Pressemitteilung von Heidi Willmann

Prägung: "Pisa" beginnt im Mutterleib" Buch "Die neuen Eltern" erklärt, Präsenz und Zuwendung der Väter seien für die Gehirnentwicklung genauso wicht


Familie, Kinder & Zuhause

Der Schlüssel: Stimulieren und loslassen
"Pisa beginnt im Mutterleib. Am ersten Schultag ist das "Wunder-Kind" bereits weitgehend entschieden", erklärt Bruckberger. Das belegt eine Langzeitstudie mit über 200 Kindern, begonnen am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung in München und vollendet von der Universität Würzburg. Schon während der Schwangerschaft sammelt das Gehirn des Ungeborenen begierig alle Informationen, um sie zu katalogisieren, zu formatieren und aufzuarbeiten. Ab der Geburt gehen mehr und mehr Fenster auf. Mit jeder gemachten Erfahrung werden sie weiter geöffnet. Forscher des Yale Child Study Centers haben herausgefunden, dass bei der Geburt jede Hirnzelle durch etwa 2.500 sogenannte Synapsen mit anderen Hirnzellen verbunden ist. Durch die nahezu unstillbare Neugier der Kleinkinder versechsfacht sich diese Zahl bis zum dritten Geburtstag auf etwa 15.000 Synapsen. Danach sinkt sie bis zum Ende der Pubertät auf den Erwachsenenwert von 5.000 bis 10.000 Synapsen je Zelle ab. "Wenn die Verschaltung der Nervenzellen nicht zum richtigen Zeitpunkt erfolgt, lässt sich das nicht mehr nachholen", bestätigt Wolf Singer vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt. Bruckberger: "Viele Fenster sind schon ab dem dritten Geburtstag wieder geschlossen. Daher ist es so wichtig, dass Mutter und Vater gerade bis zu diesem Zeitpunkt zur Prägung ihres Kindes präsent sind und die Neugier nicht verhindern, sondern ausleben lassen. Das scheinbar unsinnige Tun nicht in Frage stellen, sondern mit Ermutigung belohnen." Der Schlüssel: stimulieren und loslassen.

"Gerade in dieser Phase oft zu wenig Zeit für die Kinder"
Bruckberger bezeichnet es als "Ironie unseres Lebens, dass wir uns gerade in dieser wichtigen Phase oft zu wenig Zeit nehmen - meist aus finanziellen Zwängen. Ein Gehalt reicht nicht." In seinem Buch stellt er auch dafür eine Lösung vor: das Lebensmodell "Professionelle Elternschaft". Mutter und Vater wechseln sich bis zum dritten Geburtstag des Kindes in der Betreuung ab. Beide arbeiten in dieser Zeit zu 60 Prozent in ihren Berufen weiter, erhalten jedoch 80 Prozent des bisherigen Gehalts, unterstützt von Politik und Wirtschaft. http://www.myway.org

Neues Bewusstsein für die Bedürfnisse von Babys
Die 9 Monate Schwangerschaft und die ersten 36 Lebensmonate sind bis zu 90 Prozent das Sprungbrett für die weitere Lebensentwicklung. "Was in dieser Phase richtig oder falsch gemacht wird, zieht sich wie ein roter Faden positiv oder negativ durch das ganze Leben weiter", so Bruckberger. Mit seinen Empfehlungen schafft er ein neues Bewusstsein für die Bedürfnisse von Babys. Nachfolgend einige Auszüge:

