(Studie) Europa Konsumbarometer 2012: Europäer investieren weniger in Möbel
13.04.2012 / ID: 56330
Garten, Bauen & Wohnen
Die Europäer haben sich 2011 beim Kauf von Möbeln zurückgehalten. Diese Aussage trifft das Europa Konsumbarometer 2012, eine Studie der Commerz Finanz GmbH (www.europa-konsumbarometer.com). Im Fokus der aktuellen Studie steht das Verbraucherverhalten der europäischen Mittelschicht. "Die Deutschen widersetzen sich dem europäischen Spartrend, wenn es um Möbel und Einrichtungsgegenstände geht", so Dr. Anja Wenk, Bereichsleiterin Vertriebsmanagement der Commerz Finanz GmbH. "Das deutsche Marktvolumen hat im vergangenen Jahr noch einmal zugenommen. Auch für das laufende Jahr planen die Bundesbürger, ihre Ausgaben in diesem Bereich weiter zu erhöhen. Sie liegen damit über dem europäischen Durchschnitt."
In fünf von acht untersuchten Ländern sinkt das Marktvolumen im Vergleich zum Vorjahr. Lediglich in Deutschland, der Slowakei und Frankreich freuen sich die Möbelgeschäfte über einen Umsatzzuwachs. Spanien verzeichnet erneut einen gewaltigen Umsatzrückgang (- 25,4 %). Mit 30,44 Milliarden Euro liegt Deutschland beim Marktvolumen für Möbel und Einrichtungsgegenstände im europäischen Vergleich weiterhin ganz vorne, gefolgt von Italien (15,93 Mrd. Euro) und Frankreich (9,8 Mrd. Euro).
Deutschland unangefochtener Spitzenreiter bei den Ausgaben für Möbel
Im Vergleich zu ihren osteuropäischen Nachbarn geben Verbraucher in West- und Südeuropa (Ausnahme: Spanien) gern Geld für Einrichtungsgegenstände aus. Die Zahlungsbereitschaft der deutschen Haushalte für Mobiliar ist mit durchschnittlich 755 Euro besonders ausgeprägt. Auch die Italiener (633 Euro) möchten nicht auf den Komfort in den eigenen vier Wänden verzichten. Mit einem deutlich niedrigeren Budget je Haushalt belegen die Franzosen (353 Euro) den dritten Platz bei den Ausgaben für Sofa und Co. Spanier und Ungarn zeigen sich hingegen sparsamer. Bei den Konsumenten beider Länder ist das Haushaltsbudget für Möbel im Vergleich zum Vorjahr um über 30 Euro zurückgegangen.
Stabile Kaufabsichten in Deutschland
Nachdem in 2011 eine vorläufige Sättigung des Marktes erreicht war, planen die Bundesbürger für das kommende Jahr, ihre Ausgaben für Möbel wieder zu erhöhen. Die Einrichtungslust der Deutschen steigt um sieben Prozentpunkte zum Vorjahresstand und liegt mit 40 Prozent über dem europäischen Durchschnitt (33 %). Nur die Tschechen sind genauso optimistisch. In Spanien, Frankreich, Portugal und der Slowakei wollen die Konsumenten ihre Ausgaben für Möbel reduzieren.
Rückbesinnung auf das eigene Heim
Trotz unsicherer Wirtschaftslage verliert die europäische Mittelschicht nicht ihre Konsumfreude. Sie passt jedoch ihr Kaufverhalten der Situation an und wägt sorgfältig zwischen Luxusartikeln und notwendigen Ausgaben ab. Beim persönlichen Wohlbefinden wollen die Verbraucher sich nicht einschränken: Sie konzentrieren sich bei den Ausgaben auf Investitionen rund um ein komfortables Zuhause. Insgesamt sind die Konsumabsichten der Europäer für sämtliche haus- und wohnungsbezogenen Posten (Hausumbau und -renovierung, Möbel, Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik) stabil.
Lebensstandard und Wohnsituation gehören zusammen
Die Einrichtung mit modernen und hochwertigen Möbeln trägt zum gestiegenen Lebensstandard der heutigen Mittelschicht bei. 63 Prozent der befragten Bundesbürger schätzen ihre aktuelle Wohnsituation als komfortabler ein, als diejenige ihrer Eltern im gleichen Alter (Europa: 72 %). Auch zukünftig spielt der Lebensstandard für die Europäer eine große Rolle: 41 Prozent der Befragten möchten diesen erhalten, 46 Prozent sogar verbessern.
Im vergangenen Jahr mussten die Europäer dagegen ihre Ausgaben senken. Zehn Prozent der deutschen Befragten haben 2011 bei der Inneneinrichtung gespart (Europa: 22 %). 42 Prozent der europäischen Befragten gaben sogar an, auf Anschaffungen im Bereich Möbel und Haushaltsgeräte vollständig verzichtet zu haben.
