Pressemitteilung von Sigrid Wostbrock

Gütesiegel, Lebensmittel Zertifikate: Weniger ist mehr


Handel & Dienstleistungen

Eigentlich sollte die deutsche Verbraucherseele jubeln, da sie neuerdings billigen Kaffee, TK Fisch und Discountschokolade nachhaltig kaufen kann. Für faire Arbeitsbedingungen und weitreichenden Umweltschutz musste der Konsument bisher tief in die Tasche greifen. Produkte mit Biosiegel oder Fairtrade Logo sind spürbar teurer. Doch jetzt haben auch viele konventionelle Lebensmitteln und Textilien Gütesiegel und Zertifikate. Diese versprechen nachhaltige Produktionsbedingungen und verantwortliche Sozialstandards ohne mehr zu kosten. Wozu also noch teure Bio Kakaobohnen oder Fairtrade Gewürze kaufen (http://www.gewuerzprojekte.de), wenn ein korrekter Einkauf jetzt zu Discountpreisen zu haben ist? Marktmacht macht"s möglich?

Der Erfolg des Biosiegels bzw. Fairtrade Logos basiert auf dem uneingeschränkten Vertrauen der Verbraucher. Diese Produkte haben den Nachweis erbracht, dass sie ökologisch produziert bzw. gerecht entlohnt werden. Die Gütesiegel werden also nur vergeben, solange die EG-Bio-Verordnung (EWG) 91/2092 oder der Lizenzvertrag mit TransFair e.V. eingehalten werden.
Wer die vielen, neuen Gütesiegel und Zertifikate vergibt und kontrolliert, ist unklar. Wofür sie genau stehen, ebenfalls. Kaum jemand macht sich die Mühe, das bei WWF Deutschland online, den Verbraucherverbänden, oder auf label-online.de nachzuprüfen. Wer genau hinschaut, findet in den Selbstverpflichtungen viele schöne Worte, wenig Handfestes und kaum Vergleichbares.
Laut ZEIT 2012/03 stecke hinter jedem Siegel ein anderer Standard, weil sich die Hersteller oft selbst auszeichnen. Für die Konsumenten ist das verwirrend und frustrierend. Wem können sie noch glauben? Ist ein teures Bioprodukt wirklich mehr wert?

Was passieren kann, wenn Qualitätsstandards verwässern, das weiß der Onlinehandel nur zu gut. Diese Branche ist genauso auf das Vertrauen der Kunden angewiesen, wie z.B. Bioproduzenten. Um seriös zu wirken, spicken manche Internetshopbetreiber ihre Webshops mit Zertifikaten und Plaketten aller Art. Dabei gilt auch hier: weniger ist mehr! "Der Kunde ist durch die Vielfalt eher irritiert und abgeschreckt", so die Bremer Online Marketing Expertin Sigrid Wostbrock (http://www.2webshop.de). "Überzeugend sind dagegen wenige, bekannte Siegel mit hohem Wiedererkennungswert."

Die Agentur Wostbrock Webdesign vertreibt die Internetshoplösungen der WEBSALE AG. Gemeinsam empfehlen sie Onlinehändlern wenige, wirklich etablierte Prüfsiegel und Zertifikate des TÜV, Trusted Shop und das EHI Gütesiegel für geprüften Käuferschutz. Auf Internetkunden haben sie die gleiche Signalwirkung, wie das Bio- Sechseck oder der Blaue Engel im Supermarkt.
WEBSALE und Wostbrock Webdesign betreuen auch Onlineshops, die Produkte aus ökologischem Landbau und fairem Handel vertreiben. Webshops, wie chocolats-de-luxe.de, gewuerzprojekte.de, shop.gut-wulksfelde.de und berufsbekleidung24.de (http://www.berufskleidung24.de) würde es doppelt treffen, wenn sich der Trend zur Siegelmanie weiter fortsetzt.
" Gütesiegel müssen vom Verbraucher zweifelsfrei erkennbar und anerkannt sein.", bekräftigt Sigrid Wostbrock, "Wird der Kunde mit immer neuen, grün gefärbten Zertifikaten konfrontiert, dann gehen kleine Initiativen in der Masse unter. Das Kalkutta Projekt von Ärzte ohne Grenzen oder die Kallari Kooperative von GEO schützt den Regenwald e.V. hätten kaum noch eine Chance."

Die ZEIT fordert daher eine weitere Stiftung Warentest. Sie solle branchenübergreifend eindeutige Labels vergeben und deren Einhaltung kontrollieren. Denn, anders als die Webdesignagentur aus Bremen, kann die Wochenzeitung dem momentanen Trend auch etwas Positives abgewinnen: Die vielen Gütesiegel zeigen, dass auch die Großen in der Lebensmittelindustrie dem nach Nachhaltigkeit nachkommen wollen. Dass hohe Ansprüche nicht zwangsläufig höhere Preis bedeuten, zeigte die Sendung mit Frank Plasberg zum Thema Faire Kleidung am 23.01.2012 in der ARD. Eine reglementierte Siegelvergabe wäre also für Viele erstmal hart, aber für Alle fair.
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Obernstraße 26-28 28195 Bremen

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