
Breslauer Ring 22 83278 Traunstein
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