Europas Mittelschicht: Prioritäten auf dem Prüfstand
Wirtschaftlicher Kontext
Durch die Krise im Euroraum hat sich die Gesamtsituation in den meisten Ländern verschlechtert. Dies beunruhigt die Verbraucher und dämpft die Stimmung. Im Vergleich zum Vorjahr schätzen sie die allgemeine Lage ihres eigenen Landes schlechter ein. Die Deutschen zeigen hingegen Vertrauen und bewerten die Leistungsfähigkeit ihres Landes zum dritten Mal in Folge positiv. Als Konsequenz der wachsenden Ungewissheit wollen viele Europäer vermehrt Rücklagen bilden. Das geplante Ausgabeverhalten der Europäer ist heterogen, jedoch zeichnet sich im Durchschnitt ein Abwärtstrend ab. In West- und Südeuropa überwiegen Sparabsichten, während sich die osteuropäischen Verbraucher für den Konsum entscheiden. Insgesamt konzentrieren sich die Konsumenten vermehrt auf Investitionen rund um das eigene Heim.
Ein Jahrzehnt des Wandels
Ein Großteil der Europäer empfindet, dass sich ihre finanzielle und materielle Lage innerhalb des vergangenen Jahrzehnts verschlechtert hat. Deutsche Befragte teilen zu 40 Prozent diese Ansicht. Als Ursachen für diese Entwicklung werden wirtschaftliche Ursachen wie gestiegene Lebenshaltungskosten, Einkommensrückgänge oder höhere Gesundheits- und Versicherungsausgaben genannt. 31 Prozent der Deutschen führen die Verschlechterung der finanziellen Situation vor allem auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten zurück. Die tatsächliche Situation ist jedoch besser, als die Befragten sie empfinden: Europas Mittelschicht ist relativ homogen, und ihr Anteil an der Bevölkerung nimmt stetig zu. Allerdings haben sich zeitgleich zum Einkommensanstieg die Preise stark erhöht. Daher verzeichneten die europäischen Konsumenten nur einen geringen bzw. stagnierenden Zuwachs ihrer Kaufkraft. In Italien, Frankreich, Deutschland und Ungarn schrumpfte die Kaufkraft sogar. "Einkommen ist zweifelsohne ein Wohlstandsindikator. Interessant sind die Einkünfte aber nicht als absolute Größe, sondern als relative", führt PD Dr. Berthold Vogel von der Georg-August-Universität Göttingen und dem Hamburger Institut für Sozialforschung aus. "Ich kann mehr Einkommen haben als in den Jahren zuvor, mich aber dennoch schlechter fühlen, wenn zugleich alle meine anderen Ausgaben steigen und ich den Eindruck habe, dass die Rahmenbedingungen meines relativen Einkommenszuwachses brüchig sind. Das ist die Lebensrealität vieler Angehöriger der Mittelschicht in Europa."
Europäer mit ihren Lebensbedingungen weiterhin zufrieden
Fast die Hälfte der Europäer ist mit ihrer aktuellen materiellen Situation zufrieden. Dennoch lassen sich starke nationale Unterschiede feststellen, die den Wohlstand der Länder reflektieren. Auch wenn Europas Mittelschicht die Entwicklung der letzten Jahre beklagt, genießt sie dennoch eine höhere Lebensqualität als die Generation ihrer Eltern. Vor allem in Osteuropa wird der soziale Aufstieg stark wahrgenommen. Auch die Deutschen geben an, dass sie wohlhabender als ihre Eltern sind. Allerdings stellen sie kein soziales Vorankommen fest. Der Aufstieg zeigt sich besonders beim materiellen Komfort. Neben einer besseren Wohnsituation können sich die Verbraucher mehr Freizeitaktivitäten und längere Urlaubsreisen leisten. Auch die deutsche Mittelschicht gönnt sich mehr. Im Vergleich zur Generation ihrer Eltern geht jeder zweite Bundesbürger häufiger auswärts essen (54 %) und nimmt öfter kulturelle Aktivitäten wahr (50 %).
Europäer denken zukunftsorientiert: Prioritäten auf dem Prüfstand
Die Hauptanliegen der Europäer sind eine gute soziale Absicherung und die Zukunftssicherung der Kinder. Zusätzlich dazu möchten die Süd- und Osteuropäer ihren Lebensstandard erhöhen, während die Westeuropäer hoffen, ihren Lebensstandard zu erhalten. In Deutschland musste nur ein Drittel der Befragten massive Einschnitte vornehmen. Der Sparzwang variiert von Land zu Land. Die Europäer treffen ihre Entscheidungen überlegt. Als Erstes sparen sie bei Freizeitausgaben, Kleidung und hochpreisigen Lebensmitteln. Einschnitte bei der Telefon- und Internetausstattung fallen dagegen schwer. Langfristige und teure Projekte werden aufgeschoben oder nicht realisiert. Ausgaben für Bildung und Gesundheit werden als Letztes angetastet. Europäische Eltern sparen vor allem nicht, wenn es um das Wohl und die Ausbildung ihrer Kinder geht. Dafür nehmen sie auch Einschnitte im persönlichen Budget in Kauf.
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