Angebotsvielfalt durch "Mobile Shopping" bedroht
15.07.2016
Handel & Dienstleistungen
sup.- Vor ein paar Jahren war es noch das Hobby einiger Technik-Pioniere, dann wurde es zum Trend und mittlerweile ist es für die Meisten eine Selbstverständlichkeit: Knapp 70 Prozent aller Deutschen zwischen 18 und 69 Jahren nutzen ihr Smartphone oder Tablet, um damit völlig ortsunabhängig einzukaufen. Das hat eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e. V. (bevh) ergeben. Danach hat sich die Quote der Mobil-Einkäufer von 32 Prozent im Jahr 2012 bis heute mehr als verdoppelt. Die Frühjahrsumfrage 2016 hat zudem gezeigt, dass die Bezahlung dieser Käufe über so genannte Mobile-Payment-Dienstleister inzwischen ebenfalls stark an Akzeptanz gewonnen hat. Mit einem Anteil von 51 Prozent hat diese Option die traditionellen Zahlweisen wie Rechnung oder Kreditkarte bzw. die Zahlung über den eigenen Netzanbieter längst überrundet.
Der Komfort des "Mobile Shopping" hat allerdings auch seine Schattenseiten. Weil sich der Handel zunehmend ins Internet verlagert, fällt es vor allem den Fachgeschäften in den Innenstädten immer schwerer, die Mieten und Personalkosten zu erwirtschaften. Besonders zu schaffen macht den Ladenbesitzern ein Phänomen, das als "Beratungsklau" berüchtigt ist: Kunden nutzen die Kompetenz der Fachverkäufer, die Warenpräsentation sowie die Testmöglichkeiten im Geschäft, um sich die nötigen Informationen für eine Kaufentscheidung zu verschaffen. Bestellt wird dann aber per Smartphone im Online-Shop - manchmal sogar direkt vor Ort im Beisein des Fachhändlers, der das Nachsehen hat. Auf Dauer wird diese neue Variante des Ladendiebstahls dazu führen, dass der örtliche Fachhandel seine bisherigen Vorteile wie individuelle Beratung und maßgeschneiderte Servicemaßnahmen nicht mehr finanzieren kann. Hinzu kommt, dass das Bundeskartellamt gegen jene Hersteller vorgeht, die ihr Sortiment oder zumindest die besonders hochwertigen und beratungsintensiven Bereiche gar nicht über Online-Shops vertreiben möchten. Solch eine Vertriebsstrategie, die sich auf Fachgeschäfte und persönlichen Kundenkontakt fokussiert, werten die Wettbewerbshüter als unzulässige Behinderung des Internet-Handels. Eine Behörden-Perspektive mit weitreichenden Folgen: "Diese Einstellung provoziert Geschäftsaufgaben und vernichtet mittelständische Existenzen und Arbeitsplätze", schreibt der Wirtschaftspublizist Detlef Brendel (http://www.pressebuero-brendel.com) in dem Buch "Wirtschaft im Würgegriff / Wie das Kartellamt Unternehmen blockiert" (Campus Verlag, ISBN 978-3-593-50150-5). Er plädiert für die Wahlfreiheit der Vertriebsformen vom Online-Discounter bis zum spezialisierten Fachhandel in der City. Nur so können die unterschiedlichen Verbraucherwünsche auch in Zukunft mit jeweils passenden Produktvarianten, Preis- und Qualitätsstufen sowie angemessenen Serviceleistungen erfüllt werden. Lässt man dagegen zu, dass der Beratungsklau den Geschäftsfilialen aller Branchen die wirtschaftliche Grundlage entzieht, wäre eine Servicewüste in einem verbraucherunfreundlichen "Discountry" die Folge.
Mobile Shopping Kartellbehörde Fachgeschäfte bevh Online-Shop Geschäftsaufgaben Detlef Brendel Online-Discounter Discountry
http://www.supress-redaktion.de
Supress
Alt-Heerdt 22 40549 Düsseldorf
Pressekontakt
http://www.supress-redaktion.de
Supress
Alt-Heerdt 22 40549 Düsseldorf
Diese Pressemitteilung wurde über PR-Gateway veröffentlicht.
Für den Inhalt der Pressemeldung/News ist allein der Verfasser verantwortlich. Newsfenster.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Weitere Artikel von Ilona Kruchen
18.12.2017 | Ilona Kruchen
Tankanlagen-Planung unterliegt dem Gewässerschutz
Tankanlagen-Planung unterliegt dem Gewässerschutz
18.12.2017 | Ilona Kruchen
Betriebliches Energiemanagement als Sparpotenzial
Betriebliches Energiemanagement als Sparpotenzial
18.12.2017 | Ilona Kruchen
Energieverbrauch in der Industrie legt leicht zu
Energieverbrauch in der Industrie legt leicht zu
18.12.2017 | Ilona Kruchen
Starkes Engagement für nachhaltigen Kakao
Starkes Engagement für nachhaltigen Kakao
18.12.2017 | Ilona Kruchen
Säuglinge werden oft überfüttert
Säuglinge werden oft überfüttert
Weitere Artikel in dieser Kategorie
26.02.2025 | flink + fleißig GmbH
flink und fleissig GmbH Reutlingen - Digitalisierung im sozialen Bereich
flink und fleissig GmbH Reutlingen - Digitalisierung im sozialen Bereich
26.02.2025 | AGRAVIS Raiffeisen AG
Neue Podcast-Folge: Bodenproben - Der Schlüssel zur erfolgreichen Landwirtschaft
Neue Podcast-Folge: Bodenproben - Der Schlüssel zur erfolgreichen Landwirtschaft
26.02.2025 | Nicola Schmidt
Der Trick mit der Verknappung
Der Trick mit der Verknappung
25.02.2025 | Premium Diamonds
Verantwortung übernehmen: Diamanten- und Goldgewinnung im Fokus
Verantwortung übernehmen: Diamanten- und Goldgewinnung im Fokus
25.02.2025 | Strom Prestige Swiss Timepieces AG
Die Essenz der Zeit: Materialien und Meisterwerke der Luxusuhrenindustrie
Die Essenz der Zeit: Materialien und Meisterwerke der Luxusuhrenindustrie
