Ärger für Online-Käuferin: PayPal sorgt für Kreditkartensperre
24.11.2011
Internet & Ecommerce
Susanne B. aus dem Kreis Germersheim in der Südpfalz traute ihren Augen nicht: Drei Tage nach einer Online-Bestellung, die sie mit ihrer Kreditkarte über PayPal bezahlt hatte, flatterte ihr ein Brief ihrer Kreditkarten-Bank ins Haus. "Wir haben festgestellt, dass oben genannte Kreditkarte eventuell missbräuchlich genutzt wurde. Aus diesem Grund haben wir vorsorglich diese Kreditkarte mit sofortiger Wirkung gesperrt." Damit verbunden war die dringende Bitte, schnellstmöglich bei der Bank anzurufen, um die Sache zu klären.
Beim Telefonat mit der Bank fiel Susanne B. einmal mehr aus allen Wolken: Nach der Abwicklung ihrer Online-Bestellung - sie hatte Kleinmöbel im Wert von 739 Euro geordert - hatte PayPal bei ihrer Bank eine "Sicherheitsabfrage" über 1 Euro gestellt. Die Systeme der Bank werteten dies als Test im Vorfeld eines möglichen Betrugsversuchs und sperrten die Karte automatisch.
"Ich musste zunächst mit der Bank telefonisch alle Transaktionen durchgehen und mich dann im Internet auf mein Kreditkartenkonto einloggen und mit meinem Passwort die Entsperrung bestätigen", erzählt die verärgerte Online-Kundin. "Das ging ja noch, obwohl ich auch das schon als Zumutung empfinde. Aber was wäre gewesen, wenn ich auf Reisen gewesen und meine Kreditkarte einfach gesperrt worden wäre? Ich finde, das ist eine Frechheit - einfach im Hintergrund eine Abfrage zu starten, ohne zu wissen, wie die Systeme bei der Kreditkarten-Bank darauf reagieren. Von einem modernen Zahlsystem erwarte ich mehr Professionalität und Kundennähe."
iclear-Geschäftsführer Michael Sittek kommentiert: "Es wird immer skurriler, was sich der Marktführer da leistet. Erst im Sommer hatten wir das Theater mit dem Kuba-Embargo, das einigen Online-Händlern, die mit PayPal gearbeitet hatten, ernsthafte Probleme bereitet hat. Leider wirft ein solches Vorgehen auch immer ein schlechtes Bild auf die anderen Anbieter der Branche. Damit wird es umso schwerer, die tatsächlich vorhandene Seriosität der Unternehmen in Richtung des Kunden zu transportieren. Ich frage mich wirklich, wie lange sich die Händler und Verbraucher in Deutschland solche Geschäftspraktiken noch gefallen lassen werden."
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