Pressemitteilung von Heinz-Otto Mezger

Inklusive Bildung


03.06.2015 / ID: 196879
Bildung, Karriere & Schulungen

Im vollen Hörsaal einen guten Platz ergattern, Kleingedrucktes in der Powerpoint-Präsentation entziffern und in der Bibliothek ein Buch aus dem oberen Regalfach holen - all das gehört auch im digitalen Zeitalter noch zum ganz normalen Studentenalltag. Für Elsa, Studentin im 1. Semester, sieht das Leben an der Universität allerdings etwas anders aus: Sie ist von Geburt an gehörlos und braucht besondere Unterstützung, um es ihren Kommilitonen gleichzutun. "Ohne den Gebärdensprach-Dolmetscher, der mich in Vorlesungen und Seminaren begleitet, wäre ich hier aufgeschmissen", sagt die 22-Jährige. Die Förderung verdankt sie einem besonderen Stipendium, das sich speziell an Gehörlose richtet.

Mehr Transparenz zur barrierefreien Teilhabe an Universitäten

Gefunden hat Elsa dieses Stipendium über die Internetplattform "barrierefrei-studieren.de". Um Studierenden wie ihr den Weg an die Hochschule zu erleichtern, hat die ItS Initiative für transparente Studienförderung die Plattform entwickelt und im Herbst 2014 an den Start gebracht. Auf ihr finden Abiturienten, Studierende und Promovierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung Informationen dazu, an welchen Universitäten es Hilfsangebote wie Stipendien, Brailledrucker, Gebärdensprach-Dolmetscher oder barrierefreie Wohnungen für Menschen mit Behinderung gibt.

Individuelle und passgenaue Informationen dank Matching-Algorithmus

Wer einen kurzen Fragebogen zu Kriterien wie dem angestrebten Abschluss oder zu Form und Grad der Behinderung ausfüllt, erhält dank eines Matching-Algorithmus individuelle und damit passgenaue Vorschläge. "Wir wollen die Vorbehalte zum Thema Studieren mit Behinderung ausräumen und mehr Menschen dazu ermutigen, trotz Handicap den Weg an die Hochschule zu wagen", sagt Dr. Mira Maier, Gründerin der ItS Initiative.

Diversity Management an Universitäten

Nicht nur Unternehmen haben das Potenzial entdeckt, das in einer größeren Vielfalt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steckt. Auch an vielen Universitäten ist "Diversity Management" ein Thema. "Für Studierende mit Behinderungen gibt es in Deutschland über 1.600 Fördermöglichkeiten - und es werden immer mehr", weiß Mira Maier. Unterstützung gibt es dabei nicht nur für mobilitäts- und sinneseingeschränkte Studierende, sondern auch für Menschen mit chronischen oder psychischen Erkrankungen. Laut der 2009 in Deutschland in Kraft getretenen UN-Behindertenrechtskonvention haben Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten das Recht auf einen diskriminierungsfreien und gleichberechtigten Zugang zur Hochschulbildung. "Doch noch ist das Bekenntnis zu Diversity nicht flächendeckend umgesetzt", sagt Maier. "Laut einer Studie der IBS (Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung) helfen nur bei 37 Prozent der deutschen Hochschulen Behindertenbeauftragte bei der Organisation von Nachteilsausgleichen."

Mehr als 10.000 Nutzer seit September 2014

Seit September 2014 haben sich bereits mehr als 10.000 Menschen auf barrierefrei-studieren.de registriert. Monatlich nutzen über 6.000 Personen die Suchmöglichkeiten zu finanziellen Fördermöglichkeiten, technischen Hilfsmitteln, bedarfsgerechten Arbeitsplätzen, Assistenzleistungen und zu speziellen Freizeit- und Wohnangeboten. Die Internet-Plattform entstand auf Initiative und mit Förderung der randstad stiftung, die sich mit verschiedenen Förderprojekten für eine barrierefreie Teilhabe und mehr Durchlässigkeit in der Lern- und Arbeitswelt einsetzt. "Wir erreichen mehr Vielfalt in Unternehmen und Betrieben, wenn wir bereits die Zugänge zu Bildung und Ausbildung erleichtern", ist Heinz-Otto Mezger, Geschäftsführender Vorstand der randstad stiftung, überzeugt.

Starke Förderallianz und Fürsprecher für barrierefrei-studieren.de

Außer der randstad stiftung unterstützt mittlerweile eine Vielzahl weiterer Förderer das unter anderem von der Robert Bosch Stiftung und Ashoka ausgezeichnete Angebot von barrierefrei-studieren.de. Zahlreiche Organisationen wie die Aktion Mensch und prominente Fürsprecher wie Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble helfen dabei, das Portal deutschlandweit bekanntzumachen: "Die Initiative "barrierefrei-studieren" hilft jungen Menschen beim Zugang zu den Hochschulen und informiert über Brücken und Wege, die die Teilhabe am akademischen Betrieb vereinfachen", so Schäuble. Für die Zukunft ist geplant, eine Auditierung für Universitäten hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit anzubieten und für die am besten abschneidenden Hochschulen Zertifikate auszustellen. "Wir sind noch nicht am Ziel, aber auf einem guten Weg, damit Barrierefreiheit an Hochschulen zu einer Selbstverständlichkeit wird", ist Mira Maier zuversichtlich.

Bildquelle: randstad stiftung/Mara Monetti
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http://www.randstad-stiftung.de/
randstad stiftung
Helfmann-Park 8 65760 Eschborn

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