Erfurter sind Deutsche Champions "Mobile Robotik" - und lösen Tickets nach London
25.03.2011
Elektro & Elektronik
"Der alte ist auch der neue Champion!" - dieses Fazit der Deutschen Meisterschaften im Berufswettbewerb "Mobile Robotik" stimmt aber so nicht ganz. Denn der Vorjahressieger und inzwischen auch frisch gebackene Europameister 2010 Robert Reichert hat seinen erneuten Meistertitel 2011 mit einem anderen Partner erreicht: Marco Chruszcz. Die Freude der beiden 21jährigen Erfurter und ihrer Betreuer war riesig. In ihrer Heimarena, dem Auditorium der Andreas-Gordon-Schule im Herzen der thüringischen Landeshauptstadt, bekamen sie nicht nur Goldmedaillen und Siegerpokal sondern auch die Tickets zu den vom 5. bis 8. Oktober in London stattfindenden 41. WorldSkills Berufsweltmeisterschaften 2011 überreicht. Zweite wurden Martin Wygas und Marcel Brandhorst (Team Osnabrück 2), der dritte Platz ging an das Team Erfurt 3 mit Steven Urban und Marc Mähler.
Insgesamt elf Teams mit je zwei jungen Fachkräften im Alter bis 22 Jahren hatten zuvor drei Tage lang um die besten Lösungen in diesem noch jungen Berufswettbewerb gerungen. Die Teilnehmer kamen aus Berufsschulen in Erfurt (3 Teams), Pfaffenhofen, Goslar und Osnabrück (je 2 Teams) sowie Biberach bzw. einem Unternehmen aus Bretten. "Gewonnen hat das Team mit der größeren Erfahrung gegenüber seinen Mitbewerbern", so Juryvorsitzender Dr. Ulrich Karras, und verweist dabei auf den Vorteil, den die Teilnahme an einer EuroSkills Berufseuropameisterschaft beim Erfurter Robert Reichert mit sich bringt.
An allen drei Tagen standen den Teams mit Robotino® ein autonom arbeitendes, fahrerloses Industrierobotersystem der Firma Festo Didactic zur Verfügung, das sich mit Hilfe eines Kameraauges und einiger Sensoren über einen 4 mal 4 Meter großen Parcours bewegen musste. Der Job der Teams bestand darin, neue mechanische Systeme oder Sensoren in den Roboter zu installieren, zu justieren und zu warten, sowie entsprechend der Aufgabe Robotino® mit Hilfe einer speziellen Grafiksoftware zu programmieren und dann optimal einzusetzen. Während es an den ersten beiden Tagen darum ging, kleine Werkstücke aus einem Lager zu entnehmen, zu transportieren und in einem Auffangbehälter abzulegen, stand am Finaltag die Aufgabe, einen Puck mittels Drehung des Roboters durch drei halboffene Kanäle zu schießen, so dass er jeweils in einem vordefinierten Feld liegen bleibt.
"Die Aufgaben waren anspruchsvoll, entsprechend dem Niveau der WorldSkills Berufsweltmeisterschaften - stellten aber für die Teilnehmer eine sehr große Herausforderung dar", resümiert Chefexperte Karras, der seit Jahren auch international den Wettbewerb begleitet. "Selbst der Deutsche Meister hat noch allerhand Arbeit vor sich, um sich im internationalen Teilnehmerfeld ganz vorn zu behaupten. Aber bis zur WorldSkills in London sind ja noch gut sechs Monate Zeit, die optimal genutzt werden, um Robert und Marco fit zu machen."
"Das Reizvolle an diesem Wettbewerb ist die Vielfalt. Der Mix aus Fachkenntnissen und Können in der Mechanik, Elektrotechnik, Elektronik, Programmierung und Kameratechnik fließen in diesem modernen Beruf des Mechatronikers zusammen", ergänzt Andreas Kummert, der sich als Berufsschullehrer dafür engagiert hat, den Nationalen Ausscheid "Mobile Robotik" in der Aula seiner Andreas-Gordon-Schule auszurichten. Einhelliger Tenor von Teilnehmern und Offiziellen: eine top organisierte Veranstaltung mit großer Publikums- und Medienresonanz.
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