Otto-Warburg-Medaille für Alexander Varshavsky
02.04.2012
Wissenschaft, Forschung & Technik
Der aus Moskau stammende und seit 1977 in den USA lebende Biochemiker und Genetiker Alexander Varshavsky ist mit der Otto-Warburg-Medaille der deutschen Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) ausgezeichnet worden. Die Medaille gilt als die höchste deutsche Ehrung für Biochemiker und Molekularbiologen.
Mittels genetischer Untersuchungen an Hefen und Zellkulturen höherer Organismen trug Alexander Varshavsky entscheidend dazu bei, die Bedeutung des Ubiquitin-abhängigen intrazellulären Proteinabbaus aufzuklären, der eine zentrale Rolle bei einer Vielzahl regulatorischer Prozesse spielt, wie beispielsweise im Zellzyklus, in der malignen Transformation, der Entzündungsregulation und der Immunantwort.
Elsevier, einer der weltweit führenden Anbieter von Informationsprodukten und Dienstleistungen in Wissenschaft, Technik und Medizin, sponsert gemeinsam mit seiner führenden Fachzeitschrift Biochimica et Biophysica Acta (BBA) exklusiv das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro.
Alexander Varshavsky wurde in Moskau geboren, studierte dort Chemie und promovierte in Biochemie. Er emigrierte 1977 in die USA, war dort am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und ist seit 1992 am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena tätig.
In den achtziger Jahren wurde das Forschungsgebiet des Ubiquitin-abhängigen intrazellulären Proteinabbaus begründet, woran er maßgeblich beteiligt war. Die Ubiquitinierung bewirkt, dass Proteine durch das 26S-Proteasom erkannt und abgebaut werden. Fehlfunktionen in diesem System spielen bei einer Reihe von Krankheiten wie beispielsweise Krebs oder neurodegenerativen Erkrankungen eine Rolle.
"Alexander Varshavskys Arbeiten zum Ubiquitin-abhängigen intrazellulären Proteinabbau haben das gesamte Forschungsgebiet revolutioniert", sagte Prof. Irmgard Sinning, Präsidentin der GBM. "Ihm verdanken wir eine Reihe bahnbrechender Entdeckungen, die für die Zellbiologie eine immense Rolle spielen und anhand derer wir zahlreiche Erkrankungen besser verstehen und erforschen können."
"Dieser Preis soll ein Ansporn für alle Wissenschaftler sein, die gerade am Beginn ihrer Karriere stehen", meint David Clark, SVP Life Science Journal Publishing bei Elsevier. "Elsevier wird auch in Zukunft die kommenden Generationen junger Wissenschaftler mit Preisen und anderen Maßnahmen, wie beispielsweise unserer aktuellen "BiggerBrains" Kampagne, unterstützen."
Der Preisträger
Alexander Varshavsky (*8. November 1946 in Moskau) ist ein russisch-US-amerikanischer Biochemiker und Professor am California Institute of Technology.
Varshavsky erwarb 1970 einen Bachelor in Chemie an der Universität Moskau und 1973 einen Ph.D. für Biochemie am Institut für Molekulare Biologie in Moskau. Von 1973 bis 1976 war er dort als Forschungsassistent tätig und emigrierte 1977 in die USA. Im Department of Biology am Massachusetts Institute of Technology übernahm er zunächst eine Stelle als Assistant Professor (1977), dann als Associate Professor (1980) und 1986 als ordentlicher Professor. 1992 wechselte er an das California Institute of Technology, wo er Howard and Gwen Laurie Smits Professor für Zellbiologie ist.
Die Ehrung
Professor Alexander Varshavsky nahm die Otto-Warburg-Medaille am Freitag, den 30. März, um 17:15 Uhr im Rahmen des Mosbacher Kolloquiums entgegen (www.mosbacher-kolloquium.org). Im Anschluss an die Verleihung hielt er einen Vortrag über seine Arbeit.
Die Medaille
Die Otto-Warburg-Medaille wird seit 1967 von der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) verliehen. Mit der Auszeichnung werden bahnbrechende Leistungen im Bereich der biochemischen und molekularbiologischen Grundlagenforschung auf internationaler Ebene gewürdigt und gefördert. Erkenntnisse aus diesen wissenschaftlichen Disziplinen sind unter anderem Basis für die Entwicklung innovativer Medikamente. Die Otto-Warburg-Medaille gilt als die höchste Auszeichnung für Biochemiker und Molekularbiologen in Deutschland. Sieben der bisherigen Preisträger wurden später mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Neuer Sponsor des Preisgeldes, das in 2012 25.000 Euro beträgt, ist Elsevier und seine führenden Zeitschrift Biochimica et Biophysica Acta (BBA). Weitere Informationen über die Medaille finden Sie unter http://www.otto-warburg-medaille.org.
Über die GBM
Die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) ist die größte biowissenschaftliche Fachgesellschaft Deutschlands. Mit ihren fast 5.500 Mitgliedern engagiert sie sich für die Interessen aller, die in den dynamischen und zukunftsträchtigen Disziplinen zwischen Chemie, Medizin und Biologie arbeiten und forschen - vom Professor bis zum Erstsemester. Ob Deutsche Forschungsgemeinschaft, Journalisten, Behörden oder die Fachverbände anderer Disziplinen: Wer Expertise in Fragen der Biochemie und molekularen Biowissenschaften braucht, wendet sich bevorzugt an die GBM. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.gbm-online.de/.
Über Elsevier
Elsevier ist einer der weltweit führenden Anbieter von Informationsprodukten und Dienstleistungen in Wissenschaft, Technik und Medizin. Das Unternehmen veröffentlicht in Partnerschaft mit Wissenschaftlern und Medizinern mehr als 2.000 Zeitschriften, einschließlich Lancet und Cell, sowie mehr als 20.000 Buchtitel. Online-Angebote wie SciVerse ScienceDirect, Scopus, and Reaxys helfen Wissenschaftlern, ihre Ziele besser und effektiver zu erreichen.
Als global agierendes Unternehmen mit Hauptsitz in Amsterdam beschäftigt Elsevier 7.000 Mitarbeiter weltweit. Das Unternehmen ist Teil der Reed Elsevier Group PLC, einem weltweit führenden Verlag und Anbieter von Informationen, der gemeinschaftlich Reed Elsevier PLC und Reed Elsevier NV gehört. Die Börsenticker-Symbole lauten REN (Euronext Amsterdam), REL (London Stock Exchange), RUK und ENL (New York Stock Exchange).
Über Biochimica et Biophysica Acta (BBA)
Bei seiner Gründung 1947 war Biochimica et Biophysica Acta die erste internationale Zeitschrift, welche die Forschungsgebiete Biochemie und Biophysik vereinte. In der Anfangszeit wurden Arbeiten in Englisch, Französisch und Deutsch veröffentlicht. Heute umfasst BBA neun unterschiedliche Zeitschriften, jede mit eigenen Herausgebern und thematischem Fokus. Der durchschnittliche Impact Factor liegt bei über 5. Im Jahr 2009 wurde BBA von der American Library Association zu einer der 100 einflussreichsten Zeitschriften in Biologie und Medizin gewählt und damit die herausragende Bedeutung von BBA gewürdigt.
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Managing Director, GBM
+49 69 660567-12
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