- Thema Zuwendung: Ein Baby kann man nicht verwöhnen, es aber auf seinem Weg liebevoll und optimal unterstützen
a) Tragen: Kinder, die zu Beginn ihres Lebens fürsorglich und gefühlvoll betreut wurden, werden schneller selbständig und unabhängig von der elterlichen Fürsorge. Das bestätigt Verhaltensbiologe Professor Bernhard Hassenstein. Es gibt kein zufriedeneres Baby als das auf dem Arm seiner Eltern. Häufig getragene Babys verbringen ihre Wachphasen ausgeglichener als Babys, die nicht getragen werden. Sie haben in ihrem Blut weniger Stresshormone und wachsen schneller. Außerdem haben sie die Chance, klüger als andere zu werden. Denn im Wiegeschritt die Welt zu erleben, unterstützt die Entwicklung des Gehirns und schult den Gleichgewichtssinn - die Basis der Intelligenz.
b) Stillen: Eine bedeutsame positive Verbindung zwischen der Dauer des Stillens und der Intelligenz wurde bei einer Untersuchung von über 3.200 Frauen und Männern in Kopenhagen festgestellt: Diejenigen, die neun Monate gestillt worden waren, hatten im Durchschnitt einen um sechs Punkte höheren IQ als diejenigen, die weniger als einen Monat an der Brust trinken durften.
c) Schlafen und Nicht-Schreien-Lassen: Wenn man ein Baby in einem anderen Raum unterbringt, belässt man es in der Situation des Verlassenseins, so dass es immer wieder lange Zeit seine gesamte Verhaltenskapazität auf die Beseitigung seiner vermeintlichen Bedrohung richten muss. Die Anwesenheitsbestätigung der Erwachsenen ist für den Säugling eine Lebensnotwendigkeit wie das Füttern und Wickeln. Die Ansicht, das Baby wolle ja "nur" Gesellschaft, ist Ausdruck eines völlig verkehrten Menschenbilds. Für das Baby ist Physisches (Nahrung, Versorgtsein), Seelisches (Emotionen, Zuwendung) und Soziales (Bindung, die einer ständigen Bestätigung bedarf) gleich wichtig und lebensnotwendig. Manche Eltern geben weinenden Säuglingen keine Anwesenheitszeichen, weil sie fürchten, von ihnen tyrannisiert zu werden. Das Weinen ist jedoch ein Hilferuf aus einer vermeintlichen Notlage heraus.

- Thema Väterpräsenz: Wir müssen den genetischen Code der "abwesenden Väter" löschen
In der Kinderbetreuung gibt es keine Quality Time, sondern nur Jetzt-Zeit. Was Väter in den ersten Jahren versäumen, ist für immer verloren.
Die Annahme, dass der Vater stets hinter der Mutter zurückstehen müsste, gilt längst als überholt. Die ausgewogene und ergänzende "Arbeitsteilung" pusht die kindliche Entfaltung in allen Bereichen. Väter beeinflussen in der Regel genauso bedeutsame Aspekte der (Gehirn-)Entwicklung wie Mütter. Sie bevorzugen den körperlichen Einsatz beim Herumtoben mit ihrem Nachwuchs und verzichten dabei häufig auf Spielzeug, sie sind herausfordernder und weniger beschützend. Dieses Spiel des Vaters ist für das Kind so wichtig wie die sichere Bindung zur Mutter. Der Wechsel zwischen aufregenden und ruhigen Spielphasen gehört zu den wichtigsten Stimulationszyklen, die Kinder für ihr Fortkommen brauchen.

- Thema Bezugspersonen: Der Kindergarten ist für die Kinder, die Krippe nur für die Eltern
Wissenschaftler haben bei Untersuchungen festgestellt, dass Kinder mit starker Bindung an ihre Eltern sozial extrovertierter, neugieriger in Bezug auf ihre Umgebung und fähiger zur Stressbewältigung sind als Kinder, die in Krippen aufwachsen und denen eine starke Bindung fehlt. Sicher gebundene Kinder zeigen später im Kindergarten adäquateres Sozialverhalten. Sie können auftauchende Konflikte selbständig lösen. Im Spiel zeigen sie mehr Phantasie und Ausdauer. Sie sind konzentrierter und frustrationstoleranter. Die Vorstellung, eine Krippe sei nichts anderes als ein in die untere Altersgrenze verlängerter Kindergarten, ist vom Standpunkt der Entwicklungs- und Evolutionspsychologie falsch und entspricht nicht den natürlichen Bedürfnissen der Kinder. Jaroslav Sturma vom Family and Child Center Sun Bean: "Der Kindergarten ist eine Einrichtung für Kinder - die Krippe eine für die Erwachsenen. Eine Kinderkrippe werden Kinder von sich aus nicht schaffen, einen Kindergarten wohl." Er verweist auf die simple Sichtweise "Alles braucht seine Zeit" am Beispiel des Verhaltens von Kindern im Sandkasten: In den ersten Jahren ist die volle Konzentration des Kindes auf sich selbst gerichtet. Erst später entsteht das Bedürfnis nach gemeinsamem Gestalten. http://www.myway.org

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