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Pressemitteilung von Bernd O. Engelien
Risikofaktor Mensch: Autofahrer unterschätzen eigene Fahrfehler deutlich
03.03.2017
Auto & Verkehr
- 90 Prozent aller Unfälle gehen auf menschliches Versagen zurück
- Im Schnitt schätzen Autofahrer die Gefahr auf lediglich 64 Prozent
Oberursel, 3. März 2017 - Ein Verkehrsschild übersehen, eine Kurznachricht am Steuer getippt oder mit zu hohem Tempo gefahren - schnell führt das zu einem Unfall. Menschliches Versagen ist mit Abstand die größte Unfallursache. Dabei unterschätzen deutsche Autofahrer das Risiko eigener Fahrfehler deutlich. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Kfz-Direktversicherers DA Direkt. Im Schnitt glauben deutsche Autofahrer, dass 64 Prozent aller Unfälle auf menschliches Versagen zurückgehen. In Wirklichkeit sind es aber 90 Prozent .
Ein besonders großer Risikofaktor stellt die Ablenkung dar. Der Durchschnitt der Autofahrer schätzt, dass jeder zweite Unfall auf Ablenkung zurückgeht. In Deutschland wird Ablenkung nicht als Ursache erfasst, aber Experten schätzen die Gefahr von Handy am Steuer und anderen Ablenkungsfaktoren als gravierend und als mögliche Ursache für den Anstieg bestimmter Unfallarten ein. Eine aktuelle Studie aus den USA liefert weitere Hinweise darauf, dass der Zusammenhang zwischen Ablenkung und Unfällen schwerwiegender sein könnte als Autofahrer vermuten: 7 von 10 Autounfällen gehen dort auf das Konto von Ablenkung.
Selbst wenn sich Autofahrer der Gefahren bewusst sind, passen sie ihr Verhalten nicht in gleichem Maße an: So sehen laut DA Direkt-Umfrage 9 von 10 Autofahrern in ablenkenden Aktivitäten am Steuer eine erhöhte Unfallgefahr. Dennoch: Jeder Zweite isst, trinkt oder bedient Navigation oder Lüftung, jeder Sechste telefoniert ohne Freisprechanlage, jeder Zehnte textet am Handy und jeder Zwanzigste schminkt sich oder betreibt Körperpflege. "Jede dieser Tätigkeiten wirkt sich negativ auf das Fahren aus und erhöht das Unfallrisiko", sagt Norbert Wulff, Vorstand des Kfz-Direktversicherers DA Direkt.
Menschliches Versagen und automatisiertes Fahren
"Die Tatsache, dass menschliche Fehler einen so großen Anteil an den Unfallursachen haben, spielt für die Entwicklung des automatisierten Fahrens eine wichtige Rolle. Es ist einer der Gründe, warum das Bundeskabinett Ende Januar den Gesetzesentwurf zum autonomen Fahren beschlossen hat", so Wulff weiter. Das Gesetz sieht vor, Computer mit menschlichen Fahrern gleichzustellen, sodass automatisierte Fahrsysteme künftig für den Menschen fahren dürfen. "In jedem Fall wollen wir mit den aktuellen Zahlen Autofahrer dafür sensibilisieren, dass sie selbst viel für mehr Verkehrssicherheit tun können: Achtsamer fahren, Pausen einlegen, wenn man müde ist, oder Ablenkungen bewusst vermeiden - das sind kleine Dinge mit großer Wirkung, die letztlich allen zugutekommen."
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Poppelsdorfer Allee 25-33 53115 Bonn
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